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THEMA: Norissteig: Franke-Kamin nun gesichert

Norissteig: Franke-Kamin nun gesichert 14 Apr 2014 20:02 #31

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Ich gehe die meißtens Steige ungesichert (ich benutze mein KS Set nicht oder selten) nur wenn es mir persönlich zu unsicher wird.
Trotzdem ist weder der Noris noch der HGS einer der ganz leichten. Wenn ein Seil im Felsen hängt heißt dass nicht dass ich es von vorne bis hinten benutzen muss. Ist es da, hilft es Anfängern und Bessere können es nicht Nutzen ganz einfach. Wenn ich größere Herausforderungen suche muss ich eh in die Alpen fahre wo ich jede Schwierigkeit finde.
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Norissteig: Franke-Kamin nun gesichert 14 Apr 2014 20:27 #32

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Erinnert sich noch wer an Kurt Albert ?
je genauer du planst, desto härter trifft dich der Zufall.

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Norissteig: Franke-Kamin nun gesichert 14 Apr 2014 20:31 #33

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Des war doch der, der an der Mittagswand abgestiegen ist...
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Norissteig: Franke-Kamin nun gesichert 15 Apr 2014 06:50 #34

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cayenne77 schrieb:
Des war doch der, der an der Mittagswand abgestiegen ist...

Kurt Albert war einer der besten und erfahrensten Alpinisten und hat die "Rotpunkt-Kletterei" mitbegründet sowie unzählige Berge bestiegen und Expeditionen an schwersten Wänden durchgeführt.
Er ist 2010 am HGS abgestürzt, weil seine Selbstsicherung nicht optimal gelegt war und er ausgerutscht ist. Kurze Zeit später ist er verstorben.

de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Albert

Ich glaube, ich verstehe, was Der Dan dir mit diesem Hinweis sagen will.
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Norissteig: Franke-Kamin nun gesichert 15 Apr 2014 07:13 #35

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Ja klar, es ist schon überall mal ein Mensch gestorben. Es sind auch z.B. Motorradprofis in Alltagssituationen gestorben. Das war einfach ein dummes Missgeschick dass jedem Menschen passieren kann aber dass ich mich jetzt wegen so einem Unfall in jeden laufenden Meter Seilsicherung sichere ist mir persönlich für mich selber übertrieben. Nur weil dort ein Seil hängt muss es doch nicht für jeden die Schwierigkeit bringen um es nutzen zu müssen. Wieviele Leute benutzen denn ein Treppengeländer nicht obwohl eines vorhanden ist. Da gehts auch steil runter :laugh:
Wenn ich ungesichert gehe (KS-Set trotzdem angelegt) dann weiß ich dass ich ungesichert bin, wenn ich mich in die Rastschlinge setze dann schau ich auch zwei mal hin dass alles richtig eingehängt ist.
Letzte Änderung: 15 Apr 2014 07:14 von cayenne77.
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Norissteig: Franke-Kamin nun gesichert 15 Apr 2014 07:25 #36

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Was du da schreibst, schließt dich mit ein. Ein Missgeschick kann dir genauso passieren. Wenn ich mich recht erinnere hast du Kinder, keine Ahnung wie die das sehen wenn du mal nicht nach hause kommst weil du dir sicher warst...
Schnallst du dich beim Autofahren an ? Trägst du beim Moppedfahren einen Helm ? Mir fehlt ehrlich gesagt das Verständnis für so eine Logik.

Was ich noch erklärungsbedürftig finde:
cayenne77 schrieb:
Nur weil dort ein Seil hängt muss es doch nicht für jeden die Schwierigkeit bringen um es nutzen zu müssen.
Wieso Schwierigkeit ?
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Letzte Änderung: 15 Apr 2014 07:28 von der Dan.
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Norissteig: Franke-Kamin nun gesichert 15 Apr 2014 08:27 #37

Ehrlich gesagt soll sich jeder so sehr in Gefahr bringen, wie er es für witzig und spaßig hält.

