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THEMA: Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014

Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 03 Aug 2014 21:15 #76

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irgendwie "Euterbetont"
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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 04 Aug 2014 12:26 #77

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Irgendwie pietätlos!
Da erübrigt sich jeder Kommentar!
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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 04 Aug 2014 13:08 #78

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Naja, man weiß ja was man von der Bild Zeitung zu erwarten hat... :sick:
je genauer du planst, desto härter trifft dich der Zufall.

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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 05 Aug 2014 21:20 #79

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"Im Klettersteig von Schlange gebissen
Ein 19-jähriger Deutscher ist am Montagnachmittag in einem Klettersteig bei Ebensee von einer Schlange gebissen worden. Vermutlich biss eine Kreuzotter zu, der junge Mann wurde nach Bad Ischl ins Spital gebracht..."
Quelle: ooe.orf.at/news/stories/2661607/
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 09 Aug 2014 21:42 #80

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Achtung Ironie! Der 100ste aus dem Postalmklamm-KS Gerettete bekommt nen Fresskorb :woohoo: :blink: :dry: ... sorry, das musste sein!!! Diese Meldung müsste man eigentlich unter "Humor" einstellen:

"Es war schon gegen 19 Uhr, als drei Frauen aus dem Salzkammergut im Alter zwischen 23 und 27 Jahren am Freitag in den Postalmklammklettersteig in Strobl einstiegen. Trotzdem hatten die Frauen keine Stirnlampen dabei. In der eintretenden Dunkelheit kamen sie vom Weg ab und irrten im extrem steilen Geländer umher. Kurz vor Mitternacht setzten sie schließlich per Handy einen Notruf ab. Ein Alpinpolizist und Männer der Bergrettung Strobl fanden die Frauen eine Stunde später im steilen Gelände. Sie wurden rund 30 Meter zu einem provisorischen Steig abgeseilt. Dann wurden die Unverletzten gesichert zur Postalmstraße geleitet."
Quelle: www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/ch...eig-gerettet-116838/
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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 09 Aug 2014 21:53 #81

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"Frau auf Klettersteig durch Steinschlag verletzt
STEINBACH/ATTERSEE. Von einem Stein wurde eine 21-jährige Tschechin am Freitag auf dem Klettersteig Mahdlgupf im Bezirk Vöcklabruck getroffenDie Studentin war gegen Mittag in der Sektion 27 des Klettersteiges unterwegs, als sich plötzlich aus dem Fels über ihr ein Stein löste und die Tschechin an der Hüfte traf. Die 21-Jährige erlitt eine Hüftgelenksfraktur und konnte die Tour nicht mehr fortsetzen. Die Crew des Rettungshubschraubers C10 barg die Verletzte mit einem 30 Meter langen Seil aus der Wand und flog sie zum LKH Gmunden."
Quelle: www.nachrichten.at/oberoesterreich/salzk...rletzt;art71,1465960
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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 10 Aug 2014 11:42 #82

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kletterkiki schrieb:
"Im Klettersteig von Schlange gebissen
Ein 19-jähriger Deutscher ist am Montagnachmittag in einem Klettersteig bei Ebensee von einer Schlange gebissen worden. Vermutlich biss eine Kreuzotter zu, der junge Mann wurde nach Bad Ischl ins Spital gebracht..."

Im Gegensatz zu den vielen Rettungen, die auf Hohlköpfigkeit zurückzuführen sind, war hier einfach nur mal jemand zur falschen Zeit am falschen Ort.

Dass der junge Mann den Klettersteig noch zu Ende gemacht hat, liegt wahrscheinlich daran, dass die Schlange beim Biss nur wenig Gift abgegeben hat. Jedoch entspricht es nicht dem empfohlenen Verhalten bei Schlangenbissen.

Man sollte sich nach einem Biss möglichst nicht mehr anstrengen, damit sich das Gift nicht im ganzen Organismus verteilt. Panik ist überhaupt nicht angebracht, denn ein fitter Mensch kann an einem Kreuzotterbiss nicht sterben.

