Ferrata la Miccia

Begehung am 9.10.2025: Nicht ganz so schwer und nicht ganz so laut wie die Martinswand bei Innsbruck (Kaiser Max II.). Die Bewertungen im Netz rangieren bei D/E, doch sind die wirklich anspruchsvollen Passagen gleich im 1. Drittel anzutreffen, wo es keine Tritthilfen gibt, wie in den D-Überhängen, sondern Reibungstritte auf der immerhin rauen Felsoberfläche das Kriterium darstellen, das es zu überwinden gilt. Mit den Schuhen wegzurutschen kann man nicht riskieren, also müssen Arme und Hände die Hauptarbeit leisten. Dabei hilft es, die Hände gelegentlich vom Seil weg in Richtung Felsgriffe zu dirigieren, denn dieses variable Klettern und das Nutzen von Ruhepunkten kann die Arme entlasten.
Am Wandbuch angekommen hatten 50% unserer Zweiergruppe keine Lust mehr auf den oberen Teil der Ferrata Picasass, sodass eine ca. 40-minütige Pause entstand, denn wir wollten von hier aus direkt wieder über die Felswülste und -platten der Ferrata Picasass absteigen – was dann im Vergleich zum Aufstieg unerwartet schön und erholsam war. Dass der Abstieg über den Picasass laut Schild am Croce Monte Camoscio nicht erlaubt ist, hat seinen Grund darin, dass Wanderer ohne Ausrüstung den leichten Klettersteig nicht ohne Set absteigen sollen, während Leute, die über die Ferrata Miccia zum Wandbuch aufgestiegen sind, sowieso erfahren und gut ausgerüstet sind. Natürlich sollen auch bei Hochbetrieb mögliche Probleme durch absteigende Ferratisti vermieden werden. Wir waren an einem Donnerstag im Oktober sowohl im Miccia als beim Abstieg auch im Picasass alleine im Steig unterwegs.