Hallo Tom,
ab welcher Schwierigkeit sind E-Passagen nicht mehr E, sondern E/F?
Jentzsch-Rabl hat da seine eigenen Kriterien und ist selbstbewusst genug, die Einstufung z.B. der Erbauer in seinen Topos ggf. abzuändern. Beim Felsklettern ist es durchaus üblich, über die Bewertung von neuen Kletterrouten zu diskutieren, z.B. den Schwierigkeitsgrad zu bestätigen, auf- oder abzuwerten, nachdem man die Route selbst begangen hat. Ein Klettersteigler kann ebenfalls mehrere Routen im Schwierigkeitsgrad E gehen und dann für sich entscheiden, welcher E-Steig für ihn denn nun der schwerste war. Ist die Schlüsselstelle eines E-Steigs für mich deutlich schwerer als die eines anderen, so würde ich sie dann auch mit E/F bewerten.

Und nun ganz konkret: Im Gegensatz zu JR ist für mich nur die Schlüsselstelle (Überhang) der Wilden Gams E/F, die Passagen darüber sind nicht schwerer als im Kaiser Max, also E. Auch den Bergführerquergang Leogang Süd - ohne Kurzfixierung und ohne Pause gegangen - stufe ich persönlich mit E/F ein, aber nicht den Dopamin-Schweinebauch, der ist "nur" E. E ist auch der Einstieg des Königsjodlers, obwohl der Steig insgesamt zu Recht mit max. D bewertet wird. Die schwerste KS-Passage für mich ist bisher der Höhlensprint am Kitzlochsteig. Ob das nun schon F ist, wie es auf dem Schild am Höhlenausgang steht, oder E/F, das wird wohl noch eine Weile Diskussionsthema sein. Die Umgehungen von Höhlensprint und Masochist konnte ich nicht begehen (Abstieg verboten) und kann deshalb nichts zur Bewertung sagen.
Ich erwarte übrigens, dass in der Summe der Adrenalinsteig anstrengender sein wird als Dopamin, aber das herauszufinden hat Zeit bis nächstes Jahr...

Hi, vielen Dank für Deine Einschätzungen, dass bestätigt grundsätzlich mein Bild, dass ich von den Steigen hatte ganz gut

Wilde Gams sehe ich ganz ähnlich die Schlüsselstelle ist für mich etwas schwerer als jede E Stelle die ich kenne aber auch nicht gleich einen Grad schwerer, daher passt E/F perfekt. Die längere Passage oberhalb könnte man sicher zu E abwerten allerdings wäre es dann halt trotzdem eine „ordentliche E-Passage“ wenn ich das wiederum zb. mit dem Einstiegsüberhang vom Johann oder dem Skywalk KS vergleiche müsste man die dann eher mit D/E bewerten weil meiner Meinung doch leichter. (auch die hat der JR mit E in seinen Topos drinnen – wobei sich beim Johann Einstieg die meisten Begeher einig sind, dass es sich hier um eine „sehr leichte“ E-Stelle handelt…)

Wir sind letztes Jahr die Normalversion des Kitz-KS gegangen ohne die Variante Höhlensprint - meiner Meinung nach ist dabei nichts schwerer als D und dem JR sein Topo geht in Ordnung . Um den Höhlensprint gut einschätzen zu können (ob E/F oder F) müsste man wohl auch die beiden anderen F-Varianten ausprobieren (Postalm und Bürgeralm) und vergleichen. Ich hab mir halt mit der Schwierigkeit der Wilden Gams Passagen ein Limit gesetzt deshalb werde ich persönlich auf die praktische Beantwortung dieser Problematik gerne verzichten.

Den Adrenalin KS hab ich letztes Jahr im Juni ausprobiert – in Verbindung mit dem Galitzenklamm und Familien KS (der Dopamin war da noch nicht eröffnet) wurden es zwar doch einige Klettersteigmeter aber so schlimm war der auch nicht – die Luna Variante (lt. JR auch kurz E) hätte ich mit D/E als ausreichend bewertet gesehen - zum Dopamin hab ich wiederum leider natürlich keinen Vergleich...

Am Königsjodler wär mir persönlich nichts aufgefallen was jetzt schwerer als D ist – wobei an den Einstieg - das ist dann gleich der erste Steile Turm oder? kann ich mich jetzt speziell gar nicht mehr so erinnern und natürlich sind wir da schon wieder beim subjektiven Empfinden jedes Einzelnen.

Und der Bergführerquergang am Leoganger Süd ist halt wirklich eine sehr spezielle Passage – je nachdem wie und ob man die Kurzfixierung einsetzt kann man hier die Schwierigkeit weitgehend selber gestalten. Bitter wird es dabei nur wenn man auf die Fixierung angewiesen ist und man hat keine mit, aber so eindeutig wie mittlerweile darauf hingewiesen wird, sollte das eigentlich nicht passieren.

Lg. Tom