Also: Ruhe bewahren, die Wunde desinfizieren (nicht hineinschneiden oder ausbrennen oder ein anderer Irrsinn) und möglichst zeitnah mit geringer Anstrengung zum Arzt gehen, der ein Gegenmittel verabreichen kann.
"Wenn du allein bist, bist du still, und wenn du still bist - vor allem wenn du zwei Monate still bist-, bewegen sich Dinge in dir."
Silvia Vidal
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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 10 Aug 2014 13:58 #83

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Presseaussendung der Polizei Salzburg
Quelle: www.polizei.gv.at/sbg/presse/aussendunge...73464F3657513D&pro=0

Am 9. August 2014, gegen 05.00 Uhr, stiegen vier slowakische Staatsbürger in Mühlbach am Hochkönig in den Klettersteig "Königsjodler" ein. Dieser Klettersteig gilt als einer der schwierigsten in der Region. Geübte Klettersteiggeher benötigen dafür rund neun Stunden. Ein zu diesem Zeitpunkt zufällig im gleichen Bereich kletterndes Mitglied der Dientner Bergrettung riet der Gruppe vom Aufstieg ab. Er wies explizit auf die schlechte Wetterprognose hin. Die vier Slowaken ließen sich dadurch aber nicht vom Aufstieg aufhalten. Nach rund zwölf Stunden Aufstieg, auf einer Höhe von ca. 2700 Höhenmetern, konnten zwei Personen der Vierergruppe nicht mehr weiter. Zu dieser Zeit setzte das vorausgesagte Schlechtwetter ein. Gleichzeitig stießen drei weitere slowakische Bergsteiger zu der vierköpfigen Gruppe. Am 16.37 Uhr alarmierten sie das Rote Kreuz. Die Bergrettung Dienten stieg mit acht Mann bei widrigen Verhältnissen zu Fuß auf den Hochkönig auf und unterstützten die geschwächten und überforderten sieben slowakischen Staatsbürger. Die Gruppe wurde von den Bergrettern zum Matrashaus auf den Gipfel des Hochkönigs geführt (2941 Meter Seehöhe), wo sie um 23.00 Uhr eintrafen.
Am Morgen des 10. August 2014 wurden die Geborgenen mit dem Hubschrauber ins Tal geflogen.

ohne weiteren Kommentar.. :ohmy: :unsure: :dry:
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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 10 Aug 2014 20:12 #84

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Der Königsjodler- oder der Postalmklamm-KS??? Wer hat in 2014 die Nase vorne bei den Rettungsaktionen??? Sorry, aber mir fällt grad außer Sarkasmus nix mehr ein. Die einen wissen nicht, dass es nachts dunkel wird und die anderen sind beratungsresistent? Dummheit oder Ignoranz?
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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 11 Aug 2014 19:32 #85

  • kboomdani
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Mich würds nicht wundern wenn wir morgen vom Postalm lesen würden.
Nachdem ich durch war und es wie aus Kübeln zu giesen begonnen hat sind noch zwei mit Turnschuhen eingestiegen. :(
Runter kommen sie alle!
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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 12 Aug 2014 10:00 #86

  • kletterkiki
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kletterkiki schrieb:
Der Königsjodler- oder der Postalmklamm-KS??? Wer hat in 2014 die Nase vorne bei den Rettungsaktionen??? Sorry, aber mir fällt grad außer Sarkasmus nix mehr ein. Die einen wissen nicht, dass es nachts dunkel wird und die anderen sind beratungsresistent? Dummheit oder Ignoranz?
kletterkiki schrieb:
kboomdani schrieb:
Mich würds nicht wundern wenn wir morgen vom Postalm lesen würden.
Nachdem ich durch war und es wie aus Kübeln zu giesen begonnen hat sind noch zwei mit Turnschuhen eingestiegen. :(

Ich sag doch: Der oder der Königsjodler macht dieses Jahr das traurige Rennen!!!

Na wenigstens haben Sie beim Postalmklamm ne Alpinpolizei :-)!

