stschwar schrieb:
Ja, das ist auch ein Problem unserer Zeit... Ich persönlich finde ja, dass es von Größe und nicht von Schwäche zeugt, sich einzugestehen, dass halt auch mal was nicht geht, dass man halt auch mal was nicht schafft. In unserer Gesellschaft bist dann aber gleich ein Schwächling, leider... leider auch unter Klettersteiggehern!!! Hab schon Kommentare gelesen, die gingen genau in die Richtung.

Ich hatte mal über meine HP eine Anfrage von Leuten die zum Geburtstag Ihres Kumpels auf die Zugspitze wollten, durchs HT natürlich. Alle ohne Erfahrung nur 2 waren "normale" Wanderer, ob das machbar wäre?
Ich hab denen geschrieben, daß es zunächst sehr löblich ist sich darüber Gedanken machen, daß der Ansatz weiter verfolgt werden sollte, aber letzten Endes die Tour eine Nummer zu groß ist, weil sie unabhängig von ihrer hohen Frequenz für überwiegend Unerfahrene einafach zu komple ist.
Sie sollen Alpspitz Ferrata mit Führer machen und haben einen eh schönenren Gipfel dort...

stschwar schrieb: Wenn man sich von seinem Unter-der-Woche-Berufs-und-Karriere-Denken nicht abkapselt kann und das mit in die Berge nimmt blockiert das doch geradezu...

kletterkiki schrieb: Ich hab schon Kommentare von der Sorte gehört, und darum stehe ich eigentlich auch nicht auf Hüttenübernachtungen weil ich mir das teils dumme Imponiergequatsche nicht antun mag, aber wie so oft ein notwendiges Übel... Ich bin da einfach anders drauf glaube ich, am Berg bin ich eher still (nicht nur wegen meiner Schnappatmung ), ich hab einfach mehr Ruhe dabei.

Grade die Höllental-Touris sind ein wunderbares Beispiel. Zu meiner Wetterwarten-Zugspitze-Zeit hab ich viele davon gesehen, die mit letzter Kraft oben ankamen. Zum Teil mit kleinen Kindern. Oft musste ich da noch jemanden von der Eibseeseilbahn organisieren, da meist schon die letzte Gondel weg war und das Münchner Haus noch oder schon zu war.

Auch die Jubigrat-Geher sind dort so eine Sache.

Wir beißen halt die Zähne zusammen und auf gehts. Welch ein Erfolg, wenn man es schafft. Aber zu welchen Preis...

der Dan schrieb:

Geht mir genauso!!! Einfach nur genießen! Das laufen und das schauen!!!

Ich finde, jeder, auch wenn er noch so langsam geht, und wenn es nur ein kleiner Hügel ist, oder wenn es NUR ein A-Steig ist, oder auch nur der 2. Schwierigkeitsgrad, hat eine Super-Leistung vollbracht.
Ich mag keine Wettbewerbe, deshalb lauf ich auch bei keinen Läufen mit, ich mach das lieber für mich alleine. Leider scheint auch der Bergsport von Wettbewerbsdenken mittlerweile durchwachsen zu sein.

Ich meine, Versagen am Berg ist nur möglich, wenn man sich überschätzt und nicht rechtzeitig abbricht. Wenn dann von manch einem ein Abbruch, oder die Einsicht, dass das Ziel eine Nummer zu schwierig ist, abgewertet wird, dann zeigt es aber auf der anderen Seite auch, dass diese Menschen, die solche Kommentare ernsthaft abgeben, vom Wissen und von der Einstellung einfach noch Meilen entfernt davon sind, gute Bergsteiger zu sein...

(So, ich geh jetzt ins Bett. Hatte Nachtdienst und hab heute Nachmittag auch noch Patienten... )

kletterkiki schrieb: Das sind Botschaften die an Hängebrücken getackert gehören !

stschwar schrieb:
Was machst du beruflich?

2 Jobs: Wetterfrosch und Heilpraktiker

Cooool!!! Kennst du die Wetterschmöcker?

stschwar schrieb: Aber alle im DAV und kennen sich aus und wissen was sie tun... (kleiner Brückenschlag zu deiner Geschichte im "Verrückte Geschichten am Berg Fred")

der Dan schrieb:
Na das halt ich mal echt für ein Gerücht!!! Da gibts ja nicht mal ne Aufnahmeprüfung . Ich bin jetzt mal sehr provokativ: Und alle, die Kinder in diese Welt setzen, sind Experten auf dem Gebiet der Erziehung!

Gugg in die Welt und du wirst feststellen...

plädieren wir alle für einen "Bergführerschein" ?
Unterteilt in mehrere Klassen:
Klasse "W" darf nur wandern, Klasse "K" nur klettern, mit Zusatz "S" fürs Klettersteigen, dann "HT" und schließlich Klasse "G" für Gondelfahrer mit Zusatz "B" Gondel fahren und Bier trinken