Sagt mal habt ihr auch schon mal bemerkt das mache Berge riechen? Ich meine nicht die frische Luft in den Bergen sondern den Fels selbst und der hat es manchmal in sich. Manche Berge sind richtige Stinker, die riechen wie alte Socken
Rico meint das wäre vielleicht Angstschweiß Hmm, hat da der Berg Angst oder soll der von seinen "Besteigern" sein? Aber dann müssten die sich ja an ihm gerieben haben

Hier ist es uns mal wieder ganz besonders aufgefallen: Bei der Aiplspitzüberquerung am Südwestgrat





Sehr schöner Berg für die Höhe aber sein Geruch an manchen Stellen ist extrem.

Vielleicht hat das ja auch mit dem Wetter zu tun? Uns ist das jedenfalls ein Rätsel!

Nun sind wir mal gespannt ob euch das auch schon aufgefallen ist.

Liebe Grüße von Angela und Rico

Möglicherweise ist das ja der Grund für euer "Geruchserlebnis"

www.wunderbare-erde.de/o11480-Reviermark...upicapra%2A?rel=3230

"Zur Brunftzeit markiert der Gamsbock sein Revier, indem er ein übel riechendes Sekret aus den Hinterhauptdrüsen - den Brunftfeigen - an Stämmen, Zweigen und Gräsern verteilt. Die Duftstoffe zeigen Rivalen an, dass das Revier besetzt ist. Sollte ein anderer Bock es trotzdem wagen, die Reviergrenzen zu übertreten, wird er vom Platzbock in halsbrecherischen Verfolgungsjagden auf weite Distanz vertrieben..."


das Gelände auf eurem Bild würde jedenfalls gut dazu passen...

Das ist eher unwahrscheinlich denn erstens ist die Brunft der Gams im November/Dezember und zweitens riecht wirklich richtig der Fels und das beim aufrechten Gang auch in Nasenhöhe. Was den Geruch auch gut beschreibt sind die Kletterhandschuhe wenn dringend eine Wäsche derer angesagt ist. Markierungen von Tieren riechen beißiger und nicht so dumpf.
LG Angela

mmmh ok, so wie du es beschreibst ist es dann wirklich etwas anderes, wäre mir dann in der Form auch noch nie aufgefallen und wüsste dann auch nicht was das sein soll...

die Gamsböcke hätten halt gut zu dem Gelände gepasst - dem Markierungsgeruch habe ich jedenfalls schon oft wahrgenommen (auch nicht nur in der Brunftzeit sondern auch im Frühjahr oder zu Herbstbeginn) und fast immer in einem solchen Gelände (mittlere Höhe zw. 1200-2000, kein Wald aber auch kein reines Felsgelände sondern eine Mischung aus Latschen, Gras, Schrofen...)

Es gibt auch Berge die gut riechen. So wurde im Riesengebirge sogar ein Gipfel nach seinem Geruch benannt. Es ist Veilchenstein. Grund hierfür ist eine Grünalge die nur bei ständig hoher Luftfeuchtigkeit wächst und an den Geruch von Veilchen erinnert wenn der Fels nass ist. Früher ein beliebtes Mitbringsel aus dem Riesengebirge (Goethe hatte einen auf seinem Schreibtisch zu liegen) heute selbstverständlich verboten.
MfG Dirk

Wow Freddy63, das ist ja spannend.

Zur deiner Frage Angela: Ich denke, es sind tierische Markierungen (die machen sie jeden Tag) wie Tom schon schrieb, könnte aber auch sein, dass das Gestein vielleicht schwefelhaltig ist, oder ähnlich stinkendes. Oder es gibt Algen die nicht nach Veilchen riechen sondern nach alten Socken... Quasi die Stinksockenalge...
War der Felsen feucht? Oder hat es länger nicht mehr geregnet?

Also ich kenn solche Stinkberge hier nicht. Mir sind aber drei Orte in Erinnerung, da roch es sehr nach menschlichen Urin, Ziegenböcken und eine Mischung aus Schaf- und Menschenurin. Fand ich auch nicht so toll - die Gipfelbrotzeit war sehr kurz. Da ist einem der Appetit sehr schnell vergangen...

