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THEMA: Erfahrungsaustausch: Sturz in das Klettersteigset

Erfahrungsaustausch: Sturz in das Klettersteigset 18 Dez 2017 13:17 #1

  • Srajachjung
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Gerne würde ich mit euch diskutiern, über dieses heikle Thema.
Der Sturz in das Set ist eigentlich nicht vorgesehen, kommt aber vor, wie ich selbst schon leidvoll erlebt habe... :ohmy: :(
Denn aus Fehlern lernt der Ferrataristi !!! B)

Meine Geschichte: da ich aus N.R.W. bin, ist der Monte Thysso der D.A.V.-Sektion Duisburg die einzige ernstzunehmende, schnell erreichbare Möglichkeit, das K.S.-gehen bis in den E-Bereich zu trainieren.
Daher bin ich diesen K.S. in den letzen Jahren sicher schon mehr als 10 x gegangen, auch mit mit den beinen E-Stellen ohne dabei jemals ernsthafte Schwierigkeiten gehabt zu haben. Einen Urlaub im Algäu / Tannheimer Tal mit mehreren D-Steigen hatte ich gerade hinter mich bebracht.
Im Juni diesen Jahren ist es dann an einer solchen E-Stelle passiert. Mit neuen Kletterschuhen unterwegs bin ich mit den Schuhen abgerutscht und in das Set gestürzt. Da im Quergang unterwegs,senkrechte ,glatte Wand, ohne irgent eine Tritthilfe, konnte ich im letzten Moment reflexartig, mit der linken Hand noch das K.S. Seil greifen, so dass der Sturz abgedämpft wurde und deshalb wohl die Fallbandbremse meines Mammut Sets nicht auslößte. :ohmy:
Die elastischen Äste waren jedoch voll durchgespannt, so dass ich das K.S.-Seil icht mehr erreichen konnte und ich hing da wie ein Sack Kartoffeln . Peinlich !! :blush: denn der Sturz blieg nicht unbeobachtet.Sprüche wie" wo E drannsteht ist auch E drinn " schallten von unten entgegen. Spontan helfen konnte aber von den ca. 5 Mitstreiter niehmand, da E-Stelle kein zusetztliches Seil vorhanden u.s.w...
Durch den ruckartigen Sturz schmerzte der gesamte linke Arm, sonsthabe ich mir keinerlei Verletzungen zugezogen. Ich hing so etwa 2-3 Minuten geschockt, frustriert, entsetzt. :ohmy:
An den Ästen ich hochziehend , gelang es mir dann die mitgefürte Rastschlinge in das Seil einzuhängen und ich konnte mich in den Klettergurt setzen.
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Erfahrungsaustausch: Sturz in das Klettersteigset 18 Dez 2017 13:39 #2

  • Srajachjung
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Gerne würde ich mit euch diskutiern, über dieses heikle Thema.
Der Sturz in das Set ist eigentlich nicht vorgesehen, kommt aber vor, wie ich selbst schon leidvoll erlebt habe... :ohmy: :(
Denn aus Fehlern lernt der Ferrataristi !!! B)

