Guten Morgen
im letzten Sommerurlaub haben mein Freund und ich (33 und 29 J.) uns erstmals an Klettersteige gewagt. Wir haben zwar schohn einige Urlaube in den Alpen verbracht, aber viel mehr als "normale" Bergtouren in eher geringen Höhen bis 2300m und Gratwanderungen hatten wir bis dahin nicht erlebt. Als Nachmittagsspaß sind wir dann auch gerne in Kletterwäldern, z.B. am Grüntensee oder in Garmisch, unterwegs gewesen. Die Liebe zu den Bergen (und der Respekt vor ihren Gefahren sowie dem Wetter), die Freude am Wandern und nun auch am einigermaßen gesicherten Klettern ist auf jeden Fall da.
Im letzten Sommer folgte dann gleich am ersten Urlaubstag nach einer Aufwärmwanderung zum Watzmannhaus ein Klettersteig-Schnupperkurs für blutige Anfänger am Hanauerstein, und kurz darauf wurde der Isidor-Klettersteig am Grünstein unser Ziel. Zugegeben, mir war ungefähr bis zur Hängebrücke etwas schlecht vor Sorge - die Angst, es doch nicht zu schaffen und dann die Bergwacht alarmieren zu müssen, war schon ziemlich präsent. Aber ich habe den Steig ohne größere Schwierigkeit und zügig gemeistert (rückblickend würde ich sagen: zu zügig, es kam kein rechter Genuss in der ersten Hälfte auf, da ich in meiner Sorge einfach zu schnell geklettert bin).
Ein paar Tage danach sind wir vom Kehlsteinhaus über den Mannlgrat zum Göll gewandert und durch das Alpeltal abgestiegen. Auch hier keine Schwierigkeiten, wobei es mich als flachländlerisches Nordlicht schon manchmal kopfschüttelnd zurückließ, was für Passagen hier teilweise nicht (also wirklich so gar nicht) durch Seile, Ösen oder ähnliches gesichert waren. Soviel zu unserem/meinem Hintergrund.
Für dieses Jahr steht zum Aufwärmen (angemessenes Wetter immer vorausgesetzt) die Isidor-Variante zu Beginn auf dem Plan. Dann überlegen wir, ob man am Hanauerstein auf die Schwierigkeiten, die den Kletterer in der schweren Variante am Grünstein erwarten, angemessen vorbereitet werden kann. Dass man an dem winzigen Übungsfelsen nicht die konditionellen Schwierigkeiten wie im Steig bekommt, ist mir bewusst. Ich weiß nur einfach überhaupt gar nicht, wie sich die Unterschiede am Fels zwischen z.B. C und D in der Praxis "manifestieren".
Also z.B. die Überhänge, von denen ich nun schon häufiger gelesen habe. Auch habe ich hier im Forum gelesen, dass die schwere Variante eigentlich mehr E-Passagen beeinhalten soll als in der Beschreibung (
www.klettersteig-gruenstein.de/berchtesg...IP/Wissenswertes.htm) angegeben. Wie hat man sich solche Schwierigkeiten vorzustellen?
Woher weiß ich, was ich schaffen kann und was nicht? Mit "einfach rein in den KS, Augen zu und durch" fühle ich mich mehr als unwohl, aber irgendwann ist ja jeder mal eine schwerere Variante zum ersten Mal gegangen, und musste sich darauf verlassen, dass er den Anforderungen gewachsen sein würde.
Kurze Zusammenfassung:
Bisherige mickrige KS-Erfahrung:
1x Schnupperkurs am Hanauerstein
1x Grünstein Isidor
1x Mannlgrat mit Rückweg durchs Alpeltal
Ansonsten nur normale Gratwanderungen und Wanderungen wie z.B. Hinterbrand Parkplatz - Jenner Gipfel - Schneibstein - Seeleinsee - zurück nach Hinterbrand (um so etwa einen Überblick über unsere Tourenkondition zu geben).
Ausüstung: Salewa KS-Set, KS-Handschuhe, Helme, Wanderschuhe, Rucksäcke (1x20, 1x35L Volumen).
Ich bedanke mich im Voraus für alle Gedanken, Meinungen, Tipps und Anregungen!
Viele Grüße,
Verena.