Wenn es riecht wie verschwitzte Handschuhe, dürfte es auch die gleiche Ursache haben: Bakterien oder Pilze, die organisches Material verdauen. Oder vielleicht Pflanzen, die mit dem Geruch Insekten anlocken wollen.
Schwefelhaltiges Gestein schließe ich für die Alpen aus, da gibt es in der Richtung nur sulfidische Erze, und die sind extrem stabil. In vulkanisch geprägten Gegenden ist das natürlich was anderes.
Hat eigentlich jemand eine Erklärung, wieso Schafe ihr Geschäft bevorzugt am Gipfel verrichten...?

Die Sache mit dem Geruch ist wahrscheinlich auch sehr subjektiv. Im Gebiet der Göscheneralp glaube ich einen besonders angenehmen Geruch aufzunehmen - zusammen mit dem ganz eigenen Geräusch der Gletscherbäche und der kühlen Luft, die von dort herkommt, ergibt sich eine einzigartige Empfindung, die ich sogar im fernen Deutschland aktiv in Erinnerung rufen kann.
Das gelingt mir sonst mit keinem anderen Gebiet und hat sicher auch mit den positiven Erinnerungen zu tun.
Ansonsten riechen Berge für mich nicht. Daher halte ich es für eine subjektive Geschichte.

Mal jetzt unabhängig vom Geruch: Ich persönlich liebe die Luft in den Bergen, da kann es ruhig auch bissl nach Tier oder so riechen. In den Bergen kann ich durchatmen. Für mich als Allergiker ist alles oberhalb von 2000 Metern einfach nur "FREI ATMEN"...

Angela schrieb:
Hallo Angela,
offenbar warst du im Kalkstein unterwegs!
Ich selbst hab das beim Wandern noch nie bewusst wahrgenommen, doch gibt es Gegenden, wo bestimmte Schichten dieses Sedimentgesteins einen höheren Anteil organischer Substanzen enthalten, die beim Reiben oder Anschlagen mit dem Hammer einen typischen Geruch nach Faulschlamm/Schwefelwasserstoff entwickeln. Der Geologe spricht hier von Stinkkalk!
Beim nächsten Fall von Geruchsbelästigung einfach mal zwei Steine aufeinander schlagen und dran schnüffeln...
Liebe Grüße von joecool

"Kalkstein besteht überwiegend aus den Mineralen Calcit und Aragonit, zwei Kristallisationsformen von Calciumcarbonat (kohlensaures Calcium CaCO3). In mehr oder minder schwankenden Anteilen kommen andere Minerale vor. Dazu zählen Tonminerale, Dolomit (CaMg(CO3)2), Quarz, Gips und andere. Überwiegt der Dolomitanteil, so spricht man vom Gestein Dolomit. Besitzt der Kalkstein einen relativ hohen Anteil an Tonmineralen, so bezeichnet man ihn als Mergel. Kalkstein kann auch bis zu mehreren Prozent organische Substanz enthalten und wird dann bituminöser Kalk (bei Vorhandensein von Schwefelwasserstoff auch Stinkkalk) genannt."
de.wikipedia.org/wiki/Kalkstein

Oh, ich bin erstaunt wie viele von euch hier geantwortet haben. Das hätte ich gar nicht erwartet, vielen Dank.
Ich finde jede einzelne Antwort sehr interessant aber am meisten beeindruckt haben mich die von Freddy63 und joecool.

Und ja dort wo es uns dieses Jahr am extremsten aufgefallen ist besteht der Berg aus Plattenkalk. Wenn es uns mal wieder unterkommt dann probiere ich das mal aus mit den zwei Steinen
Veilchenduft wäre mir vielleicht angenehmer aber auch die "Stinker" halten uns nicht von weiteren Bergtouren ab dafür lieben wir die frische Luft und die Landschaft viel zu sehr. Wir würden uns solch geruchsintensive Stellen nur nicht gerade für die Brotzeit aussuchen
Hat uns aber schon interessiert wie das zustande kommt und ob es anderen auch schon aufgefallen ist.
Liebe Grüße schicken Angela und Rico