Interessant, auch hier gehts um Postalmklamm und Königsjodler:
"Bergrettung kritisiert Klettersportler
Nach dem jüngsten Einsatz der Bergrettung in der Postalmklamm kritisieren Bergretter jetzt den Leichtsinn mancher Klettersportler. Der Klettersteig in Strobl gilt als sehr anspruchsvoll und hat heuer bereits eine ganze Serie von Rettungseinsätzen erfordert.

Seit Einrichtung des Klettersteigs Postalmklamm müssen Strobler Bergretter hier regelmäßig Sportler retten. Der Steig ist zwar als sehr schwierig eingestuft, trotzdem überschätzen viele Kletterer ihr Können und brauchen dann Hilfe. Erst am Samstag hätten drei Kletterinnen ihre Tour viel zu spät begonnen, kritisiert Bergretter Roland Schimpke.

„Es ist natürlich ein massiver Fehler, beispielsweise erst um 19 Uhr in so einen Klettersteig einzusteigen und dann womöglich nicht das Können zu besitzen, schnell und rechtzeitig durchzukommen. Im gegenständlichen Fall kam dann Regen dazu, der zu einer gewissen Verzögerung führte. Und wenn dann die Dunkelheit kommt und man aussteigen möchte, wird es natürlich schwierig, wenn man nicht entsprechend vorbereitet ist.“

Am „Königsjodler“ gerieten vier Slowaken in Bergnot
Am Samstagabend mussten vier Alpinisten aus der Slowakei in Mühlbach am Hochkönig (Pongau) aus Bergnot gerettet werden. Die Männer hatten gegen 5.00 Uhr den als sehr schwierig bekannten „Königsjodler“-Klettersteig in Angriff genommen. Ein Bergretter aus Dienten, der die vier Slowaken beim Einstieg traf, warnte sie vor dem langen Aufstieg und wies sie auf den schlechten Wetterbericht hin.

Die vier Slowaken ließen sich davon aber nicht aufhalten. Nach rund zwölf Stunden - geübte Alpinisten benötigen für den gesamten Klettersteig neun Stunden - konnte die Gruppe auf einer Höhe von 2.700 Metern nicht mehr weiter. Zwei der vier Alpinisten waren völlig erschöpft, außerdem schlug das Wetter um. Um 16.37 Uhr alarmierten die Männer, zu denen eine weitere dreiköpfige slowakische Gruppe gestoßen war, das Rote Kreuz.

Trotz widriger Bedingungen stieg die Bergrettung Dienten auf und half den erschöpften Touristen. Gegen 23.00 Uhr erreichten die Slowaken mit der Bergrettung das Matrashaus. Am Sonntagmorgen wurden die Bergsteiger mit dem Hubschrauber ins Tal geflogen, teilte die Polizei mit.

„Bessere Ausbildung und sorgfältigere Routenwahl“
Die Bergrettung verlangt daher eine bessere Ausbildung für Kletterer und mehr Sorgfalt bei der Routenauswahl. Dass der jüngste Einsatz glimpflich endete, sei nur der richtigen Reaktion der Verunglückten zu verdanken gewesen, betont Bergretter Schimpke.

„Die drei haben erkannt, dass das Problem zu groß wird und sofort alarmiert. Die meisten Kletterer besitzen ja ein Smartphone, wo man mittels GPS Informationen abrufen und diese auch gleich weiterleiten kann. Das war auch bei diesem Beispiel der Fall und somit war es für die Kollegen dann auch wesentlich einfacher, die drei in Bergnot Geratenen zu finden und sicher abzutransportieren.“

Tschechin bei Absturz schwer verletzt
Erst vor drei Wochen ist in der Postalmklamm eine 31-jährige Tschechin abgestürzt und dabei schwer verletzt worden."
Quelle: salzburg.orf.at/news/stories/2662362/
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Walter Bonatti (1930-2011)
Letzte Änderung: 12 Aug 2014 10:00 von kletterkiki.
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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 12 Aug 2014 12:36 #87

  • tom77
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tom77 schrieb:
Presseaussendung der Polizei Salzburg
Quelle: www.polizei.gv.at/sbg/presse/aussendunge...73464F3657513D&pro=0

