Gut erklärt Hansi.
Mir fällt auf, daß ich Zugspitzethreads eigentlich garnicht mag. Weil sie immer irgendnwann komisch werden...
Ich bin raus. Commtour, Zugspitze kein Thema, bin dabei. Hab die Tour ja schon ein paar mal gemacht und muss da eher im Hintergrund mitdiskutieren...

Viele Grüße
Dan

der Dan schrieb:
Naja, am Höchsten Deutschlands sind halt viele unterwegs, die da nicht hingehören, diese Tour aber als Must Have sehen!

Wenn ich die Frage hier vom dicken Mönch mal als Beispiel nehme, würd ich nicht mal so weit gehen und sagen er + Junior gehören da nicht hin, immerhin fragt er hier. Und wer fragt tut das, weil er sich nicht sicher ist. Von daher schon mal besser als jemand der einfach so drauf los läuft. Da hast du Recht: die bleiben besser im Tal oder fahren mit der Bahn

Aber ich kenn den Dicken Mönch nicht, weiß nix über seine Laufbahn was Berge, Klettersteige etc. angeht. Wenn er dazu was sagt, verliert sich sicher die Skepsis hier und da.

(ach so... ich war ja raus... )

der Dan schrieb:
Geht mir ähnlich (leider). Solange er dazu nichts schreibt, gehe ich mal davon aus, dass er kein Kind hat und derzeit in BGL weilt...

Ich teile Deine Bedenken. Es ist tatsächlich jedes Mal erstaunlich, wer sich im Wetterstein so alles herum treibt.

Ich bin davon ausgegangen, dass er bereits ausreichend erfahren ist. Viele fahren halt 2x in 5Jahren in die Berge und dann gleich die Zugspitze hoch. Was viele auch einfach vergessen, ist der harte konditionelle Anspruch. Ab 2500hm "fehlen" halt schon rund 20% Sauerstoffdruck in der Luft.
Und das ist dann genau der Punkt, wo der Körper aus dem aeroben ins anearobe reinrutscht bei vielen, wenn sie ihr Tempo nicht von vornherein angepasst haben oder konditionell die ganze Zeit knapp unterwegs waren.

Er muss davon überzeugt sein, dass es klappt. Wir können nur auf die Gefahren aufmerksam machen.

Hallo Jungs und Mädels, ich wollte hier nichts lostreten. Es ist hier schwierig ein Maß zu geben für das eigene Kind. Aber vielleicht hätte ich etwas ausholen sollen. Vor zwei Jahren war unser größter 7 Jahre alt und unsere Zwillinge 5 Jahre alt und wir sind 1300 Höhenmeter in den julischen Alben rauf und die das ganze auch wieder runter. Die Jungs hatten ihren Spaß. Der größte Teil bestand aus Einstieg. Sie fanden es toll und wollen jetzt immer wieder die Tour machen. Seither hat besonders unser großer Junior die Ideen, dass er den Triglav oder eben den die Zugspitze auf der Nordseite hoch möchte. Triglav möchte ich nicht, da es hier auch Abstieg bedeutet, weil es eben keine Seilbahn gibt. Die Zwillinge wollen auch, aber die meines es erstens nicht so ernst, wie der Große, sondern springen mit auf den Wagen auf. Zweitens mache ich nicht so eine Tour mit drei Kindern. Zuviel Verantwortung. Da mache ich Maximal ne B-Tour.
Es gibt Mulitimediakids, die eben lieber alles Virtuell erleben. Und es gibt unter anderem meine Kids. Die Bewegungstrang haben und eben immer draußen sind. Egal bei welchem Wetter. Fernsehen gibt es auch, aber eben Samstag abend. Oder statt Gutenachtgeschichte eben einen Kurzfilm oder Logo.

Ich habe aber verstanden, dass es eine zu anspruchsvolle Tour ist und deshalb frage ich ja auch nach. Es ist nicht so, dass ich ungeplant in eine Tour gehe. Sondern eher zu viel mitnehme. Ein Sicherheitseil, wenn man merkt die Konzentration lässt nach, zusätzlicher Brustgurt ist ein Muss. Die Hundeleine habe ich vor zwei Jahren am Bobat-Klettersteig benötigt. Aber da sind wir direkt nach einem Zeltlager in den Berg. In der Kletterhalte, klettert er D bzw. 6+ also mit überhängen. Er ist was das betrifft recht sicher und erfahren für sein Alter.

