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Burgenklettersteig Manderscheid 3 (Niederburg)



Inhalt:
Tourdetails
Karte
Sicherheit
Hinweise
Galerie
Kommentare

 

Allgemeines

Ziel
Kaisertempelchen

Zielhöhe
340m

Talort
Manderscheid in der Eifel (360m, ca. 40 km nördlich von Trier)

Höhenmeter
100m

Gehzeit
2:10h

Schwierigkeit
(4.5 - D)

Team-Bewertung

Eröffnung
2022

Resumee
Sehr schwerer und in den Querungen äußerst anstrengender Teilsteig 3 (Niederburg) des Steig-Ensembles in Manderscheid. Als touristisches Highlight gilt die 60m lange Burgenbrücke, die aber regulär nur über den D-Steig zugänglich ist. Der Notausstieg vor der Burgenbrücke ist zwar auch als Zwischeneinstieg unter Vermeidung der ultraharten D-Passagen nutzbar, aber (noch) nicht als solcher ausgeschildert.
Vor dem harten Beginn empfiehlt sich zum Aufwärmen der kurze Übungssteig auf der Turnierwiese.

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Position/Lage

Ausgangspunkt
Parkplatz Burgenblick (360m) mit Steigtafel am östlichen Ortsrand von Manderscheid Richtung Niedermanderscheid/Niederburg, oder Kiesparkplatz zwischen P Burgenblick und Niederburg. Bei hohem Besucherandrang sollte man die wenigen Parkplätze direkt vor der Niederburg den Kurzzeitbesuchern überlassen.
Die Beschreibung startet an der Niederburg.
Ausgangspunkt GPS
Hütten
Gastronomie in Manderscheid, Imbissstand am Parkplatz Burgenblick
Anfahrt
Autobahn A 1: Ausfahrt 122 Manderscheid, dann auf der L 16 zur Niederburg in Niedermanderscheid (wenige Parkplätze, Tageskarte 4 €) oder noch 400m weiter zum derzeit kostenlosen Kiesparkplatz an der Straßenschleife. Für Neuankömmlinge unübersichtliche Übersichtstafel mit Steiginfos noch mal 500m weiter am Parkplatz Burgenblick, wo MS 3 vom Kaisertempelchen her kommend mündet, aber auch der Zustieg zum stark frequentierten Klettersteig MS 1+2 beginnt.
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Wegverlauf Burgenklettersteig Manderscheid 3 (Niederburg)

Zustieg
An der Niederburg den Hinweisen zur Turnierwiese bergauf folgen, rechts an der Burg vorbei und wieder ein paar Meter hinab, dann - beschildert - scharf links zum Anseilplatz. Zustiegszeit ab P Niederburg ca. 3 Min.
Zustieg Höhenmeter
10m
Zustieg Zeit
-
Anstieg
Noch bevor der Weg zum Übungssteig auf der Turnierwiese die Lieser quert, führt ein Pfad ein paar Meter nach links zum Anseilplatz (305m), wo es sofort sehr anstrengend losgeht. Wohl dem, der sich im Übungssteig auf der Turnierwiese nebenan aufgewärmt hat. Eine Folge von kurzen, z.T. erdigen Abstiegen, schweren Querungen und felsigen Aufstiegen führt uns am orographisch linken Ufer entlang, bis ein quer über den Bach gespanntes Seil einen feuchten Fluchtweg auf die Turnierwiese am anderen Ufer signalisiert. Auf derselben Seite geht es gleichbleibend schwer weiter (C/D mit Stellen D) bis zum Ende des ersten Teils von MS 3 (Rückkehr mittels Bachdurchquerung zur Turnierwiese meist möglich). Der anschließende 2. Teil (MS 3.2) erweist sich mit kurzen Passagen D noch etwas anspruchsvoller und mündet schließlich am Wendepunkt der Flussschleife an der 60m langen Burgenbrücke (vorher kurzer Abstieg am Stahlseil zum Fluchtweg und auch Einstieg für diejenigen möglich, die den hammerharten D-Steig umgehen wollen und sich die steile C/D Passage nach der Burgenbrücke zutrauen; Zustieg zum Brückeneinstieg von der L 16 westlich der Niederburg auf dem Weg am orographisch rechten Ufer der Lieser aufwärts und Bachquerung via 2-Seil-Brücke). Auch nach der 4-Seil-Burgenbrücke mit Laufsteg wartet noch eine schwere Passage C/D, bis man schließlich das Kreuz und gleich darauf das Kaisertempelchen (GPS 50.092548, 6.815837) erreicht. Von dort in ein paar Minuten zum Parkplatz Burgenblick in Manderscheid.
Anstieg Höhenmeter
80m
Anstieg Zeit
1:30h
Anstieg Länge
1000m
Anstieg GPS
Abstieg
Je nach gewähltem Ausgangspunkt direkt zum Parkplatz, auf Abstiegspfad zurück zur Turnierwiese oder auf dem Fußweg entlang der Hauptstraße.
Abstieg Höhenmeter
60m
Abstieg Zeit
0:10h
Wegverlauf KS-Buch
-
Exposition
E, NE und SW, eher schattig und kühl
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Übersichtskarte Burgenklettersteig Manderscheid 3 (Niederburg)