Am 9. August 2014, gegen 05.00 Uhr, stiegen vier slowakische Staatsbürger in Mühlbach am Hochkönig in den Klettersteig "Königsjodler" ein. Dieser Klettersteig gilt als einer der schwierigsten in der Region. Geübte Klettersteiggeher benötigen dafür rund neun Stunden. Ein zu diesem Zeitpunkt zufällig im gleichen Bereich kletterndes Mitglied der Dientner Bergrettung riet der Gruppe vom Aufstieg ab. Er wies explizit auf die schlechte Wetterprognose hin. Die vier Slowaken ließen sich dadurch aber nicht vom Aufstieg aufhalten. Nach rund zwölf Stunden Aufstieg, auf einer Höhe von ca. 2700 Höhenmetern, konnten zwei Personen der Vierergruppe nicht mehr weiter. Zu dieser Zeit setzte das vorausgesagte Schlechtwetter ein. Gleichzeitig stießen drei weitere slowakische Bergsteiger zu der vierköpfigen Gruppe. Am 16.37 Uhr alarmierten sie das Rote Kreuz. Die Bergrettung Dienten stieg mit acht Mann bei widrigen Verhältnissen zu Fuß auf den Hochkönig auf und unterstützten die geschwächten und überforderten sieben slowakischen Staatsbürger. Die Gruppe wurde von den Bergrettern zum Matrashaus auf den Gipfel des Hochkönigs geführt (2941 Meter Seehöhe), wo sie um 23.00 Uhr eintrafen.
Am Morgen des 10. August 2014 wurden die Geborgenen mit dem Hubschrauber ins Tal geflogen.

ohne weiteren Kommentar.. :ohmy: :unsure: :dry:


Zu dieser Nüchternen Pressemeldung gibt es mittlerweile eine "Nachlese" auf der Homepage vom Matrashaus von Hüttenwirt Roman Kurz

www.matrashaus.at/

Obwohl einiges an Text: Unbedingt Lesen! bzw. auf der Homepage ist der Bericht auch noch eindrücklichen Bildern versehen - man bekommt einen starken Eindruck was an so einer Rettungsaktion alles dranhängt - und beim Verhalten der Geretteten kann man nur noch mehr den Kopf schütteln...

Hier der Bericht von Roman Kurz - Wirt Matrashaus - www.matrashaus.at:

Montag, 11. August

Noch am Samstag Nachmittag schien es ein ruhiger Abend zu werden. Alle angemeldeten Gruppen waren schon auf der Hütte. Insgesamt hatten wir keine 50 Gäste. Für einen Samstag im August ungewöhnlich wenig Übernachtungen. Der Wetterbericht hatte für Vormittag noch Sonne angekündigt und für den Nachmittag dann Regen und einzelne Gewitter. Alle waren in der Hütte, das Gewitter konnte ruhig kommen. Ziemlich zum Schluss kamen noch 3 Spanier aus dem Klettersteig. Angeblich hatten sie hinter sich noch ein paar Leute gesehen. Wir konnten aber mit dem Fernglas nichts sehen, denn schön langsam zog es zu.

Gegen halb fünf brach auch das Gewitter los. Wir waren gerade in den letzten Vorbereitungen für das Abendessen als das Telefon läutet. Dran ist Christoph, der Bergrettungschef von Dienten. Sie haben einen Notruf aus dem Königsjodler. Es soll eine Gruppe im oberen Drittel vom Königsjodler festsitzen.

Sie machen sich schon auf den Weg aber unten tobt das Gewitter ziemlich heftig und sie wissen nicht, ob sie bei diesen Verhältnissen bis zu der Gruppe durchkommen. Ob ich mehr weiß. Bei so einem Wetter durch das Birgkar aufsteigen ist ein Himmelfahrtskommando. Sämtliches Wasser sammelt sich da drinnen und nimmt den ganzen losen Schotter und das Geröll mit. Und bei Gewitter über den Königsjodler aufsteigen? Mindestens genauso tollkühn.