Würde mich für 2015 auch darauf freuen und habe mich mit Sohnemann schon zusammen gesetzt und ihm die Lage erklärt, dass er noch ein Jahr warten muss. Gibt es irgendwo GPS-Daten bzw. KML für die Tour? Ich bräuchte diese, da ich auch damit noch etwas besser vorplanen kann für 2015. Die Frage mit den Kilometern war etwas unpassend. Aber man kann sich eine Tour besser vorstellen, wenn man die Strecke hat mit dem Höhenanstieg vor Augen hat. Es gibt zwar die goldene Regel der Mechanik, trifft aber nicht immer zu.Wenn es alpin wird, dann holen meine Jungs irgendwo wieder die Energie her und kaum noch zu Bremsen. Wichtig regelmäßige Pausen.

Übrigens über schöne Touren mit Kind wäre ich auch dankbar.
Gruß vom Dicken-Moench

Ich hatte übrigens die Tage wenig Zeit zu schreiben. Viel Arbeit. In Wetter und Luftdruck bin ich gut geschult, da ich Fluglehrer bin und meine Kinder ebenfalls mitfliegen. Weiterhin sollte man sich von meinem Nick irritieren lassen.

www.flickr.com/photos/107546919@N03/12363536894

Hi Andreas,

willkommen bei uns im Forum!!! Danke auch für deine weiterführenden Erläuterungen.

Ich gratuliere dir zu so taffen Kids. Finde "Outdoorkinder" im heutigen Smartphone-Zeitalter echt cool. Leider bekommt man täglich leider anderes zu Gesicht .

Und dass ihr in den Julischen Alpen urlaubt, das macht euch gleich richtig sympathisch!

Liebe Grüße

Anja

Ja in den julischen Alpen fühlen wir uns wohl. Sobald wir über über die slovenische Grenze gefahren sind, haben wir das Gefühl zu Hause zu sein. In Slovenien gibt es aber leider viele zu anspruchsvolle Routen für Kinder. Und was hier einige so schreiben. Was man auf Klettersteigen zu sehen bekommt, erschreckt einen schon. Der Triglav wird gern als Mekka für einen Sonntagsausflug genommen um mit den Badelatschen und ohne Ausrüstung mit Kind und Kegel diesen zu besteigen. Ist ja für jeden Slovenen ein Muss.

Hallo Dicker Mönch,

zum Thema Kinder muss ich mich als "Fachmann" (Familiengruppenleiter DAV) zu Wort melden - das drängt sich geradezu auf.

Ich halte die Zugspitztour über das Höllental für Kinder zwei Nummern zu groß. Das Ganze führt sie körperlich wie psychisch an die Grenzen, und das nun folgende ist mMn das Gewichtigste: Du hast keine Abbruchmöglichkeit oder einen Alternativplan, falls ihr "schnell" aus dem Klettersteig rausmüsst.

Was das Gehen mit Kindern auf Klettersteigen und schwierigen Bergwegen auch noch besonders macht ist die Tatsache, dass Du nicht nur für Dich denken, handeln und planen musst, sondern für je zwei Kinderbeine mehr. Uns ist es z.B. im Sommer auf dem Freiungen Höhenweg nicht gerade optimal ergangen, trotz großer Wassermenge ging uns, als wir noch ca. 1 Stunde bis zum Solsteinhaus zu gehen hatten das Wasser aus (es war brutal warm an diesem Tag) - gerade dort, wo es auf dem Weg steil abwärts ging. Der Große war noch relativ trittsicher, die Kleine wirkte plötzlich recht trittunsicher. Dann hast Du als Vater plötzlich alle Hände voll zu tun, die Sache ruhig und sicher zu Ende zu bringen. Glücklicherweise fanden wir dann ein abschmelzendes Schneefeld - diese Grenzerfahrung hat sich in die Köpfe der Kinder massiv eingeprägt. Die Geschichte mit dem Wassermangel und dem rettenden Schneefeld wird von meinen Kindern jedem erzählt, wenn das Gespräch irgendwie aufs Bergwandern/Bergsteigen kommt.

Doch zurück zur Zugspitze.
Auch meine Kinder (11 und 9 Jahre) wollten mal auf die Zugspitze. Wir haben es im letzten September über die Wiener Neustädter Hütte und den Stopselzieher gemacht. Mit der Übernachtung auf den WNH war das eine absolut entspannte Sache, obwohl der obere Teil des Stopselzieherweges recht feucht und rutschig war (Nachtfrost).
Der Steig war nicht überlaufen und die uns überholenden Bergsteiger konnten den Überholvorgang entspannt und für alle Beteiltigten sicher gestalten.
Ich hab bei meinen Touren mit Kindern (nicht nur meine Eigenen) auch schon Gegenteiliges erlebt. Bergsteiger mussten unbedingt sofort und ohne Zeitverlust überholen - dann hatte ich nicht nur mit ungeduldigen "Dränglern" sondern auch mit Kindern zu tun, die ob der "Nötigung" panisch wurden. Das sollte man auch bedenken.