GPS-Track/Höhenprofil Burgenklettersteig Manderscheid 3 (Niederburg)

Video

Die dargestellten Zwischenfälle haben sich im Abschnitt MS 3 Niederburg ereignet, doch sind vor allem Blockierungen auch in MS 2 Lieser leider an der Tagesordnung.
https://www.youtube.com/watch?v=3KPDy6agAmI (Felix on the trail):
Sein Kommentar: "Achtung: dieser Klettersteig spielt in einer komplett anderen Liga als der Boppard oder Calmont Klettersteig! Im Video nicht zu sehen: Ronja ist im dritten Teil gestürzt. Direkt an der Wand hinter uns vom Outro. Dabei hat die Klettersteigbremse ausgelöst und es war erstaunlich schwer es war sie daraus mit eigener Kraft zu befreien. Bei uns hatte die Lieser nur geringe Wassertiefe an dem Tag und wir konnten problemlos mit nassen Füßen rausgehen. (...) Ich weiß durch Kommentare, dass es mittlerweile viele Stürze dort gegeben hat (auch von meinen Zuschauern). Das "Problem" ist: viele sind (wie ich auch) ungeübt und unterschätzen die Länge. Ausgerechnet am Ende im dritten Teil zieht der Klettersteig rasant im Anspruch an und man hat nicht mehr genügend Kraft."
Das teure Set muss nach Sturzbelastung >130 kg bei Auslösen des Bandfalldämpfers ausgesondert werden (Mülleimer)

https://www.youtube.com/watch?v=lwetV8F2NyU Futzy Produktion
„Das hätte übel ausgehen können“ ab Min 24...
Motto: „Wenn wir schon mal hier sind, dann ziehen wir das natürlich auch durch“. Danke auch hier für die ungeschönte Dokumentation!
Bei den Kommentaren dazu auch die Auflösung von Felix (F. on the trail - siehe oben), wie er seiner Tochter nach deren Sturz aus der Klemme geholfen hat: Respekt!

Sicherheit

Armkraft (1-6)
Erfahrung (1-6)
Kondition (1-6)
Mut (1-6)
Technik (1-6)
Zusatzausrüstung
Rastschlinge
Fluchtmöglichkeiten
nach 40 Metern durch eine Furt seilgesichert zur Turnierwiese, nach ca. 80 Metern vor dem 2. Teil von MS 3 und vor der Burgenbrücke (4-Seil-Brücke mit Laufsteg)
Markierungen
Die Turnierwiese ist am Parkplatz Burgenblick und vor der Niederburg ausgeschildert, und der Anseilplatz für MS 3 leicht erreichbar.
Sicherungen
neu (in 2022) und einwandfrei
Gesteinsart
Schiefer
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Hinweise

Hinweise
Wer noch nie in das Klettersteig-Erlebnis reingeschnuppert hat - ideal dazu ist der Mittelrheinklettersteig in Boppard - sollte eigentlich gar nicht hier sein bzw. im Voraus einen Einführungskurs gebucht haben.
Auch Wandern ist im Raum Manderscheid sehr attraktiv und empfehlenswert!
Wenn alle Kurse ausgebucht sind und ein besonnener und erfahrener Begleiter dabei ist, könnte man als Einsteiger
1. ein Klettersteigset ausleihen: Leihausrüstung für Übungssteig und MS 2 bei der Kurverwaltung (20 €)
2. den Übungssteig auf der Turnierwiese von vorne bis hinten und zurück gehen
3. den Abschnitt Oberburg (MS 2) begehen, dann diese Erfahrung (und eine Stärkung) erstmal verdauen.