Meine Geschichte: da ich aus N.R.W. bin, ist der Monte Thysso der D.A.V.-Sektion Duisburg die einzige ernstzunehmende, schnell erreichbare Möglichkeit, das K.S.-gehen bis in den E-Bereich zu trainieren.
Daher bin ich diesen K.S. in den letzen Jahren sicher schon mehr als 10 x gegangen, auch mit mit den beinen E-Stellen, ohne dabei jemals ernsthafte Schwierigkeiten gehabt zu haben. Einen Urlaub im Algäu / Tannheimer Tal mit mehreren D-Steigen hatte ich gerade hinter mich bebracht.
Im Juni diesen Jahren ist es dann an einer solchen E-Stelle passiert. Mit neuen Kletterschuhen unterwegs bin ich mit den Schuhen abgerutscht und in das Set gestürzt. Da im Quergang unterwegs,senkrechte ,glatte Wand, ohne irgent eine Tritthilfe, konnte ich im letzten Moment reflexartig, mit der linken Hand noch das K.S. Seil greifen, so dass der Sturz abgedämpft wurde und deshalb wohl die Fallbandbremse meines Mammut Sets nicht auslößte. :ohmy:
Die elastischen Äste waren jedoch voll durchgespannt, so dass ich das K.S.-Seil icht mehr erreichen konnte und ich hing da wie ein Sack Kartoffeln . Peinlich !! :blush: denn der Sturz blieg nicht unbeobachtet.Sprüche wie" wo E drannsteht ist auch E drinn " schallten mir von unten entgegen. Spontan helfen konnte aber von den ca. 5 Mittstreiter niehmand, da E-Stelle, kein zusetztliches Seil vorhanden, u.s.w...
Durch den ruckartigen Sturz schmerzte der gesamte linke Arm, sonst habe ich mir keinerlei Verletzungen zugezogen. Ich hing so etwa 2-3 Minuten, geschockt, frustriert, entsetzt. :ohmy:
Mich an den Ästen hochziehend gelang es mir dann, die mitgeführte Rastschlinge in das Seil einzuhängen und ich konnte mich in den Klettergurt setzen.
Nach einiger Zeit konnte ich die Stelle dann aus eigener Kraft überwinden und mich selbst aus dem K.S. zurückziehen. Ich habe den Steig so schnell wie möglich abgebrochen.Trotz Handschuhen wies die linke Hand eine große Blase am Handballen auf. Die Armmuskulatur war schmerzhaft überdehnt , sonst habe ich keine Verletzungen davon getragen.

Es stellte sich heraus, dass die Psyche einen Knacks erlitten hatte. Etwa 2 Wochen später im Urlaub in Annaberg im Lammertal, im salzburger Land, ging die Angst bei jedem K.S. mit. Im Sinabel-K.S. am Dachstein habe ich wohl noch nie so viel schiss gehabt in einem Klettersteig.
Nur mit viel gutem Zureden durch meinen langjährigen " Seilpartner " konnte ich von K.S. zu K.S meine Angst einigermaßen überwinden .

Fazit:Nie mehr mit neuen Kletterschuhen, die man nicht kennt, so etwas starten !! Heute sehe ich die Sache doch eher als eine "heilsame " Erfahrung, da ich jetzt noch mehr auf Wert auf Sicherheit , gute Vorbereitung u.s.w. legen werde, aber so wie vor dem Ereigniss wird es im Kopf wohl nicht wieder werden ...

L.G. Christian :dry: :)
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Erfahrungsaustausch: Sturz in das Klettersteigset 18 Dez 2017 15:06 #3

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Mir ist das zum Glück noch nie passiert, aber es wäre einmal beinahe dazu gekommen. Seit dem gehe ich nicht mehr so unbeschwert an E Überhänge ran....

Srajachjung schrieb:

Es stellte sich heraus, dass die Psyche einen Knacks erlitten hatte. Etwa 2 Wochen später im Urlaub in Annaberg im Lammertal, im salzburger Land, ging die Angst bei jedem K.S. mit. Im Sinabel-K.S. am Dachstein habe ich wohl noch nie so viel schiss gehabt in einem Klettersteig.
Nur mit viel gutem Zureden durch meinen langjährigen " Seilpartner " konnte ich von K.S. zu K.S meine Angst einigermaßen überwinden .

Das wollte ich fragen. Du hast es aber zwischenzeitlich noch mit eingebracht. So ein Sturz , oder ähnliche Situationen sind Extrem Erfahrungen die mit Sicherheit einen sehr lange beschäftigen. Ob das im Nachhinein "hilfreich" ist , möchte ich aber so nicht unterschreiben...mir fehlt nun die "Leichtigkeit"...
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Erfahrungsaustausch: Sturz in das Klettersteigset 18 Dez 2017 19:48 #4

  • Markus13
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Hi Christian!

