Morgen, 29.4. um 22:45h im ARD:

Extremsportler unter Druck? - Ein Drittel seines Umsatzes, so Schätzungen, gibt der Energy-Drink-Konzern Red Bull für Werbung aus. Extremes wie der Rekordsprung von Felix Baumgartner aus 39 km Höhe ist besonders gefragt. Bei einigen Aktionen sind Sportler allerdings tödlich verunglückt. Geht Red Bull zu weit?

www.daserste.de/information/reportage-do...ite-redbull-100.html

Mir ist schlecht... und da sind wir wieder beim Mürren-KS und den Flughörnchen... einfach nur irre!!! Sorry... sowas gehört sowas von abgeschafft... ich versteh nicht, wie man sowas gutheißen kann.

Die Sendung war schockierend. So viel menschenverachtenden Zynismus hätte ich dieser Firma nicht zugetraut.

Zum Glück habe ich vor zehn Jahren das letzte mal von dieser Plörre gesoffen und ich werde auch nie mehr einen Tropfen davon in mich reinschütten...

Leider bleibt bei dem Gesehenen immer nur der Verdacht und Vermutung... Da scheint die RB Pressepolitik ja zu funktionieren, naja, die sind ja nicht so blöd und machen sich durch Zugeständnisse für irgendwas haftbar. Mich hat das auch erschüttert...

ich hab erst gedacht, dass ich die Sendung gar net zuende gucken kann... bin immer noch fassungslos...

So jetzt hab ich mir in der Mediathek auch die Doku gegeben,

und sorry wenn es nicht jeder hier verstehen wird ich bin ehrlichgesagt von der Doku ziemlich enttäuscht und frage mich ernsthaft wo denn jetzt die dunkle Seite von Red Bull geblieben ist?

Ja sicher sind die Fälle tragisch und ja Red Bull engagiert sich im Extremsport und der ist gefährlich. Und die Doku will uns sagen, dass dies moralisch verwerflich ist. Aber reden wir nicht von erwachsenen Sportlern, denen Red Bull die Möglichkeit liefert, davon zu leben. Klar entsteht dadurch eine Drucksituation: Will man weiter von Red Bull unterstützt werden, muss man spektakuläre Bilder liefern. Aber jeder Sprung ist doch am Ende eine persönliche Entscheidung.

Und anscheinend hat der Macher der Doku ja selber Probleme gehabt Leute zu finden die das anders sehen, dafür aber fleissig mit verwackelter Kamera und Psycho - Soundtrack nachgeholfen, um Red Bull die Aura des Bösen zu verleihen. Ein Weltkonzern, der Menschen in den Tod treibt… Behauptungen, Vermutungen – nichts Genaues weiß man nicht…

Und wenn in den Medien irgendwo ein Video auftaucht mit einem tödlichen Unfall dann regt sich jeder auf – aber Red Bull wird vorgeworfen dass man diese nicht präsentiert – Aha ja klar - Aber wenigstens auf ARD konnte man einen tödlichen Unfalls sehen. Kommentar: "Dieser Unfall hat nichts mit Red Bull zu tun". – Ja super Danke!

Und dann noch die Szene – fast schon komisch: ein Auto fährt eine schmale, verschneite Bergstraße hinauf, zum Anwesen des Bösewichts ungefähr so wie bei James Bond jagt Dr. No. Man sieht aus der Ferne einen Bauernhof, glaubt jetzt geht’s aber Rund . Aber es passiert nichts, rein gar nichts. Nächste Szene. Hauptsache die Kniescheibengeschichte wurde auch mal wieder aufgewärmt…

Gleich um keinen Verdacht aufkommen weder arbeite ich für Red Bull noch trinke ich das Gesöff Aber bei so einer dünnen zusammengeschusterten Suppe muss ich mich ja schon fast zum Red Bull Verteidiger aufschwingen – nichts für ungut – hätte eigentlich geglaubt die ARD ist halbwegs seriöser Sender aber das war mir einfach zu billig

mmmhhhh... Angebot und Nachfrage... stimmt schon. Red Bull zwingt sicher Niemanden. Sie bieten halt eine Plattform für die, die extreme Träume haben. Klar war die Sendung sehr reißerisch. Dass mit den Todesfällen vor laufender Kamera hat mich ziemlich erschüttert.

Menschen sollten ihr Leben nicht auf's Spiel setzen (für keinen Traum der Welt) finde ich. Daher ist das, was die Athleten tun genauso zu hinterfragen...

Wir Schweizer sind immer etwas langsam...
Aber nun hat Patrick Etschmeyer eine großartige, lesenswerte Kolumne zu diesem Thema geschrieben.

Ein kleiner Auszug:

"Genau hier setzt Red Bull an, als Verbindungsglied zwischen Wahnsinn und Voyeur, als Lieferant von einem heroischen Lebensgefühl ohne als «Held» leben zu müssen. Doch wie verdammenswert ist dies nun? Initiiert Red Bull den Wahnsinn oder aggregieren sie diesen nur auf Grund eines von unserer Kultur total verdrehten Heldenbildes?"

Etschmayer schreibt mir echt aus dem Herzen. Hier der ganze Artikel:

www.nachrichten.ch/kolumne/602960.htm

Etwas Voyeurismus ist wohl immer dabei, ich kann mich dem sicher auch nicht so ganz entziehen. Ob nun einer aus der Stratosphäre hupft, frei in der großen Zinne rumklettert, obs ein Formel 1-Rennen oder ein Abfahrtslauf ist. Man schaut fasziniert hin, weiß, dass etwas passieren kann, hofft, dass alles gut geht.

In diesem Sinne:Link

"Panem et Circensis" oder wie es im o. g. Artikel heißt: "Taurus Rubidus et Circensis"!

Ich zitiere mich mal selber...kletterkiki schrieb: ... und füge hinzu: Wenn es keiner schauen würde, dann wäre es für Red Bull und auch für die Protagonisten eher uninteressant. Felix Baumgartner sagte die Woche, sein Ziel sei es, der Welt etwas zu hinterlassen. Tja: Diese Welt sind wir. In diesem Sinne wäre dann auch das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen. Z. B: "Finde ich Youtube-Videos von Flughörnchen g..l?"

Die Dunkle Seite von Red Bull - kommt heut nochmal um 22 Uhr auf WDR.

kletterkiki schrieb:
Traurig, aber passt leider zum Thema "Adrenalinjunkies und die Youtube-Zuschauer": www.nordbayern.de/region/ansbach/nach-to...ie-grenzen-1.3231234