Wer Boppard schon kennt, kann sich trotzdem noch nicht als "geübt" betrachten, denn das erfordert Erfahrung, die man auch in einem noch so attraktiven Weinbergsteig nicht erwerben kann. Vernünftige "Fortbildungssteige" im Schwierigkeitsgrad B/C sind außerhalb Bayerns rar. C-Steige sind schon sehr schwer und C/D-Steige oder gar D-Passagen sollten für Anfänger außerhalb eines Kurses tabu sein Punkt.
Wer sich anschauen möchte, wie gerade noch glimpflich ausgegangene Abenteuer von Leuten abliefen, die gerne mal im Klettersteig an ihre Grenzen gehen wollten, sollte sich - neben den omnipräsenten, werbefinanzierten "ach ist das genial hier"- Heldenvideos der Abenteuer-Selbstdarsteller mit youtube-Kanal die beiden Videos unten auf dieser Seite anschauen und daraus lernen.

Eine wirklich erfahrene Begleitperson kann idealerweise helfen, potentiell gefährliche Fehler zu verhindern und die Tour nicht erst dann zu beenden, wenn jemand ins Seil gestürzt ist und weder vor noch zurück kann (was als Blockierung bezeichnet wird und leider viel zu häufig vorkommt).
Manderscheid 1 (Grafenwand/Lieser, C/D)
Wer kein eigenes Klettersteigset besitzt oder es Last Minute per online shopping bestellt hat, kann gar nicht die Erfahrung erworben haben, die es braucht, um den Fortgeschrittenen-Steig Manderscheid 1 (Grafenwand/Lieser, C/D) souverän zu begehen. Wer Erfahrung und ein eigenes KS-Set mitbringt, kann sich bei guten Bedingungen den erheblichen Herausforderungen in MS 1 Lieser stellen. Wer hier nicht im Stau stehen will, sollte aber recht früh oder am späten Nachmittag unterwegs sein.

Manderscheid 3 (Niederburg, D)
"Retten Löschen Bergen Schützen" lautet das Motto der Feuerwehren. Wer als Anfänger oder Aufsteiger nicht zur HiloPe (Hilflose Person) eines weiteren Notfall-Einsatzes mit Helikopterflug ins nächste Unfallkrankenhaus werden will, hebt sich die Begehung von Manderscheid 3 Niederburg für einen späteren Zeitpunkt auf. Außerdem haben die Feuerwehren am Wochenende auch gerne mal Zeit für die Familie.
Manche Kursanbieter coachen neben Einsteigern auch Aufsteiger und Fortgeschrittene.

Sehr erfahrene Klettersteigler, die harte D-Querungen unbeeindruckt wegstecken und eh alles begehen wollen, brauchen keine Tipps mehr, weil sie selbst wissen, dass man die schweren Brocken angeht, solange man noch frisch ist und nicht erst, wenn man sich in MS 1 Lieser durch die Staus gequält hat und der Akku schon halb leer ist. Für sie - und nur für sie - ist die Reihenfolge der Teilsteige 3-1-2 die Beste.

Und nochmal im Klartext: Wer als Neuling einen angemessen schweren Klettersteig begehen möchte, ist am Mittelrhein-Klettersteig in Boppard wesentlich besser aufgehoben - und kann dort die Ausrüstung für 8 € (2023) leihen
https://klettersteig.de/klettersteig/mittelrhein_klettersteig_boppard/1452