Unter dem enger gefassten Begriff "Erfahrungsaustausch: Sturz in das Klettersteigset" hätte ich gottseidank nicht so viel zu schreiben,
eben weil ich fast noch nie reingestürzt bin. Die Ausnahme bildet ein Ausrutscher bei einem meiner ersten Klettersteige - der Jakobswand in Weinheim.
Das war noch die Zeit, wo ich das KS-Set immer vor einer Hand hergeschoben habe.
Ich konnte den Sturz noch abfangen, weil ich einfach das Stahlseil nicht losgelassen habe.
Das Schmerzhafteste daran war, dass durch mein Körpergewicht die Karabiner belastet und somit meine Finger in die Karabiner gezogen wurden.
Es kostet schon Überwindung, bei solch einem Schmerz nicht loszulassen. Wer die weiter unten beschriebene Stelle kennt, weiss aber, dass es kein Absturzgelände war, wo das geschehen ist.
Meiner Freundin ist nämlich auch mal was Vergleichbares passiert - und zwar an haargenau der gleichen Stelle, aber erst Jahre später (2017).
In der oberen Hälfte des Jakobswand-KS gibt es eine schräge, etwas glatte Rampe, wo das Seil links verläuft.
In diesem Teilstück ist es meiner Freundin passiert, dass sie ebenfalls mit den Füssen abgerutscht ist, sich aber noch am Drahtseil festgehalten hat.
Wir haben es später nicht mehr genau nachstellen können, man könnte es aber so beschreiben, dass die Äste des KS-Sets durch ihr Körpergewicht ihren linken Arm am Drahtseil stranguliert/fixiert haben. Das ganze in einer Situation, wo sie einen extrem schlechten Stand (kurz nach dem Abrutschen) hatte und sie sich mit dem rechten Arm allein nicht ausreichend hochziehen konnte, um den Zug auf das KS-Set zu entlasten. Ich war oberhalb der nächsten Steilstufe (ich glaube 2 Klammern im Fels mit Kette daneben), welche ich sehr eilig nochmal abgeklettert bin, um ihr zu helfen und den Zug auf das KS-Set zu entlasten.
Ängste sind dabei keine entstanden, allerdings haben wir auch nie mehr rausgekriegt, wie sich das alles so verschlingen konnte.
Bei meiner Freundin und mir sieht es mit Ängsten relativ gleich aus.
Vor einem neuen Steig (D oder höher) sind wir beide recht nervös. Wir müssen dann aufpassen, dass sich das nicht potenziert.
Allerdings spielt bei dieser Nervosität der Gedanken an einen Sturz nicht die geringste Rolle; neben Angst vor Gewittern dreht sich alles um den Satz: Hoffentlich kommen wir da hoch (Angst vor Blockierung).
Nach den Einstieg, spätestens nach der ersten Schlüsselstelle schalten wir meist in den totalen Entspannugsmodus um.
Im Kopf ist das dann nur noch eine vertikale Wanderung.
So gings mir z.B. beim Pisetta oder beim Seebener-KS, die beide ihre schwersten Passagen am Anfang hatten.
Als diese jeweils überwunden waren, begann die Genußtour.