Was soll ich jetzt machen? Freiwillig gehe ich bei Gewitter normalerweise nicht vor die Haustüre, aber andererseits ist es für die Bergrettung noch riskanter als für mich. Bis ich meine ganzen Sachen gepackt habe und die nötigste Ausrüstung für diese Gruppe zusammen gesucht habe könnte sich das gröbste Unwetter schon verzogen haben. Auf jeden Fall ist es für mich weniger riskant als für die Bergrettung, die wenn überhaupt frühestens in der Dunkelheit bei den Festsitzenden ankommen kann.

Fragend schaue ich Jeni meine Frau an und die sagt nur: „Mach dir keine Sorgen – wir kommen mit dem Abendessen schon ohne dich zurecht.“Natürlich macht sie sich Sorgen wenn ich jetzt raus gehe, aber sie weiß auch das mir solche Sätze wie „sei vorsichtig, pass auf, gehe kein unnötiges Risiko ein überhaupt nicht weiter helfen. Kurz vor dem Abendessen verlasse ich die Hütte. Da ich nicht weiß, wo es bei den Leuten fehlt, habe ich mal die üblicherweise fehlenden Dinge dabei. Mütze und Handschuhe. Anscheinend glauben alle August ist Sommer und diese Dinge braucht man nur im Winter. Biwaksack, Getränke und Glykogen haltige Trinkampullen. Natürlich noch Verbandszeug und meine persönliche Ausrüstung. Und noch ein paar Stirnlampen, falls es dunkel wird und die Leute kein Licht dabei haben. Alles in allem habe ich einen Rucksack dabei wie auf Expedition. „Wer schleppt wie ein Esel ist vielleicht auch einer!“ An dem Satz mag etwas Wahres dran sein.

Über der erste Rinne beim Abstieg schießt schon ein richtiger Bach hinunter. Wie mag es da erst im Birgkar aussehen? Ein paar Minuten hinterm Matrashaus liegt ein Strang vom Blitzableiter quer über den Weg. Jedesmal wenn ich bei Gewitter da drüber muss habe ich ein mulmiges Gefühl, und nehme mir vor den Blitzableiter bei nächster Gelegenheit einzugraben. Aus den Augen aus dem Sinn. Aber wenn der Blitz einschlägt helfen 10 cm Geröll auch nicht mehr!

In der Eile habe ich vergessen meine beiden Hörgeräte heraus zu nehmen. Durch die hohe statische Aufladung in der Luft pfeifen die wie verrückt. Das trägt auch nicht zu meiner Beruhigung bei. Als ich drüben am Ausstieg vom Königsjodler ankomme nehme ich zuerst Kontakt mit der Einsatzleitung der Bergrettung in Dienten auf.

Seit der Geschichte mit der toten Renate habe ich ein Bergrettungs Funkgerät am Matrashaus. Das ist jetzt Gold wert.

Wie ich erfahre, tobt sich unten im Tal das Gewitter aus, die Bergrettung ist auf halbem Weg zur Hohen Scharte und momentan schaut es nicht so aus, als ob sie die Gruppe rechtzeitig vor Einbruch der Nacht erreichen könnten. Mir wird wohl nix anderes übrig bleiben als über den Klettersteig abzusteigen um irgendwie Kontakt mit der Gruppe aufzunehmen.

Soll ich mich beim Stahlseil einhängen und riskieren bei einem Blitzschlag getroffen zu werden, oder doch lieber ein Stück neben dem Stahlseil ohne Sicherung abklettern?

Ich hab die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Ich wähle einen Kompromiss. Wo es geht klettere ich ohne Sicherung ab und die steileren Stellen hantle ich mich möglichst schnell am Stahlseil hinunter. Immer wieder bleibe ich stehen und versuche Rufkontakt mit der Gruppe aufzunehmen. Ich bekomme aber keine Antwort.


Auf einem flacheren Stück des Klettersteigs treffe ich auf drei Männer aus der Gruppe. Sie sprechen kein Deutsch und wir versuchen es auf Englisch. Ich bekomme heraus, dass noch 4 Personen unter dem Kummetstein festsitzen. Eine davon, eine Frau könne nicht mehr selbstständig weiter.

Ich funke nochmal mit der Bergrettungs Einsatzleitung um die Lage zu klären. Bei den gegenwärtigen Verhältnissen wird die Hilfe aus dem Tal, wenn überhaupt, so spät eintreffen, dass die Gruppe die Nacht auf dem Klettersteig überstehen muss.