Anbieter für Klettersteigkurse in Manderscheid: https://www.eifel.info/informationen/veranstaltungen/veranstaltungskalender/e-kletterkurs-fuer-einsteiger-auf-dem-burgenklettersteig;
https://www.gesundland.tourismusnetzwerk.info/2022/10/01/oktober-wochenenden-klettersteigkurse-fuer-einsteiger-und-aufsteiger-in-manderscheid-jetzt-anmelden/;
https://www.guiders.de/tour/15223-klettersteigkurs-in-manderscheid;
Hintergrund
Es kommen zu Viele, sagt der Tourguide. Zu viele Neulinge ohne jegliche Vorkenntnisse, zu viele, die sich nach dem leichten Schnupperklettersteig in Boppard als Fortgeschrittene betrachten, zu viele, die mit der Buchstabenskala der Schwierigkeiten A- A/B - B - B/C - C - C/D - D usw. nichts anfangen können, zu viele, die sich als „Geübte“ betrachten. [Was heißt überhaupt „geübt“? Das Wort ist zwar beim Alpinen Bergwandern verbreitet, aber nördlich der Alpen eine leere Worthülse.] Zu viele, die den in Etappen eingeteilten Steig entlang der Nummerierung 1-2-3 begehen, weil sie in der Detailkarte die Verbindungslinie mit den fortlaufenden Rettungspunkten von 1-33 sehen, und sie logischerweise davon ausgehen, dass dies eine empfohlene Reihenfolge ist. Und stand da nicht irgendwo, dass die 3. Etappe die Königsetappe mit dem Höhepunkt Burgenbrücke ist?

Es kommen zu viele, die sich nach dem Reinschnuppern in Boppard im Jahr zuvor von diesem „besten Steig nördlich der Alpen“ eine Fortsetzung der lustigen Weinbergsteige an Rhein und Mosel mit allenfalls moderat gesteigerten Anforderungen versprechen. [Muss dieser Steig denn der Beste sein, nur weil es im Umkreis von 2 Autostunden der Schwerste ist? „Einer der schwersten Klettersteige nördlich der Alpen“ war als Werbeslogan wohl nicht die erste Wahl und hätte vielleicht doch zu viele potenzielle Besucher abgeschreckt.]

Hätte man das ganze Dilemma vorhersehen können? Ja. Der Mittelrheinklettersteig Boppard (stellenweise B, meist leichter) ist auf klettersteig.de mit fast einer halben Million Aufrufen uneinholbar an der Spitze, gefolgt vom Calmont an der Mosel (A/B) mit 274.918 und der Alpspitze (B) bei Garmisch-Partenkirchen mit 257.684 Aufrufen. Die Zahl der Aufrufe steht für ein riesiges Interesse an leichten Steigen in Deutschland und damit für die Zielgruppe der Einsteiger, Familien, Vereine, etc.

Die wachsende, aber immer noch verhältnismäßig überschaubare Gruppe der erfahrenen Klettersteigler freut sich zu Recht über eine Erweiterung und Bereicherung der hiesigen Klettersteigpalette über die rechtsrheinischen Steinbruch-Steige hinaus. Für sie sind der C/D-Steig MS 1 Lieser und der D-Steig MS 3 Niederburg in der romantischen Burg- und Flusslandschaft an den Lieserschleifen in Manderscheid ein Geschenk, das sie dankbar annehmen.

Doch wo ist der B/C - Steig mit C-Stellen für die mittlerweile große Zahl der Liebhaber leichter Steige mit moderatem sportlichem Anspruch? Manderscheid 2 Oberburg passt zwar in dieses Anforderungsprofil, ist aber mit 30 Hm/30 Min. leider sehr kurz, führt nicht am Bach entlang und hat auch keine attraktive Hängebrücke, von der man ein Selfie im Status posten könnte.

Leider machen sich auch längst nicht alle Interessenten die Mühe, vor dem Einstieg in MS 2 Oberburg den kurzen Übungssteig aufzusuchen, was ja wünschenswert wäre: Die Schilder am Parkplatz Burgenblick „Etappe 2_Oberburg 540m“ und „Turnierwiese Übungs-Klettersteig 690m“ weisen beide in dieselbe Richtung. 150 zusätzliche Meter bis zum Übungssteig wären ein Angebot, das kaum abzulehnen ist. Allerdings verzweigen sich ein paar Minuten später die Zustiege und enden so weit auseinander, dass sich eine zusätzliche Gehzeit von geschätzt mindestens einer halben Stunde sowie 50 Hm runter und wieder hoch ergeben, zumal auch keine direkte Verbindung zwischen Übungsklettersteig und Einstieg für MS 2 Oberburg in der Detailkarte BurgenKletterSteig eingezeichnet ist.