An einem Klettersteig jedoch sehe ich das anders.
Ich finde es fahrlässig, bewusst auf Sicherung zu verzichten. Nicht nur, dass man sich selbst in Gefahr bringt (was zunächst erstmal das Recht jedes Einzelnen ist), aber andere, falls man selbst verunglückt, dazu zu zwingen, Hilfe zu holen, selbst Hilfe zu leisten, einen Stau auf einem viel begangenen Steig zu verurusachen, eventuelle Hilfeaktionen von Ungeübten aus falschem Ehrgeiz zu initiieren, etc. pp.
Passiert mir etwas, bringe ich auch andere in Gefahr! Und sei es nur, absolut kalt und zynisch gesagt, dass andere dir beim Abflug in die Tiefe zuschauen müssen. Und wir sprechen hier bei alledem nichtmal von Vorbildfunktionen und so etwas.

Man ist eben nicht alleine an einem Klettersteig.

Ab einer gewissen Höhe, Weite oder Abgelegenheit einer alpinen Route kann man nicht mehr "nur von sich selbst" sprechen. Man wird selbst Hilfe immer anbieten oder auf Hilfe angewiesen sein wenn etwas passiert und in Kontakt treten mit den Alpinisten/Bergsteigern die dort sonst unterwegs sind. Ich habe wenig Verständnis dafür, die Gefahr für sich selbst und damit die Gefahr für alle auf einem Steig oder einer abgelegenen Route zu erhöhen.


Das bewusste Weglassen von Sicherung am Steig reiht sich in meinem Meinungsbild ein mit "Nicht zurückgehen, wenn ich merke, dass ich mich überschätze" oder Steine lostreten ohne zu rufen.


Ja natürlich werden jetzt wieder Stimmen laut, die einzelne Sätze herumdrehen oder auf die Ausnahmen von oben gesagtem verweisen.

Jedem(!!!) passieren Ausrutscher, Fehler, Unachtsamkeiten und siehe im Beispiel auch Kurt Albert.
Bester Zuspruch Deines Bergpartners im Klettersteig:
"Oh, ich glaube es fängt an zu regnen, der Tritt hier ist ziemlich feucht!" - "Nein, das ist Dein Schritt und Angstpipi!".
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Norissteig: Franke-Kamin nun gesichert 15 Apr 2014 08:39 #38

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Das bedeutet dass nur weil einer dort ein Seil hingehängt hat (natürlich von der DAV Sektion oder KS-Bauer) muss es nicht zwangsläufig genutzt werden.

Es gibt Leute denen wird schon auf einem Stuhl schwindlig, für manche ist ein B-Steig schon eine Herausforderung oder ein Gitterrost am Boden. Wenn man leichtsinnig unterwegs ist, ist es natürlich idiotisch in den Bergen. Ich kann mich aber auch sicher und bewusst in den Bergen bewegen ohne mein KS-Set in jedes Seil einzuhängen. Wenn es senkrecht wird dann hänge ich mich auch ein.

Ja, ich habe ein eigenes Kind und meine Freundin zwei aber ich habe auch selbst soviel Überlebenswillen wieder gesund nach Hause zu kommen. Ich bin der Meinung jeder sollte soviel gesunden Menschenverstand haben, sich selber einschätzen können und sich dabei vor seinen Grenzen abzusichern.

Ich bin mit Sicherheit nicht der Einzige der hier so denkt. Die Kletterkiki schreibt dass ihr der Franke Kamin ohne Sicherung besser gefallen hat, ich schreibe dass die Sicherungen nicht genutzt werden müssen. Jeder hat sein eigenes Sicherheitsempfinden, Routine, Erfahrung und Erlebnisse in seinem Sport gemacht. Man kann nicht alle über einen Kamm scheren und sagen: Da hängt ein Seil also häng dich ein oder bist du lebensmüde.