Die drei wollten in der Zwischenzeit schon weiter und ich musste sie erstmal einbremsen. Ich versuche heraus zu bekommen wo es bei den anderen vieren denn fehlt, und warum sie nicht weiter kommen. Ich habe Biwakausrüstung, Mützen, Handschuhe und Regenkleidung dabei. Sollen wir das runter bringen? Nein sie wären gut ausgerüstet und hätten alles selbst mit dabei. Mit Seilunterstützung sollte es möglich sein sie rauf zu bekommen meinte einer der drei.

Ein anderer wollte sich nicht lange aufhalten und gleich weiter zum warmen Matrashaus, denn die Bergrettung ist eh schon alarmiert und kommt zu Hilfe.
Den Zahn hab ich ihm aber gleich wieder gezogen. Wir müssen zurück ins Matrashaus, zusätzliche Ausrüstung wie Seile und Karabiner holen, damit wir den vieren von oben zu Hilfe kommen können. Die Hilfe von unten durch die Bergrettung ist bei den gegenwärtigen Verhältnissen nicht sicher.

Inzwischen hat sich das Wetter hier oben beruhigt. Es regnet zwar noch aber das Donnergrollen ist nur noch von Ferne zu hören. Beim Rückweg ins Matrashaus merke ich bald, dass bestenfalls einer von den dreien noch in der Lage sein wird mitzuhelfen. Die anderen beiden sind offensichtlich fix und fertig.

In der Hütte frage ich bei den anwesenden Gästen, ob jemand dabei ist der bei einer Bergungsaktion mithelfen könnte. Derjenige muss sich aber auf dem Klettersteig so sicher sein, dass er auch im Dunkeln bei diesen schlechten Verhältnissen noch jemand anderem helfen kann. Wenn nicht ist es besser gleich in der Hütte zu bleiben. Zuerst meldet sich niemand, aber während ich noch die Ausrüstung zusammen suche haben sich doch noch drei Leute gefunden. Dominik aus Österreich und die beiden Spanier Mikel und Eugenio. Bis wir abmarschbereit sind, ist auch der erste der Slowaken am Matrashaus.

Gemeinsam geht es wieder zurück zum Ausstieg des Königsjodlers. Inzwischen hat sich bei uns heroben das Wetter soweit beruhigt, das zumindest keine akute Gewittergefahr mehr besteht. Es wäre sogar genügend Sicht für einen Hubschrauber Einsatz, aber der sitzt noch unter der Wolkendecke im Tal fest. Der Slowake, anscheinend der Führer dieser ganzen Gruppe, ist uns immer voraus gelaufen. Er hatte keinen Rucksack und kein Gepäck dabei, weil er einen Rucksack aus der zurück gebliebenen Gruppe nehmen wollte. Wir vier, Dominik, Mikel, Eugenio und ich sind dann zu viert über den Klettersteig abgestiegen.

Bald sahen wir auch schon eine Gruppe Bergretter durch das Birgkar aufsteigen. Unglaublich wie sie bei diesem Wetter in so kurzer Zeit herauf gekommen sind. Am Funk bekomme ich mit, wer da alles dabei ist. Mir ist gleich wesentlich wohler. Ohne Dominik, Mikel und Eugenio hätten wir zwar nie das ganze Material rüber zum Klettersteig schaffen können, aber ob wir vier eine richtige Bergungsaktion auf die Füße stellen können ist mehr als fraglich.

Ich komme als erster in die Nähe des „Einsatzortes“. Die letzten 10 Meter kann ich aber nicht absteigen, denn 2 der restlichen Slowaken wollen unbedingt rauf und ich muss warten. Mir drängt sich ein Bild auf und das hat was mit einem sinkenden Schiff zu tun.
Unten stehen nur noch zwei Frauen. Augenscheinlich ist niemand verletzt und sie scheinen soweit wohlauf. Ich packe heißen, gezuckerten Tee, Traubenzucker und die Trinkampullen aus. Meine beiden Daunenjacken werden auch gerne angezogen.

