Hallo !
Beruflich setze ich mich als Arzt schon regelmäßig mit dem Thema Unfallursachen , Unfallvermeidung, Unfallmanagement , Traumatologie auseinander. Themen die in der ärztlichen Ausbildung , insbesondere der zum Notarzt, eine nachvollziehbar große Rolle einnimmen.
Fakt ist , trotz aller Vorsorge, Sicherheitsmaßnahmen usw. gehören Unfälle zu unserem täglichen Leben dazu . Wie Markus schon richtig anmerkte, Moralisieren bringt gar nichts und ist eher kontraproduktiv.
Bei jeder Art von Bergsport ist dies nicht anders, nur hier unter besonderer Berücksichtigung des hochalpien Raumes, mit seinen besonderen Gefahren, die sich aber prinzipiell nicht groß von Unfallszenarien im "Flachland" unterscheiden. Beispiel: selbst stürzen , abstürzen kann ich von Treppen Häusern bei der Arbeit usw.
Grundsätzlich können zwei Dinge zur Prophylaxe durchgeführt werden: ein Rettungssystem instalieren = Bergrettung, Notarzt , Rettungssanitäter usw. und Schulung in allen Sicherheitsfragen der Bergaktiven.
Das Gute an dem Fernsehbeitrag des SR finde ich , dass die Beispiele zeigen, wie vielseitig die Gefahrenquellen sind und es eben nicht nur den klassischen Bergsteiger trifft und sich alltägliche und Bergrisiken mischen ( Beispiel: Herzinfarkt und dessen Versorgung im alpinen Gelände )
Interdiszipliniertes Zusammenarbeiten aller Berufsgruppen und der Alpenvereine, die schulen und ausbilden sind nicht optimal, aber auf einem hohen Stand und verbessern sich ständig.
Statistik ist ein gutes Mittel um eine Risikoeinschätzung und deren zeitlichen Verlauf einigermaßen zu objektivieren:
www.alpenverein.de/der-dav/presse/presse...16-17_aid_32230.html
Ich persönlich empfinde die Fahrt mit dem P.K.W. in den alpinen Urlaub als gefährlicher als meinen Bergsport dort selbst .
Alles was Menschen machen ist nie perfekt von uns "Profis" nicht und von Laien schon mal gar nicht ( in Bezug auf die gezeigte DAV.-Gruppe)
Wir können uns alle immer nur bemühen unseren Bergsport so sicher wie möglich zu machen. Verbote würden die Freiheit in den Bergen noch weiter einschränken, was ich persönlch sehr bedauern würde...
In diesem Sinne, ein frohes neues Jahr an euch alle und liebe Grüße
Christian