Blockaden, bei denen sich der Betroffene kaum noch rühren können sind schon etwas seltsames.
Durch die Angst, und der permanente Fokus des Jenigen auf das nicht mehr Weiterklettern können, schafft er es sich in einen Zustand zu schieben an dem Weitergehen, manchmal sogar fast sämtliche Bewegungen unmöglich sind. Der Betroffene hat manchmal sogar das Gefühl, das es unmöglich scheint, die Hand vom Seil oder Fels zu lösen.
Solche Zustände kann man z.B. auch mit einer Hypnose hervorrufen. Man "klebt" z.B. die Hände desjenigen fest zusammen und er bekommt diese nicht mehr voneinander getrennt. Er weiß zwar, dass er die Hände lösen könnte, schafft es aber nicht. Sein Fokus liegt darauf, seine Hände nicht zu bewegen.
Deshalb ist dieser Zustand einer Trance nicht unähnlich und kann sogar ein Vorteil sein, wenn man weiß, wie man damit umgeht.
Zunächst einmal ist der arme Hund nun gesichert, Abstürzen kann er nicht, das Wetter ist schön und wir haben somit alle Zeit der Welt.
Ich bekomme auch recht schnell mit, in welchem körperlichen Zustand er sich befindet. Ist er total KO? Erschöpft? Unterzuckert?
Die Schokolade ist jetzt eine super Idee. Auch an genug Wasser denken.
Was auch noch Wichtig ist: Auf Klettersteigen, auf denen ne Menge los ist, wird man auch noch eine Menge Tipps von allen anderen Profis bekommen. "Mach diese", "Mach das".
Das ist wie in der Fußgängerzone: Keiner hilft, aber jeder weiß es besser was gemacht werden soll. Haltet die Leute dementsprechend fern. Diligiert Aufgaben. Wenn an der Stelle, an der ihr seit, kein Überholen mehr möglich ist, schnappt euch einen KS-Geher und macht ihm zum Helfer, er soll weiter unten die Leute aufhalten, so dass kein Trubel entsteht. Es gibt da viele Möglichkeiten.
Nun, wie bekomme ich jetzt die Blockade gelöst? Reden ist natürlich ganz wichtig. Auch wichtig sind körperliche Berührungen. Die meisten Menschen finden dies sehr angenehm. Der Arm und Schulter sind gute Orte.
Eine sehr gute Möglichkeit, jemanden zu beruhigen geht über die Atmung.
Physiologisch gesehen ist es so, dass Einatemphasen den Körper anspannen, während Ausatemphasen eher entspannen. Das kann ich beim Sprechen nutzen. Atmet mit dem Betroffenen, führt durch Reden (synchron mit seiner Atmung) die Atmung in eine ruhige Atmung zurück: "Einatmen und laaaaangsam Ausatmen." Es kann ein Zeit dauern, aber es wirkt mit der Zeit. Mit der langsameren Atmung kommt auch mehr Entspannung zurück.
Zusätzlich könnt ihr versuchen seinen Blick auf etwas richten zu lassen. Auf Euch, oder auf den Felsen direkt vor seiner Nase, ... Und er soll erstmal nur dort hinschauen.
Betreut ihn und sagt ihm immer wieder, dass ihr ihn, wenn er das wolle, auf dem Klettersteig bis zum Ausstieg (oder bis Unten) betreuen werdet.
Es kostet manchmal eine Menge Kraft und Gedult, aber die Meisten Leute werdet ihr so vom Klettersteig runterbekommen. Ohne Bergwacht und ohne Gefahr.
Allerdings nur, wenn ihr Euch der Sache gewachsen fühlt und ihr selbst dabei entspannt bleibt.