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THEMA: Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern

Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 14:15 #1

Hallo zusammen

Ich war mit freunden letzten Monat in einem Klettersteig. Wir waren nicht alleine und da fing das Problem an.
Nachdem wir eine ganze Weile geklettert waren kamen wir an einen Überhang. Dort stauten sich etwa 10 Kletterer.
Was war geschehen.
Ein Kletterer hin in seinem Gurt und kam nicht mehr weiter. Es war kein richtiger Absturz wohl nur abgerutscht. Keine Verletzungen aber kraftlos.
So, nun hing er im Gurt. Der Falldämpfer war noch in Ordnung. Er kämpfte tapfer, bekam aber keinen halt mit den Füßen. Die anderen fanden auch keinen Weg zu ihm um ihm zu helfen. Es war für ihn unmöglich einen Stand zu bekommen um den Sicherungshaken zu erreichen. Er kam nicht an das Drahtseil um sich hochzuziehen.
Zu guterletzt kam ein Freiketterer und seilte den Kollegen ab.
Der war ganz schön fertig.

Nun haben wir uns gefragt, was macht man in solch einer Situation?
Gibt es eine Technik, mit der man sich selbst bergen kann?

Vielleicht kennt jemand von euch eine Möglichkeit aus solch einer Situation sich zu befreien.

Danke
Gruß
Otello
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 15:55 #2

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ja, man könnte sich "hochprusiken"... da muss ich mich aber nochmal einlesen, wie das genau geht und was man da an Zusatzmaterial braucht.
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 17:22 #3

  • kletterkiki
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"Aufstieg am Seil
Der Prusikknoten wird von Bergsteigern, Höhlenforschern und Pfadfindern verwendet, um an einem herabhängenden Seil aufzusteigen. Dazu werden zwei Steigschlingen verwendet, mit einer Länge von etwa 150 cm, die abwechselnd am Seil nach oben geschoben werden."
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Prusikknoten

Wäre mir persönlich aber alles zu umständlich. Daher mein Vorschlag: In schwierigen Passagen zusätzlich mit einer Bandschlinge (60 cm) und einem HMS sichern. Da hat man zwar drei Karabiner, die man jeweils umhängen muss, aber wenn man dann ins Set fällt, kommt man auf jeden Fall wieder an das Stahlseil hin.

Hat jemand Einwände gegen diesen Vorschlag?
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
Letzte Änderung: 30 Sep 2012 18:01 von kletterkiki. Begründung: Rechtschreibfehler
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 17:47 #4

  • tom77
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ok, soweit ich dich verstanden habe hing der KS Geher frei (also ohne Möglichkeit mit Füssen Felskontakt zu bekommen) mit seinem beiden KS-Armen in der Verankerung nach einem Überhang :S

das ist natürlich so weit mal ziemlich ungünstig :woohoo:

Allerdings kann ich nicht glauben, dass er mit den Händen auch nicht mehr das Stahlseil erreichen konnte (die KS-Arme sind nicht so lange als das man die Karabiner und damit das Stahlseil mit ausgestreckten Armen nicht mehr erreichen kann) - damit wäre es zumind. technisch möglich sich selber wieder selber hochzuzuziehen (evtl. auch nur an den KS-Armen) bzw. auch mit Pendeln oder Schwingen sollte es möglich sein wieder Felskontakt zu erlangen...

Alles das erfordert natürlich sehr viel Kraft und da sind wir schon beim meiner Meinung nach eigentlichen Problem an dieser Situation, dass nämlich dem KS-Geher schlicht keine Kraft mehr hatte.(wahrscheinlich war dies auch die Grund warum er überhaupt in diese Lage kommen konnte) und dann wird es halt generell schwierig im KS :dry:

zum prusiken brauchst ein hängendes Seil und 2 Prusikschlingen - zudem ist die Technik nicht wirklich trivial - für mich für einen durchschnittlichen KS-Geher am KS nicht anwendbar....
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 17:52 #5

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kletterkiki schrieb:
"Aufstieg am Seil
Der Prusikknoten wird von Bergsteigern, Höhlenforschern und Pfadfindern verwendet, um an einem herabhängenden Seil aufzusteigen. Dazu werden zwei Steigschlingen verwendet, mit einer Länge von etwa 150 cm, die abwechselnd am Seil nach oben geschoben werden."
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Prusikknoten

Dazu musst aber erstmal irgendwo ein Seil hängen haben, an dem du dich hocharbeiten kannst.
kletterkiki schrieb:
Wäre mir persönlich aber alles zu umständlich. Daher mein Vorschlag: In schwierigen Passagen zusaätzlich mit einer Bandschlinge (60 cm) und einem HMS sichern. Da hat man zwar drei Karabiner, die man jeweils umhängen muss, aber wenn man dann ins Set fällt, kommt man auf jeden Fall wieder an das Stahlseil hin.

Hat jemand Einwände gegen diesen Vorschlag?

In steilen Passagen ist da meiner Meinung nach unbedingt abzuraten! Wenn ich falle und in mein KS-Set falle, setze ich mit der Schlinge meine Fallbremse ausser kraft. Des kann ganz böse enden. :unsure:
Bei ner Querung ist das natürlich ne gute Möglichkeit Kraft zu sparen. Wenn das Stahlseil waagerecht läuft kann ich ja aber auch nicht weit fallen.
Ich hab auch immer zwei 60cm-Schlingen mit selbstverriegelnden Karabinern dabei.
Ein HMS is mir da zu umständlich, weil ich dann ja eigentlich auch bei jedem Umhängen auf und wieder zuschrauben müsste.
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 17:54 #6

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Ja da habe ich einen großen Einwand :evil:

wenn du mit deiner statischen Bandschlinge am Stahlseil weiterkletterst und dann in die nächste Verankerung rauscht kann der Bandfalldämpfer nicht mehr wirken und du wirst abrupt abgebremst - ab ca. 1m Fallhöhe sind schwerste Verletztzungen (innere Blutungen, Organschäden, Wirbelbrüche bis Querschnittslähmung vorprgrammiert) - das bei einer höheren Fallhöhe (ab 3-4m) deine Bandschlinge reissen wird macht zwar nichts weil dann ja immer noch das KS-Set da ist - allerdings dürfte da die Belastung für den Körper schon so groß sein, dass man es kaum überleben würde...


kletterkiki schrieb:
"Aufstieg am Seil
Der Prusikknoten wird von Bergsteigern, Höhlenforschern und Pfadfindern verwendet, um an einem herabhängenden Seil aufzusteigen. Dazu werden zwei Steigschlingen verwendet, mit einer Länge von etwa 150 cm, die abwechselnd am Seil nach oben geschoben werden."
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Prusikknoten

Wäre mir persönlich aber alles zu umständlich. Daher mein Vorschlag: In schwierigen Passagen zusaätzlich mit einer Bandschlinge (60 cm) und einem HMS sichern. Da hat man zwar drei Karabiner, die man jeweils umhängen muss, aber wenn man dann ins Set fällt, kommt man auf jeden Fall wieder an das Stahlseil hin.

Hat jemand Einwände gegen diesen Vorschlag?
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 17:57 #7

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ok überzeugt... war nur so ne Idee... und ich bin von einer Querung nicht von einer senkrechten Passage ausgegangen.

Ich persönlich würde auch immer versuchen, nur Klettersteige zu gehen, denen ich armkraftmäßig gewachsen bin bzw. wenn ich merke, das könnte am Ende eng werden, rechtzeitig abzubrechen.
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
Letzte Änderung: 30 Sep 2012 17:58 von kletterkiki.
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 17:58 #8

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richtig tom77

wenn man mit den Händen noch bis zum Seil oder zumindes bis an seine Karabiner kommt, könnte man mit nem einfachen Schnappkarabiner folgende Hilfe verwenden, um wieder hoch zu kommen: www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?m...8225&k_id=0709&hot=0
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 18:08 #9

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mal ehrlich: Würdest du dir sowas kaufen?
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Walter Bonatti (1930-2011)
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 18:12 #10

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Ok ich hab sogar noch mal nachgeschaut:

Beim Petzl Scorpio sind die ausgestreckten Karabinerarme immer noch 20cm kürzer als die Reichweite meiner Arme (angeseilt am Hüftgurt - dürfte also sogar für ein Anseilen mit Brustgurt erreichbar bleiben)

Mein KS Set von Austrialpin hat ungwöhnlich lange Arme - aber auch da bleiben 10cm Spielraum für die Hände...

Ich trau mich also behaupten, dass bei jedem handelsüblichen KS Set die Karabiner und damit das Stahlseil in Handreichweite bleibt - ob man natürlich noch die Kraft und Technik hat daraus etwas zu machen ist natürlich eine andere Frage :S

@honk79 Deine Trittleiter ist natürlich Luxus pur und würde sich bestens für eine solche Situation eignen :) Allerdings wer hat so ein Teil am KS mit? :whistle:
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 18:16 #11

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kletterkiki schrieb:
mal ehrlich: Würdest du dir sowas kaufen?

sagen wir's mal so, is auf jeden Fall leichter und einfacher, als ein Seil und zwei lange Reepschnurschlingen zum Prusiken mitzuschleifen. Ausserdem lässt sich des schön klein und griffbereit am Gurt befestigen.
und bei richtig blöden Stellen, wo man einfach keinen Tritt findet, kann einem des bestimmt auch helfen. :dry:
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 18:18 #12

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achja, ich bin echt am überlegen, ob ich mir sowas nicht zu Weihnachten schenken lass. :-)
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 18:19 #13

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das mit dem Prusiken war früher einfacher, bevor die KS-Set-Arme Bänder bekamen... da hätte man sich theoretisch an einem Arm des KS-Sets hochprusiken können. Egal wie: Kompliziert isses allemal. Daher für mich: Ich schau, dass ich nie (mehr) in so ne Situation komme.
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 18:41 #14

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honk79 schrieb:
kletterkiki schrieb:
mal ehrlich: Würdest du dir sowas kaufen?

sagen wir's mal so, is auf jeden Fall leichter und einfacher, als ein Seil und zwei lange Reepschnurschlingen zum Prusiken mitzuschleifen. Ausserdem lässt sich des schön klein und griffbereit am Gurt befestigen.
und bei richtig blöden Stellen, wo man einfach keinen Tritt findet, kann einem des bestimmt auch helfen. :dry:

hmm, das würde ja dann auch eine ganz andere Schwierigkeitsbewertung von Klettersteigstellen ermöglichen - zb: Stelle Schwierigkeitsgrad D kann auch C/A2 geklettert werden :cheer:
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Nach (kleinem) Absturz wieder weiterklettern 30 Sep 2012 18:47 #15

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etz wirds aber kompliziert... das ist ja das hochprusiken noch einfach B) .
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
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