Zurück zum Thema Stürze.
Ich bin, abgesehen von oben dem Sturz mit belasteten KS-Ästen schon öfter mal mit den Füssen am Fels abgerutscht, das ist jeder von uns schon mehrfach.
Aber dass daraus ein Sturz in's KS-Set (mit oder ohne Auslösung des BFD) wird, gehört schon etwas mehr dazu.
Ich versetze nur einen Fuß oder eine Hand, wenn ich mit den restlichen 3 Extremitäten sicheren Felskontakt habe oder wenn ich bei unsicherem/rutschigen Stand auf jeden Fall einen Sturz mit einem Festen Griff um das Drahtseil verhindern kann. Das ist an senkrechten Seilen nur nicht immer möglich - das war dann bis jetzt mein persönliches Quantum Glück.
Mir ist deshalb nicht ganz klar, wie Du in einer Querung (!) so unglücklich stürzen konntest, dass ein Griff ans Seil nicht mehr gehalten hat. Der spätere Griff an's KS-Set muss ungleich schwerer zu halten gewesen sein.
Wenn Du im letzten Moment das KS-Set zu fassen gekriegt hast, hattest Du dann das Stahlseil losgelassen oder garnicht erst in der Hand?
Bei der Differenz-Höhe von Stahlseil und der Höhe, an der Du das KS-Set zu fassen gekriegt hast, hatte Dein Körper doch bestimmt schon entsprechend mehr Schwung aufgenommen. Zudem kommt noch, dass das Drahtseil waagerecht verlief und das KS-Set, an das Du letztendlich gefasst hast, senkrecht gespannt war.

Dass Du nach einem so traumatischen Erlebnis, zudem noch mit körperlichen Schäden, Unsicherheiten etwickelt hast, ist ganz normal. Das weisst Du ja auch.
Eigentlich hätte ich nun geschrieben, dass es durch weiteres Klettern (Konfrontation) auf jeden Fall besser wird, nur scheinst Du danach ja noch eine Reihe von KS gegangen zu sein und hast das Problem immernoch...
Was man vielleicht noch abwarten müsste (nach dem Sturz vom Pferd bist Du ja schon wieder aufgestiegen), wäre, wie sich die Sache nach der Winterpause beruhigt hat.
Es könnte vielleicht so sein, dass Du vor diesem Sturz die Möglichkeit eines Sturzes nur als "theoretisch möglich" angesehen hast.
Nach diesem Sturz weiss Dein Gehirn, dass es auch Dir passieren kann. Damit muss man erstmal klarkommen.
Eine Komponente ist die Konfrontation, aber eine andere könnte einfach nur die Zeit sein.
Versuch einfach mal über den Winter die Sache in Ruhe zu verarbeiten, ohne Dich reinzusteigern oder zu verdrängen.

In eigener Sache: Wie siehst Du denn den Sinabell?
Noch C oder - wie damals die Leute zu mir sagten - ein dickes D?

Hast Du letzte Woche die Facebook-PN gekriegt?

LG, Markus
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Letzte Änderung: 18 Dez 2017 19:51 von Markus13.
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Erfahrungsaustausch: Sturz in das Klettersteigset 18 Dez 2017 20:21 #5

  • Markus13
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Ergänzung:

Meine Phase, in der ich alles hinschmeissen könnte und keinen Bock mehr auf Klettersteige habe,
kommt in solchen Momenten, wo 'ne Tour scheitert. Sei es durch Angst vor dem jeweiligen Steig (die Berichte von den Leuten, die aus dem Sinabell kamen, gemischt mit saukalten Böen um +4°C). Oder weil meine Freundin vor einem Steig so nervös ist, dass sie ihn nicht antreten kann, obwohl sie ihn geschafft hätte und ich ihn dann auch nicht gehe, weil wir ja im gemeinsamen Urlaub sind (Anna-KS).
Auch wenn sie 10 mal sagt, dass ich ihn ruhig alleine gehen kann - die Luft ist erstmal raus.
Ich hatte am Tag darauf noch nichtmal mehr Bock (keine Angst), den Skywalk zu probieren.
Die Anna wäre die Vorbedingung für den Johann gewesen.
Der Pidinger als weiterer Vorbereitungssteig war ja wg. Sanierung auch schon ausgefallen.
Und somit ist der Jodler (und das Daubenhorn) in weite Ferne gerückt.
Ich hätte alles hinschmeissen können und habe fast geheult.
Aaaaber: kaum ist die Saison rum und für uns nichts mehr in den Bergen möglich, kommt die Sehnsucht wieder mit voller Wucht zurück.
Vielleicht geht es Dir mit Deine Angst ja ähnlich und scharrst schon bald wieder mit den Hufen.