Ich muss zuerst fragen wer von den beiden denn jetzt nicht mehr aufsteigen kann, und erfahre eine der beiden, Anna sei unterkühlt und Alexandra die andere brauche ein paar Handschuhe weil sie so kalte Hände hat. Die Handschuhe die wir dabei haben sind aber ein Stück weiter oben bei Eugenio im Rucksack weil sie ja angeblich alles dabei hätten. Der Regen hat aufgehört und hinter dem Lammkopf zeigt sich ein Streifen Abendrot. Der Rettungshubschrauber Martin 1 hat es doch geschafft durch eine Lücke in der Wolkendecke zu stoßen. Wie ich am Funk mitbekomme ist unter diesen Umständen eine Seilbergung unmöglich. Er würde eine Crashbergung versuchen, aber dazu müssten wir die beiden Frauen auf den Grat hinauf bekommen. Uns läuft die Zeit davon denn es wird dunkel und der Hubschrauber muss unverrichteter Dinge abfliegen.

Am Matrashaus oben haben die Gäste einen wunderschönen Sonnenuntergang, während wir vier versuchen mit unseren Seilen eine provisorische Bergrettung aufzubauen.

Gottseidank hat uns jetzt Bernd, einer der Bergretter erreicht. Ab jetzt können wir alles in professionelle Hände abgeben. Zuerst wird Alexandra mit dem Seil über die steilste Stelle hinauf gezogen. Weitere Bergretter sind angekommen und können Ihr den Rucksack abnehmen. Für Anna muss das Seil wieder runter geworfen werden. Weil das Stahlseil des Klettersteigs aber nach links auf den Grat zieht verfängt sich das Bergseil bei einem lockeren Stein. Als wir versuchen das Seil frei zu bekommen löst sich dieser kopfgroße Stein und schlägt knapp neben uns ein. Nochmal Glück gehabt. Ein ernsthaft Verletzter wäre jetzt gar nicht gut. Bernd zieht auch Anna mit dem Seil über diese schwierige Stelle hinauf. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Die beiden Frauen haben sich wieder erholt und kommen auch im Dunkeln auf dem Klettersteig gut voran. Mikel, einer der beiden Spanier nimmt unser Bergseil wieder auf und wir steigen der ganzen Truppe nach.

Eigentlich problemlos erreichen wir alle den Ausstieg des Königsjodlers und machen uns auf den Weg zum Matrashaus. Nicht weit vorm Matrashaus stoßen wir auch noch auf einen der beiden der Resttruppe. Ich traue meinen Augen kaum, denn er ist vom markierten Weg abgewichen und hat sich mit seinem Klettersteig Set beim Blitzableiter eingehängt. Bernd bleibt mit ihm zurück und bringt ihn ins Matrashaus. Wer weiß was dem sonst noch einfällt.

Um elf Uhr sind endlich alle sicher in der Hütte angekommen.

Jeni hat unsere Heizkanone angeworfen und noch Suppe und Tee gekocht. Alle anderen Übernachtungsgäste sind schon im Bett. Als dann gegen halb zwölf die Schnapsflaschen zu kreisen beginnen, bekommt die Gruppe meine unangenehme Seite zu spüren, und ich schicke alle ins Bett.


Wie ich von Stefan, er ist nicht nur Bergretter sondern auch der Wegewart fürs Birgkar, erfahren habe, traf er die Gruppe schon am gleichen Tag auf dem Weg zum Königsjodler. Er hat ihnen eindringlich von einer Begehung abgeraten, aber sie ließen sich ja nicht abhalten. Jetzt durfte er auch noch zu einer Rettungsaktion aufbrechen, obwohl er heute bei einer Hochzeit eingeladen gewesen wäre. Wie die meisten anderen Bergretter übrigens auch.


Für die slowakische Gruppe war das alles ja kein Problem. Sie sind ja versichert!

„Am Sonntagmorgen wurden die Bergsteiger mit dem Hubschrauber ins Tal geflogen, teilte die Polizei mit.“ So lautet dann die Meldung des ORF Salzburg.

Seit der Bergungsaktion geht dem Spanier Eugenio seine teure Goretex Jacke ab. Da wird keine Versicherung bezahlen. Er hat halt Pech gehabt. Mit dem Hubschrauber durfte er auch nicht ins Tal fliegen, denn er ist ja kein Geretteter.



Für mich ist am besten ich denke da gar nicht zuviel drüber nach.

Und wer glaubt das sei ein Einzelfall, der täuscht sich.


Einen Tag vorher hat Bernd, der heute bei dieser Hilfsaktion viel riskiert hat, am Königsjodler einen Vater mit seinem Sohn überholt. Um halb vier Uhr nachmittags im ersten Drittel. Die kamen dann erst spät abends am Matrashaus an. Sie hatten halt Glück, denn da kam kein Gewitter. Alles kein Problem.

Am gleichen Tag erzählt mir ein anderer ganz stolz, die Tafel der Bergrettung am Einstieg „nicht nach 11:00 Uhr einsteigen“ sei ein Blödsinn. Er ist erst um zwei Uhr eingestiegen und sei problemlos rauf gekommen.

Da braucht man gar nichts mehr sagen, denn der Erfolg gibt ihnen ja recht.

Und falls man halt keinen Erfolg hat gibt es ja noch die Bergrettung und die Versicherung!

Genau in dieser Reihenfolge.
Letzte Änderung: 12 Aug 2014 12:42 von tom77.
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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 12 Aug 2014 17:17 #88

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Ein eindrucksvoller Text der Nachdenklich und wütend stimmt. Und genau das hab ich vor ein Paar Tagen noch gesagt. Solchen A...löchern ist es doch scheißegal wer da was für einen riskiert - sie habens gratis und bequem.
Ich finde Versicherungen sollten erst nach einem Bericht der ausführenden Bergrettung und einer fachlichen Begutachtung der Hergänge entscheiden ob sie dir Kosten für solche Einzätze tragen. Aber nach genug Häufung solcher Aktionen kommt das schon von selbst.
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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 12 Aug 2014 20:39 #89

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tom77 schrieb:
tom77 schrieb:
... Und wer glaubt das sei ein Einzelfall, der täuscht sich... Da braucht man gar nichts mehr sagen, denn der Erfolg gibt ihnen ja recht. Und falls man halt keinen Erfolg hat gibt es ja noch die Bergrettung und die Versicherung! Genau in dieser Reihenfolge.
der Dan schrieb:
... Aber nach genug Häufung solcher Aktionen kommt das schon von selbst.

Hut ab vor dem Wirt und Hut ab vor den beiden Spaniern und den anderen Helfern!!! Die Wut des Wirts ist deutlich spürbar und völlig verständlich!!! Das ist ja auch nicht sein erster Einsatz dieser Art. Ich weiß nicht, ob ich noch so viel Altruismus besitzen würde...
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Pressemeldungen - Unfälle - Klettersteig 2014 18 Aug 2014 19:43 #90

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News vom Seewand-KS, auch diesmal mit dabei: Der Alpinpolizist...
"Ein 56-jähriger Deutscher stieg am 17. August, um 10.30 Uhr, in den Seewand-Klettersteig ein. Der Klettersteig hat eine Wandhöhe von 750 Metern und auf der fünfteiligen Schwierigkeitsskala den Grad D-E. Gegen 15.50 Uhr konnte er beim sogenannten „Putzband“ in 1.520 Metern Höhe aufgrund von Erschöpfung in den Armen nicht mehr weiter. Er setzte einen Notruf ab. Alpinpolizisten kontaktierten den Mann telefonisch. Er konnte seinen Aufenthaltsort genau beschreiben. Ein Alpinpolizist seilte sich am variablen Tau vom Polizeihubschrauber „Libelle Salzburg“ zum 56-Jährigen ab und rettete ihn aus der Notlage. Im Einsatz befanden sich weiters fünf Mann des BRD Hallstatt sowie ein Alpinpolizist der Alpinen Einsatzgruppe Gmunden."
Quelle: www.tips.at/news/hallstatt/blaulicht/295...lettersteig-gerettet
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
Letzte Änderung: 18 Aug 2014 19:44 von kletterkiki.
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