Meine Oma ist den HGS schon als kleines Mädchen gegangen und hat mir schon paar mal erzählt dass sie früher keine Klettergurte hatten. (nur mal so nebenbei) Alle Lebensmüde?!
Lebensmüde ist man wenn man über seine Grenzen hinaus geht und es tödlich enden kann.
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Norissteig: Franke-Kamin nun gesichert 15 Apr 2014 08:58 #39

Ich hoffe, ich verstehe was Du sagen möchtest richtig. Ja, Du hast Recht, das persönliche Können und Sicherheitsempfinden spielt die entscheidende Rolle für die Tour, Sicherheitsausrüstung etc. pp. DIE Lösung für alle gibt es nicht. Ich gebe Dir weitestgehend Recht mit den Dingen, die Du nennst.


Meine Punkte bezogen sich sehr eng auf den Klettersteig:
Um was es mir ging, war Fahrlässigkeiten obwohl die Sicherheit direkt vor der Nase hängt und man mit seinem Verhalten andere hineinziehen wird.
Beim Klettersteig hast Du immer eine Route, ein Seil an dem alle hängen und entlang klettern. Passiert mir etwas, sind sofort alle Nachfolgenden betroffen. Vielleicht sind da auch "Rücksicht" und "Verantwortung für Andere" Begriffe die hier Anwendung finden.

An der Alpspitze finde ich auch den Großteil der Sicherungen albern, trotzdem hänge ich mich ein, weil da so sau viel los ist und ich kein bock habe da alle mit einzubeziehen. Klar kann ich mich noch auf die Fresse packen und mit dem Schlag ohnmächtig werden - aber dann an einem Seil zu hängen macht die Situation für die Rettenden doch sicherlich einfacher.


Ich hoffe, dass meine Argumentation jetzt auf den spezifischen Fall Klettersteig etwas exakter geworden ist und nicht auf jedewede alpine Unternehmung zu beziehen ist.

Grade auf Klassikerrouten empfinde ich das als noch wichtiger.


Mir geht es nicht um die allgemeine Verurteilung als solches für jeden, der nicht jede Möglichkeit der Sicherung nutzt oder das es nur die eine Lösung gibt. Eher sich einmal mehr einzuhängen, als einmal zu wenig. :)
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Letzte Änderung: 15 Apr 2014 08:59 von KletterChris.
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Norissteig: Franke-Kamin nun gesichert 15 Apr 2014 20:14 #40

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Um wieder auf das Grundthema zurückzukommen...

Die zusätzliche Versicherung der Mittelbergwand empfinde ich nicht als tragisch. Es gibt in der Fränkischen Schweiz enorm viele Felsen, an denen sich vortrefflich rumkraxeln lässt. Es braucht etwas Phantasie, um solche Routen zu finden. So kann sich jeder seinen persönlichen Abenteuerparcours zusammenstellen.

Noch was zum Träumen und Forschen:
www.frankenjura.com/klettern/poi/13648
"Wenn du allein bist, bist du still, und wenn du still bist - vor allem wenn du zwei Monate still bist-, bewegen sich Dinge in dir."
Silvia Vidal
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Norissteig: Franke-Kamin nun gesichert 15 Apr 2014 21:22 #41

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cayenne77 schrieb:
... Die Kletterkiki schreibt dass ihr der Franke Kamin ohne Sicherung besser gefallen hat, ich schreibe dass die Sicherungen nicht genutzt werden müssen...

Ja... hat er mir... und ich fand auch die Mittelbergwand eben grad wegen des ungesicherten schmalen Kamins schön. Durch die Versicherung des Franke-Kamins und des Einstieges zur Mittelbergwand ist der Norissteig für mich weniger attraktiv geworden, nicht zuletzt auch deshalb, weil sich nun Hinz und Kunz dort tummeln werden und das Ganze nun meiner Meinung nach ein zweiter HGS mit Stau werden wird... Wobei Stau gabs am Kamin und an der Mittelbergwand auch schon immer, weil sich dort die Spreu vom Weizen trennte und die Überforderten "Stunden" brauchten. Vielleicht bringt in dieser Hinsicht dic Versicherung sogar Vorteile - keine Ahnung... ich find's trotzdem DOOOOOOF :-).
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
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