Wer als Boppard-Bezwinger oder gar als Neuling hier ankommt und mit der Buchstabenskala nicht vertraut ist, liest am Parkplatz Burgenblick auf der Steigtafel: „Etappe 1_Lieser eröffnet den BurgenKletterSteig direkt mit einem außergewöhnlichen Klettererlebnis. Schwierigkeitsgrad B (und) C, vereinzelt D.“ Im Kleingedruckten steht was von „Begehung nur für Geübte…“ Na wenn schon. Das machen doch alle, sieht man auf youtube. Wer also könnte dieser Verheißung widerstehen? Los geht’s zur 1. Etappe! Dann die 2., und die 3. packen wir auch noch. Motto: „Wenn wir schon mal hier sind, wird das Ganze auch durchgezogen!“ Da kommen dann an einem verlängerten Wochenende schon mal 3 Rettungseinsätze zusammen und der gelbe Helikopter über der Niederburg ist mittlerweile schon ein vertrauter Anblick. Die Zahl der Blockierungen liegt noch weit höher; die Tourguides vor Ort können ein Lied davon singen. Eine Folge davon sind Staus im Klettersteig – gerne mal am Wochenende, die den Ausbildungsbetrieb massiv stören und betroffene Teilnehmer in zusätzliche Schwierigkeiten bringen (Durst, Ermüdung, Erschöpfung).
Die Tour-Operator können sich über Anfragen zu Ausbildungskursen und Führungen nicht beklagen, sind aber jetzt schon bis in den August hinein ausgebucht.

Tipps: an Wochenenden auf Boppard oder Moselsteige ausweichen (dort kann man leichter überholen oder auch zurückgehen, es gibt alternative Wanderpfade), als Anfänger keinesfalls in den D-Steig MS 3 Niederburg einsteigen, sondern erstmal kleine Brötchen (MS 2 Oberburg) backen, den Übungssteig auf der Turnierwiese auch nutzen, selbst wenn er „unpraktisch“ gelegen ist. Einführungs- und Ausbildungskurse buchen, dann eben für den Spätsommer oder Herbst, wenn es ruhiger ist.
Und die beiden empfohlenen youtube-Videos auf dieser Seite aufrufen, um daraus zu lernen.
Urheberhinweise
joecoole Beschreibung inkl. GPS-Track
Anfängereignung
Nein. Nur der kurze Steig MS 2 ist geeignet für Anfänger, nach der erfolgreichen Begehung des Übungssteiges auf der Turnierwiese hinter der Niederburg. Leihausrüstung bei der Kurverwaltung (20 €).
Letzte Änderung
27.06.2023
Aufrufe
5992
Interne ID
2559

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Fotos zu Burgenklettersteig Manderscheid 3 (Niederburg)

Übungsklettersteig
von ErlebnisZeit
 
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User-Kommentare zu Burgenklettersteig Manderscheid 3 (Niederburg)

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Kommentare von anderen Usern

hennel schrieb am 07.09.2023
Meine Frau (47) und ich (51) haben heute bei schönstem Spätsommerwetter den Klettersteig in Angriff genommen. Ziel war erstmal die 1+2 Etappe zu machen und dann zu schauen was die Kondition und Kraft noch zulässt.

Kurz zu uns. Wir machen im Urlaub gerne Klettersteige in den Alpen bis Grad C, und sind bis vor einigen Jahren auch regelmäßig In- wie Outdoor geklettert.

Früh um 9:00 ging es mit der 1.Etappe los. Der Klettersteig ist größtenteils horizontal, sehr ungewohnt, aber gut (weil nicht zu hart) für die Kondition. Es sind einige knifflige Stellen dabei, speziell meine Frau mit 1,63 Körpergröße musste doch teilweise kämpfen, wo es bei mir mit 20cm mehr doch relativ gut durchging. Allerdings ist die 1.Etappe in mehrere Abschnitte unterteilt mit Gehpassagen dazwischen, wo man sich wieder in Ruhe erholen könnte. Wir haben etwa 45min gebraucht. Ohne Pause, aber auch ohne zu hetzen.

Der Kern der 2.Etappe ist der Aufstieg zur Oberburg. Deutlich kürzer und leichter als Etappe 1. Und ähnelt mit dem vertikalen Charakter eher einem üblichen Klettersteig wie wir ihn aus dem Alpenraum kennen.

Wir haben uns danach noch fit gefühlt und sind nach einer Pause gegen 11:00 in Etappe 3 eingestiegen. Der Start schon zum Teil leicht überhängend mit wenig/keinen Griffmöglichkeiten, man muss also sehr viel mit dem Seil machen. Die Kletterbasics, wie genaue Tritttechnik, aus den Beinen klettern, Klettern/Hängen am langen Arm und zügiges queren der schwierigsten Stellen sind hier sehr hilfreich, um die Arme zu schonen. Meine Frau ist allerdings bei Meldepunkt 20 von einem Tritt gerutscht und konnte sich mangels nachlassender Armkraft nicht festhalten. Glücklicherweise an einer sehr tiefen, überhängenden Stelle, so dass sie auf ihren Füßen in der heute sehr flachen Lieser gelandet ist ohne dass das Klettersteig Set auslösen musste. Für sie war die Tour damit vorbei weil ihre Schuhe komplett nass waren. Ich habe die Tour zu Ende gemacht, es kamen noch so einige knifflige Stellen und die tolle Hängebrücke. Der letzte Abschnitt nach der Hängebrücke zum Gipfelkreuz wieder vertikal und auch sehr schön. Ich empfand diesen Abschnitt als nicht mehr so schwer wie den ersten Teil der 3.Etappe.

Zusammenfassend waren die 3 Etappen unser bisher schwierigster KS. Wie schon angemerkt nichts für Klettersteig Neulinge. Eine Rastschlinge sollte mitgenommen werden. Etwas Klettertechnik hilft sehr um die Kräfte zu schonen, aber ohne viel Armkraft geht speziell Etappe 3 nicht. Wer nicht wenigstens ein paar Klimmzüge schafft kriegt hier Probleme.

Hat es Spaß gemacht? Ja, sehr :-) Auch meiner Frau. Toller Klettersteig in überragender Landschaft abseits der Alpen. Und als Tipp: Kommt wenn irgend möglich unter der Woche, was wir von den Einheimischen bzgl. Andrang am Wochenende gehört haben klang nicht schön.
ErlebnisZeit schrieb am 03.05.2023
Aktuelle Infos (April 2023): Aufgrund des hohen Wasserstandes der Lieser ist es derzeit nicht möglich in der Etappe Niederburg auszusteigen. Auch ist eine Umgehung der Etappe von der Turnierwiese über die drei Furten der Lieser nicht möglich. Hinter der Niederburg, ausgehend von der Brücke der L16 ist nach ca. 200 Metern am Ufer eine Seilbrücke gespannt. Damit ist ein Notausstieg vor der Burgenbrücke (oder auch Einstieg zu dieser) möglich.

Der Klettersteig ist bereits jetzt deutlich überfüllt. Bitte nehmt genügend Zeit und Verpflegung mit. In der Etappe Lieser wurde die Routenführung der Dachtraverse verlegt. Sie ist nicht wesentlich schwieriger aber bindet eine Menge Zeit, da die neue Variante jetzt von oben in die Querung geht. Um Steinschlag zu vermeiden muss hier unbedingt gewartet werden, bis die unten Kletternden durch sind. Das ist nun eindeutig eine zeitliche Engstelle. Unser Tip: früher einsteigen oder gggf. die dritte Etappe zuerst machen.
chulrich schrieb am 25.04.2023
20.04.2023, Schöner Steig in 3 Etappen mit Notausstiege. Das ist kein Anfängersteig. Mit rund 5 oder 6 Stellen in D.
Beim Notausstieg vor der Leiter nach links wenden. Dann kommt man ohne nass zu werden an 2 Seilen über den Fluss. Nachrechts geht es auch dann sind aber 3 Flussqeureung nötig.

Ein übungsteig unterhalb der Burg, (Einstieg teil 3). Hier mit WC Haus
Bergsteiger schrieb am 22.03.2023
Hallo Zusammen,
großes Kompliment an die Erbauer. Sehr schönes Gegend, top gesichert und sehr gute Rastmöglichkeiten. Teil 1 ist schon fordernd, gute Technik und vorausschauendes Klettern hilfreich. Teil 2 kurz, aber etwas ausgesetzt, gefällt mir persönlich, vor allem landschaftlich, am Besten. Teil 3 fordernd, bei Nässe m.E. Nur für sehr gute Klettersteigler. Ich würde Teil 3 als erstes machen, danach 1und dann 2. Fazit:für Anfänger nur mit erfahrener Begleitung!
Vielen Dank für dieses einmalige Erlebnis, einen solchen Steig haben wir echt vermisst.
LG Jens
ErlebnisZeit schrieb am 25.09.2022
+++ UPDATE Herbst 2022 +++

Der Klettersteig ist durchaus auch bei Nässe begehbar. Natürlich steigt dabei das Risiko, da einige Stellen recht schmierig werden können. Einsteiger sollten daher definitiv bis zum trockenen Sommer warten, da macht die Tour sowieso viel mehr Spaß.