Gruß, Uwe

dicker-moench schrieb:
Naja... als Sonntagsausflug von der Hütte aus vielleicht, aber von unten dann wohl eher nicht. Ich will den Triglav auch mal machen, ohne Hüttenübernachtung, also an einem Tag rauf und wieder runter. Aber das ist schon ne Hammertour, darüber bin ich mir im Klaren...

Hi dicker-moench,
danke für deine ergänzende Darstellung! Dass kleine und große Jungs gerne mal mit dem, was sie können bzw. gemacht haben „ein wenig angeben“ möchten, ist normal und ich nehme mich selbst dabei gar nicht aus. Besonders größere Kinder und Jugendliche neigen zu diesem Verhalten. Genau dieser Wunsch nach Vollbringung großer Taten verleitet Viele, ihre Fähigkeiten am Berg zu überschätzen und folgerichtig sind „Blockaden“ (nicht mehr vor oder zurück können) die häufigste Ursache für den Einsatz der Bergwacht in Klettersteigen.
Nicht die Schwierigkeit des Klettersteigs im Höllental an sich wäre für deinen kletterfreudigen Sohn das Problem, sondern, wie schon KletterChris ausgeführt hat, die absolute Höhe über 2500m, vielleicht auch der Tiefblick oder die psychische Belastung, wenn euch doch mal dunkle Wolken einhüllen. Dazu die ca. 6 Std. /1700 Hm Zustieg, zuletzt eine halbe Stunde mit Steigeisen/Grödeln und Stöcken über Höllentalferner und ggf. Randkluft. Das alles ist für einen geübten und gebirgserfahrenen Klettersteigler schon Herausforderung genug, weswegen bisher die meisten Aspiranten in der Höllentalangerhütte (1387m) übernachtet hatten, um statt 2200 Hm (von Hammersbach) „nur“ noch knapp 1600 Hm Tagesetappe vor sich zu haben.
Für mich ist nicht das Alter deines Ältesten das Kriterium, sondern seine/eure Erfahrung. 1300 Hm zum Krn und wieder runter sind für 5 bzw. 7 jährige eine großartige Leistung! Aber habt ihr auch Erfahrung mit Gehen auf evt. vereister Gletscheroberfläche im Absturzgelände? Hat dein Sohn psychische Stabilität, wenn’s mal schwierig wird (Randkluft), kann er seine beeindruckende (Hallen-) Kletterleistung auch am Klettersteig abrufen, wenn es nach einem Schauer nass, kalt und neblig ist? Hat er nachgewiesen, dass er auch Aufstiege von mehr als 1700 Hm absolvieren kann? (schließlich sind 2200 Hm Aufstieg normalerweise das Pensum für 2-3 Tage) Wenn er nach deiner Einschätzung diese Fähigkeiten hat, dann kann er wohl auch mit 9 diese heftige Tour heil überstehen, während er ohne diese Bergerfahrung auch mit 19, 39 oder 59 Jahren überfordert wäre. Das musst du entscheiden und das kannst du am besten dann entscheiden, wenn du selbst diese Gewalttour bereits gemacht hast.
Zum Triglav, der bei guten Verhältnissen für euch viel eher geeignet wäre, schick ich dir noch ein paar Zeilen als persönliche Nachricht.
LG HH

Anja: dann lass dich mal überraschen, was an einen schönen Tag am Triglav mit welcher Sicherung und Schuhen unterwegs ist.

Auch bei solchem Wetter: alpenverein-eggelsberg.at/?portfolio=triglav-2864m-slowenien-2?

Nein im Ernst: Dieser Bericht hat mich bestärkt, den Triglav an einem Tag zu machen. Soweit ich weiß, wird in der Literatur meist die Hüttenübernachtung empfohlen. Naja... wird bei der Zugspitze auch... Wobei wir wieder beim Thema wären .

Ich schlage den Triglav für die Comm-Tour 2015 vor!!!!!

Weitere Infos unter: www.klettersteig.de/forum/6-sonstiges/21...ganz-ernst-zu-nehmen