So ganz stimmt es nicht. Laufen trainiert nicht einseitig.
Sicherlich ist Laufen eine größere Belastung als z.B. Gehen, vor allem für die Knie. Rückenbelastungen kommen häufig eher von falscher Lauftechnik.
Seitdem ich laufe, haben sich meine Rückenzipperlein stark gebessert.

Laufen trainiert vor allem Herz-Kreislauf, Beinmuskulatur, auch die Rückenmuskulatur selbst.
Dann die Koordination und auch natürlich ists auch gut für das Immunsystem und die Psyche.

Häufig auftretende Probleme stammen häufig vom falschen Material, der falschen Lauftechnik und oft genug von Selbstüberschätzung und nicht Auf-den-Körper-hören-wollen, sprich falschem Ehrgeiz.

Trailrunning, also das Laufen im Gelände ist dabei dem Asphaltlaufen vorzuziehen, denn durch den unebenen Untergrund werden Gelenke weniger monoton belastet als z.B. beim Straßenlauf (auch breite, glatte und harte Forstwege).

Rückenprobleme z.B. der Halswirbelsäule treten übringens ganz gerne auch beim Sportklettern auf...

stschwar schrieb: Das finde ich jetzt sehr interessant, weil ich so gerne wieder laufen möchte, mich aber mit dem Bandscheibenvorfall nicht so recht traue. Danke für den Motivationsschub!

Ich muss deine Motivation etwas bremsen. Mit meinem "Gleitwirbel" - Spondylolystese (? ´bitte Korrektur wenn falsch), in der LWS hab ichs mit joggen versucht, ging voll nach hinten los. Ich hatte mehr Probleme. Möglicher weise bin ich auch falsch gelaufen, hab aber versucht nicht zu viel und auf möglichst weichem Grund zu laufen, aber war irgendwie nix...
Klettern war denn die Lösung. Seit dem hab ich keine Rückenprobleme mehr. Enorm wenn man bedenkt daß ich meinen Rücken als Fliesenleher täglich eher ungünstig belaste.
Aber das kann bei jedem anders sein. Will heißen: probier´s aus, aber mit Vorsicht.

Grüße,
Dan

Vorsichtig anfangen und natürlich gute Schuhe verwenden. Bei fast allen Arten von Wirbelsäulenproblemen ist Bewegung in dieser Art gut, denn die Muskulatur der Wirbelsäule wird a) gelockert und b) trainiert. Aber bitte langsam anfangen und nicht übertreiben. Schauen, wie es einen taugt. Und dann auch laaaangsam steigen (viel hilft viel geht dann meistens in die Richtung: Viel kann auch viel kaputt machen!!!)

Die meisten Menschen mit Wirbelproblemen haben häufig Bereiche an der Wirbelsäule, die massivst angespannt sind (die Muskelwülste sieht man teilweise schon auf 5 Meter Entfernung), andere Bereiche hingegen sind völligst untrainiert.

Zusätzlich zum Laufen kann ich nur regelmäßige Rückenübungen empfehlen, die gezielt die Muskulatur am Rücken aufbauen. Bitte auch an den Gegenspieler der Rückenmuskulatur denken - die Bauchmuskeln. Auch die sollten trainiert werden!!! Der freundliche Physiotherapeut von Nebenan sollte entsprechende Übungen kennen. Auch der Muckibudenbesitzer sollte entsprechende Übungen anleiten können. Weitere geeignete Sportarten sind Rückenschwimmen, Walken und wenns Radl passt auch Fahrradfahren. Das sollte man aber ausprobieren...

(Ansonsten empfehle ich ne gescheite Dorntherapie für die Wirbelsäule. Damit hab ich bisher nur positive Erfahrungen gemacht)

Eine gute Alternative zum Joggen ist das Nordic Walken, insbesondere bei Rückenproblemen. Entlastet Rücken und andere Gelenke, bringt Bewegung in Schulter-Nacken. Und bringt Abwechslung in den Trainingsablauf

Muckermaus schrieb: Tja, da stehen seit ein paar Wochen Schuhe daheim, weil mir das schon öfters empfohlen wurde. Aber die Anleitung, wie man das richtig macht, kostet hier RICHTIG Geld. Und da möchte ich doch erst meinen Umzug hinter mich bringen. Laufen ginge eher, da weiss ich wie es geht ...

Wärst du nicht so weit weg, könnt ich dir weiter helfen. Ist mein Beruf

NW Basic Instructor?

Als Zusatzausbildung, bin Physiotherapeutin

Ah so. Dann hast ja genug zur Bewegung zu motivierende Rückenpatienten in Deiner Praxis

Maulwurf schrieb:
Einen Vorteil hat Deutschland da ja... da kannste nen NW-Kurs über die Krankenkasse machen.

Offenbar ist jeder Bandscheibenpatient verschieden. Bei mir geht Joggen recht gut, obwohl ich kurz nach dem Bandscheibenvorfall auch nicht gerannt bin, sondern erst die Rücken- und Bauchmuskulatur aufgebaut habe.

Stefan trifft es glaub recht gut: vorsichtig ausprobieren, langsam steigern und wenn es nicht geht, auf andere Sportarten ausweichen.

zum Glück geht bei mir jetzt in sportlicher Hinsicht wieder fast alles. Das einzige, was ich nicht mehr tun werde, ist Bobfahren und Rennrodeln.

Bandscheibenvorfall find ich ein recht böses Wort. Tut es weh, hab ich halt Rückenschmerzen. Nicht weiter schlimm.
Geb ich dem Kind einen Namen, wird es für viele Patienten furchtbar schlimm. Dann ist das plötzlich: "Mein Bandscheibenvorfall".

Auch wenn es meist (ich schreibe meist, da es auch einzelne Banscheibenvorfälle gibt, die wirklich gefährlich sind!) kaum eine Konsequenz hat...

Ich hatte mal eine Patientin, die 20 Jahren problemlos mit Ohrgeräuschen lebte. Zu stören begann es erst, als ihr Mann ihr sagte: "Das ist ein Tinnitus."...

Stimmt schon. Die Diagnose war damals eine Katastrophe für mich.

Ich dachte, dass es mit Bergsteigen und Wandern vorbei wäre, weil ich einige Leute kannten, die ihre Rückenprobleme vor allem dazu nutzten, sich aus dem Arbeitsleben zu verabschieden.

Nach den furchtbaren sechs Wochen voller Schmerzen war ich froh, dass mein Leben weitgehend schmerzfrei weiterging. Es kann schlimm sein, muss aber nicht...

stschwar schrieb:
Naja... wenn du so ein MRT von einer "explodierten" Bandscheibe siehst... einfache Rückenschmerzen sind das nimmer...