Ihr wisst ja, dass ich gerne schlaue Bücher lese. Dieses Jahr hatte ich etwas danebengegriffen, doch auf den letzten Seiten eines nicht so guten Buches stand ein großartiger Satz:
„Ein Hoch auf den Dilettantismus“
Am 20. Juni 2017 saß
Dieter Meier in einer Talkshow und gestand in aller Ehrlichkeit, dass er nur ein Dilettant ist. Immer gewesen ist. Und nie etwas wirklich gut konnte. Der Mann ist ein Dandy, Multimillionär und Popstar. Alles, was er mit seinen Händen anfasst, wird zu Gold. Er strengt sich dabei nicht mal an und geht mit einer Lockerheit und Weltoffenheit durchs Leben, dass einem die Spucke weg bleibt. Wie kann so jemand ein Dilettant sein?
Dilettant kommt vom italienischen Wort „dilettare“. Die Bedeutung davon ist: „sich erfreuen“. Im 19. Jahrhundert war ein Dilettant ein Mensch, der es nicht nötig hatte, sein Tun auf den Broterwerb auszurichten, sondern er konnte sich ohne äußeren Druck und Zwang dem Malen, Zeichnen, Sport Treiben, Singen, Handwerken und Lehren widmen. Einfach nur, weil er sich an der Tätigkeit erfreute.
So soll es doch sein: Ich sollte vor allem Zeichnen, Bücher Schreiben und Bergsteigen, weil es mir Freude macht, nicht weil ich ein Ziel erfüllen will. Ich werde für mein erstes Comicbuch keinen Verlag finden. Beim Italien-Atlas harzt es ebenfalls. Und beim Bergsteigen werde ich auch kein Alex Huber mehr, dafür knackt und knarzt es schon zu sehr im Gestell.
Übrigens klappt das auch bei der Arbeit. Ein Dilettant ist allemal brauchbarer als ein verbissener Unfähiger. Das habe ich im letzten Jahr am eigenen Leib erlebt. Es scheint als ob genau dies das Geheimnis des Erfolges ist: Ein Dilettant zu sein.
Hier noch ein Werk eines Dilettanten: