In dem evangelischen Magazin Chrismon.de schreibt Messner: "Ich halte Gipfelkreuze für einen Humbug! Weil die Gipfel leer sein und nicht für irgendeine Religion missbraucht werden sollten." Weiter führt er aus: "Das Kreuz ist das christliche Symbol schlechthin. Die Gipfel aber, die doch der ganzen Menschheit gehören, sollten nicht mit dieser einen Weltanschauung besetzt werden."

Im weiteren Verlauf seines Artikels unterscheidet Messner zwischen Kreuzen auf Pässen, Jochen oder Vorbergen und Kreuzen auf Gipfeln. Erstere dienten der Warnung und dem Schutz der Menschen, letztere seien ein "Symbol einer Eroberung".

"Ungläubiges Kopfschütteln"
Der Vorsitzende des Ökumene-Ausschusses in der bayerischen Landessynode, Fritz Schroth, erklärte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, dass es bei ihm "ungläubiges Kopfschütteln über so viel Unverständnis, ja Unsinn" auslöse, wenn Messner die Berge von den Kreuzen "befreien" wolle.

Schroth sei "ratlos", wenn das zum Großteil von der Evangelischen Kirche Deutschlands finanzierte Magazin Chrismon "den seltsamen religionsvermischenden Gedanken Messners Raum gibt".

Gipfelkreuze seien laut Schroth keine Zeichen des Triumphes: "Sie erinnern angesichts der Mächtigkeit der Steilwände an die Zerbrechlichkeit und Ohnmacht des Menschen sowie daran, dass Gott der Schöpfer ist, dem wir alles verdanken."
Quelle: www.alpin.de/9117/artikel_reinhold_messn...n_sind__humbug_.html

Geil. Mal wieder ein original Messner Da zeigt der Sauerstoffmangel mal wieder seine hässliche Fratze...
Zeicher der Herrschaft und Eroberung... Gerade der senile alte Mann ruft das von seiner südtiroler Burg herunter... welche ja sicher kein geringeres Zeichen von Eroberung und Herrschaft ist, tst...

Ehrlich gesagt interessiert mich das nicht die Bohne was da oben auf nem Gipfel steht...
Von mir aus kann da auch ne Holzkuh stehen, ne amerikanische Flagge wehen oder Leuchtreklame hängen ..
.

Das übliche Messner-Sabbel zum Sommerloch...
Jede Kultur hat ihre Traditionen, was gibts da groß zu meckern...

ISAAC schrieb:
öhhhhhhh... neeeee... bitte bitte bitte keine Leuchtreklame... dafür ist das Aldi da...

Da scheint der Messner ja mal auf der Linie von Mountain Wilderness zu liegen.
Wenn ich den nachfolgenden Artikel richtig verstehe, hat MW die Ansicht vertreten, dass es nun mit dem Bau von neuen Gipfelkreuzen reicht. Dazu wurde auch der Messner befragt.

www.mountlive.com/reinhold-messner-basta...olo-omini-di-pietra/

Ein interessantes Argument: "Wie würde es wohl auf den Bergen aussehen, wenn jede Weltanschauung mit ihren Symbolen kommt?"
Ob er da auch an seine eigenen Museen denkt, die er neuerdings auf Berggipfeln aufstellt?

Wenn der Herr Messner ein wenig gegoogelt hätte wäre er vielleicht auf diese sehr informative Seite gestoßen:

www.alpiticus.de/Webseiten/Gipfelkreuze/gipfelkreuze.htm

Wenn man etwas nach unten scrollt kommt man zu dem Abschnitt "Deutungsversuche für die Entstehung bzw. Motive für das Aufstellen von Gipfelkreuzen / Flurkreuzen".

Dort finden sich alle möglichen Beweggründe für die Errichtung von Gipfelkreuzen aber weder Eroberung noch Herrschaft werden von dem Verfasser genannt.

Ich oute mich an dieser Stelle einmal als konfessions- und damit bzgl. des Themas als emotionslos. Dessen ungeachtet gehören Gipfelkreuze m.E. genauso in unseren Kulturkreis wie das Glockenläuten am Sonntagmorgen. Hat sich Herr M. eigentlich schon abfällig über die Gebetsfahnen im Himalaya geäußert?

Gruß

Fattel

Hallo Zusammen,
die Berge sind kein Ort für Glaubensauseinandersetzungen!!
Die haben wir schon genug auf dieser komischen Welt.

Fragen wir doch mal die Einheimischen, was Sie davon halten, wenn alle Gipfelkreuze abgebaut würden.
Provokation ist ja manchmal sinnvoll, aber das hier ist grober Unfug und hat mein Bild von Messner noch mehr sinken lassen.
Als Bergsteiger kommt keiner an Ihn ran, als Mensch will keiner an Ihn ran...

Hallo Fattel,
in der von Dir genannten Seite ist sehr wohl von Eroberung-Herrschaft die Rede:
"Christoph Kolumbus ließ zum Zeichen der Besitzergreifung in der "Neuen Welt" Kreuze auf deutlich sichtbaren Anhöhen am Meeresufer errichten. Der politische Hoheitsanspruch Spaniens über die Neue Welt sollte durch das Aufstellen der Kreuze unterstrichen werden."
Ohne politisch werden zu wollen noch eine private Anmerkung von mir: Unter keinem anderen Namen wie im Namen des Kreuzes sind mehr Menschen auf der Welt umgebracht worden!
Hallo Bergsteiger,
es bringt meiner Meinung nach nichts die Eingeborenen zu befragen. Diese sehen zu wie mit jedem Jahr neue Skigebiete entstehen, die Natur gefährdend und verschandelnd sind. Das wäre ähnlich als wenn die Mecklenburger zusehen wie jedes Jahr ein See der Mecklenburger Seenplatte zugeschüttet wird. Sie würden vielleicht sogar einem Abbau zustimmen wenn es mehr Geld in die Gemeindekasse bringt...
MfG Dirk

kletterkiki schrieb:
Naja, nicht wirklich... das Kreuz als religiöses Symbol und Kultgegenstand existierte schon lange vor dem christlichem Glauben. Aber das ist ein anderes Thema...

Freddy63 schrieb:
Hi Dirk!
Das stimmt zwar, aber danach durchlebte die Kirche eine Renaissance - ein Vorgang, den man sich heute bei zumindest einer anderen Weltreligion wünschen würde und in deren Namen immernoch Leute sterben wie am Fließband. Und weil man weiss, dass ein Teil dieser Glaubensgemeinschaft dazu tendiert, auch mal durch gewisse Anblicke beleidigt zu sein, reagiert man lieber mal mit vorauseilendem Gehorsam:


Quelle: Süddeutsche Zeitung / Bayerische Zugspitzbahnen

LG, Markus

Markus13 schrieb:
Da geht's jetzt um's Geld... als ich letztes Jahr die Zugspitztour gemacht hab, hab ich ja oben am Gipfel mit ungläubigem (guter Wortwitz, gell) Staunen zu Kenntnis genommen, dass sich die Bayerischen Zugspitzbahnen sich in sehr außergewöhlicher Art und Weise um diese Besucher kümmern. Da ist wesentlich mehr Geld zu machen als mit uns Klettersteiglern, die eh nur One Way fahren (nämlich runter) oder sogar laufen...

Hallo Markus,

welche Renaissance?
Der Umgang mit den jahrzehntelangen (jahrhundertelangen?) Missbrauchsfällen oder Geschäfte mit der Mafia zeigen, dass man da nicht wirklich dazu gelernt hat.
Hat der Vatikan schon einen Flüchtling aufgenommen? Einen Cent für Flüchtilinge gespendet?

Gipfelkreuze gehört auf abendländischen Gipfeln einfach dazu.

Grüße

Jörg

So sehr ich die Seelenfänger und ihre Symbolik auch ablehne, aber da stimme ich Jörg zu. Gipfel ohne Kreuze kenne ich aus Schottland, und das sind sehr schöne Gipfel. Aber in den Alpen gehört das Kreuz einfach dazu. Vorgestern war ich auf einem Berg wo der Vorgipfel das Kreuz hatte und der Hauptgipfel einen (imposanten) Steinmann. Der Hauptgipfel war schön, aber gerastet habe ich am Vorgipfel.

Man darf schließlich auch nicht vergessen, dass im Namen des Dingsbums sicher unendlich viel Krieg und Leid und wasauchimmer über die Menschheit gebracht wurde, aber die europäische Hochkultur des 2. Jahrtausends wäre ohne die Kirche auch kaum denkbar. Nur im Namen des Herrn konnten die überwältigenden Kulturgüter von Mittelalter bis Klassizismus erbracht werden. Michelangelo hat nicht nur für Geld und einen Apfel gearbeitet, sondern um den Namen seines Herrn zu erheben. Aber Schimpfen ist halt wesentlich einfacher ...

Und zur Aussage von Reinhold Messner:
Als Bergsteiger ist Messner der Grösste, ich glaube da brauchen wir nicht diskutieren. Ich persönlich bevorzuge zwar Hermann Buhl, aber das ist wirklich eine rein subjektive Liebe.

Was ich an dem Menschen Reinhold Messner unendlich schätze ist, dass er eine Meinung hat und sie auch vertritt. Und wenn er Gegenwind bekommt steckt er nicht zurück, sondern bleibt bei seiner eigenen Meinung. Auch wenn er gnadenlos aneckt, auch wenn alle sagen "Der Reinhold spinnt", auch wenn er sich damit unbeliebt macht, er bleibt bei seiner Meinung. Eine Eigenart, die heute nicht mehr oft zu finden ist, und die ich an ihm wie gesagt außerordentlich schätze. Man muss nicht mit allem einverstanden sein was er im Lauf seines Lebens gesagt hat, das wäre auch gar nicht möglich. Aber dass er etwas gesagt hat, und nicht 10 Minuten später behauptet dass alles ein Mißverständnis wäre, das zeichnet ihn in meinen Augen in hohem Maße aus.

Zusammen mit seinem Leben, seinen Büchern und vor allem auch seinen Museen, in denen er versucht die Berge auch den Menschen nahezubringen, die nur mit der Seilbahn hoch- und wieder runterfahren, und die alle mit seiner persönlichen Kreativität und Energie entstanden sind, oft auch gegen den Widerstand anderer, all dies ist das Bild eines Menschen der sich als Individuum begreift anstatt als Teil der Masse, und sein eigenes Leben gegen alle Widerstände lebt wie er es für richtig hält, ohne dabei andere Menschen zu benachteiligen. Vor so jemandem verneige ich mich voller Bewunderung.

Aber auch hier gilt, dass Meckern natürlich wesentlich einfacher ist ...