Wer es dennoch bei herbstlichen Bedingungen versuchen möchte - es braucht grundsätzliche Vorerfahrung im Klettern, Trittsicherheit und insbesondere eine präzise Trittgenauigkeit. Es werden viele Trittwechsel benötigt! Nur wer fokussiert und vorausschauend klettert, schafft alle drei Etappen auch im nassen Herbst! Gutes Schuhwerk mit ausreichender Kantenstabilität unterstützt das saubere Treten!

Wer dann noch kräftesparend am langen Arm klettert und dadurch guten Druck an die Wand bringt, schafft alle drei Etappen ohne weitere Probleme!

Unsere Empfehlung bleibt natürlich bei einer trockenen Tour im Sommer!
Srajachjung schrieb am 22.09.2022
" Nur" 1,5 Autofahrstunden vom Heimatort entfernt und neu, den mußten wir doch gleich mal ausprobieren ! Wir wurden nicht enttäuscht ! Die bewährte Vater Sohn Seilschaft stieg am morgen des 17.09.2022 bei sehr wechselhaften Wetter ein.
Die vorbildlich gesicherte Steiganlage, in drei Sektionen unterteilt, war an vielen Stellen naß. Während der 2,5 Stunden dauernden Wegzeit, mußte immer wieder auf Regenkleidung zurückgegriffen werden, die erdigen Passagen waren dementsprechend rutschig.
Aber alles kein Problem, da sich die Höchstschwierigkeiten bis maximal C/D im Rahmen halten. Alle Sektionen können auch gut einzeln begangen werden. Ein Ausstieg aus der Steiganlage ist fast überall gut möglich, wenn man sich den Anforderungen nicht mehr gewachsen fühlt.
Das Mittelgebirgsambiente mit den Burgen und Türmen, ist sicher nicht alpin, hat aber ihren ganz eigenen Reiz.
Am " Turnierplatz " gibt es noch einen kurzen Übungsklettersteig. Im Verlauf wird duch insgesamt 3 Brücken, das Ufer der Lieser überquert.

Fazit: Der schönste Mittelgebirgsklettersteig den ich kenne, vom Ambiente am ehesten mit einem Klammklettersteig in den Alpen zu vergleichen, der Anfängern , Fortgeschrittenen aber auch den Profis`s unter den Ferrataristi einen abwechslungsreichen Kletterspaß ermöglicht.
hajo9000 schrieb am 14.09.2022
Über einen Bericht im SWR Fernsehen darauf aufmerksam geworden, wollte ich zeitnah diesen nahegelegenen Steig besuchen.

Grundsätzlich stellt sich mir allerdings die Frage, was man der Natur mit diesem Steig antut, bereits jetzt, kurz nach der Eröffnung ist der Hang z.B. im ersten Abschnitt des dritten Teils massiv abgetrampelt. Hier steht die kommerzielle Nutzung ganz klar über dem Naturschutz!

Die vorangegangenen Regenfälle machten vor allem die erste Etappe zu einem teilweise rutschigen Erlebnis. Diese ähnelt größtenteils unseren üblichen Wanderwegen in der Eifel, weshalb ich auch in ganzen Passagen auf eine Anbindung im Stahlseil verzichtete. Dabei sei erwähnt, dass man hier ob des flachen Geländerverlaufes kein Absturzrisiko eingeht.

Alpin ist im Großen und Ganzen wohl nur die Aufmachung mit starken Seilen und großen Tritten, der zweite Abschnitt des dritten Teils macht allerdings richtig Spaß und die schmale Seilbrücke ist durchaus etwas für Menschen ohne Höhenangst.

Alles in Allem ein Steig den man mal gemacht haben kann.
Ich bevorzuge jedoch ganz klar die hohen Lagen im Gebirge, vor allem wegen der weitläufigeren Aussichten und dass man am blanken Fels der Natur weniger Schaden zufügt als hier im waldigen Mittelgebirge. Außerdem war es kaum möglich ohne Zuhilfenahme des Stahlseils voran zu kommen und weite Passagen sind im Überhang verlegt.
ErlebnisZeit schrieb am 22.07.2022
Ohne große Ankündigung und Werbung wurde der Klettersteig in Manderscheid eröffnet. Die Stadt möchte behutsam und ohne direkte Touristenströme in das Klettersteiggeschäft einsteigen. Zurecht, sind Teile der Tour doch recht anspruchsvoll und wird der hiesigen Feuerwehr bestimmt einige Einsätze im Jahr bescheren. Denn erfahrungsgemäß werden unerfahrere Klettersteiggeher an knackigen Stellen echte Probleme bekommen, insbesondere im letzten Teil, der durchaus als technisch und konditionell fordernd zu bewerten ist. Gleiches ist auch beim Hohenglückssteig zu beobachten. Die Bergwacht rettet hier immer aus markanten und gleichen Stellen.

Doch erst mal zurück auf Anfang. Ich habe die Tour direkt am Eröffnungstag gemacht um zu testen, ob der Steig gut in unser Touren- und Kursprogramm passt. Das tut er, wenn auch nicht unbedingt für den blutigen Einsteiger in kompletter Länge.

Der Klettersteig verläuft immer in unmittelbarer Nähe der Lieser, mit vielen vertikalen Querungen und einigen kurzen Wanderpassagen. Im ersten Abschnitt wird schnell klar, daß dieser Steig nicht für jüngere Kinder geeignet ist. Die Griffhöhe des Stahlseiles liegt an einigen Stellen bis zu 1,40 m hoch und manche Tritte erfordern einen langen Spreizschritt. Ebenso sollte Grunderfahrung in Tritttechnik vorhanden sein, denn es sind einige Trittwechsel nötig. Alle Abschnitte sind übrigens sehr erdig, bei nassem Untergrund wird es schnell rutschig werden. Ein Helm ist aufgrund viel losen Gesteins auf jeden Fall notwendig, insbesondere in Abschnitt zwei und drei.

Der zweite Abschnitt nach einer tollen Hängeseilbrücke über der Lieser verläuft erst über ein Band und später vertikal zur Oberburg mit einem fantastischen Ausblick auf das Liesertal und die Manderscheider Turnierweise. Hiernach gibt es die Möglichkeit auszusteigen und direkt zum Parkplatz zurück zu laufen.

Die eigentliche Tour führt aber runter auf die Turnierwiese zu einem Übungsklettersteig. Ich gehe mal davon aus, daß diese kleine Übungswand vorangig Gruppen und Kursen nützlich sein wird, liegt sie ja nicht direkt am eigentlichen Einstieg. Beim Vorbeiwandern hatten drei Gruppen grade eine Unterweisung durch das Hindelanger Bergbüro. Das werden wohl die örtlichen Guides werden.

Auf dem Weg nach oben zur Niederburg, zweigt die Tour rechts ab zur Wand oberhalb der Lieser. Und jetzt wird es tatsächlich konditionell nochmal fordernd. In einem Auf und Ab mit einigen vertikalen, aber auch erdigen und brüchigen Passagen geht es bis über D Stellen zu einer 60 Meter langen Seilbrücke. Diese schwingt, bei gleichmäßigem Tempo so richtig auf und ab. Kurz dahintert geht es knackig steil nach oben bis zum Gipfelkreuz, das dann auch das Ende der Tour einläutet.

Fazit: eine schöne angelegte Tour im wildromantischen Liesertal mit einigen tollen Ausblicken auf die Burgen. Alpine Sichten fehlen hier natürlich. Der gesamte Klettersteig ist nicht unbedingt für absolute Einsteiger geeignet und wenn nur mit einem ausgebildeten Tourguide bzw. Trainer. Kinder unter 1,40 werden hier kaum Möglichkeiten zum Klettersteiggehen finden, die Griffhöhe und manche Trittweiten sind einfach zu hoch bzw. weit. Vielleicht wird hier ja nochmal nachgebohrt. Es braucht im dritten Abschnitt Kondition, bei warmen Temperaturen unbedingt viel Wasser mitnehmen. Sollte der Steig jetzt öfters begangen werden, wird noch eingiges an Erd- und Felsmaterial abgehen, ein Helm ist unabdingbar. Vielleicht wäscht der Regen die erdigen Stellen noch aus.

Ich wünsche der Stadt Manderscheid viel Spaß mit ihrem neuen Abenteuer!
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