LG, Markus
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Erfahrungsaustausch: Sturz in das Klettersteigset 18 Dez 2017 23:38 #6

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Markus13 schrieb:
Hi Christian!

Das war noch die Zeit, wo ich das KS-Set immer vor einer Hand hergeschoben habe.

Hey Markus,

sorry erstmal das ich deinen sehr langen Bericht nur auf das Zitat reduziere...

Diese Hervorgehensweise versuche ich immer anzuwenden, soweit es die Gegebenheiten zulassen.
Es spart enorm an Kraft, nicht immer die Karabiner nachzuziehen. Selbst an Schlüssenstellen könnte man sie noch in den Ellenbogen nehmen...nach der Analyse der Videos, hat mich eben dieses Unterlassen u.a. beinahe damals den Absturz gekostet...

Frage diesbezüglich..praktizierst du dieses überhaupt nicht mehr?
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Erfahrungsaustausch: Sturz in das Klettersteigset 19 Dez 2017 08:18 #7

  • Markus13
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Synthomesc schrieb:
Markus13 schrieb:
Hi Christian!

Das war noch die Zeit, wo ich das KS-Set immer vor einer Hand hergeschoben habe.

Hey Markus,

sorry erstmal das ich deinen sehr langen Bericht nur auf das Zitat reduziere...

Diese Hervorgehensweise versuche ich immer anzuwenden, soweit es die Gegebenheiten zulassen.
Es spart enorm an Kraft, nicht immer die Karabiner nachzuziehen. Selbst an Schlüssenstellen könnte man sie noch in den Ellenbogen nehmen...nach der Analyse der Videos, hat mich eben dieses Unterlassen u.a. beinahe damals den Absturz gekostet...

Frage diesbezüglich..praktizierst du dieses überhaupt nicht mehr?

Hi Micha!

Also vor der Hand schiebe ich sie fast nicht mehr her; wenn, dann nur in sehr leichten oder horizontalen Abschnitten (auch im Gehgelände).
In die Ellbeuge lege ich sie aber schon manchmal. Wobei es da relativ nervig ist, wenn ich beim Herausziehen der Hand mit dem Handschuh (großer Klettverschluß) am KS-Ast hängen bleibe. Wichtig für mich ist, dass sich meine Hände auf das Greifen an Fels, Klammern und Drahtseil konzentrieren können, weil ich dann einfach auch mehr Spaß dran habe. Wenn Du einen guten Griff oberhalb oder in Höhe Deines Kopfes hast (langer Arm), kostet das beim Umhängen auch nicht mehr Kraft als mit der 'normalen' Methode. Eine Hand immer am Drahtseil kommt mir vor wie Humpeln oder als wenn ich ein Bein nachziehe.
In den Flow komme ich so nie.

LG, Markus
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Letzte Änderung: 19 Dez 2017 08:19 von Markus13.
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Erfahrungsaustausch: Sturz in das Klettersteigset 19 Dez 2017 13:05 #8

  • Srajachjung
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Mir ist deshalb nicht ganz klar, wie Du in einer Querung (!) so unglücklich stürzen konntest, dass ein Griff ans Seil nicht mehr gehalten hat. Der spätere Griff an's KS-Set muss ungleich schwerer zu halten gewesen sein.
Wenn Du im letzten Moment das KS-Set zu fassen gekriegt hast, hattest Du dann das Stahlseil losgelassen oder garnicht erst in der Hand?
>>>
Hi Markus,
der Kletteruntergrund besteht hier aus Beton der über die Jahre aufgeplatzt ist durch die über 1000 Grad hieße Schlacke aus dem Hochofen. Das bedeutet ohne künstliche Tritthilfen > maximal 2-4 cm tiefe Tritte.
Das Haupproblem war sicher zu wenig Körperspannung, da zu sicher gefühlt , die Schwierigkeit unterschätzt und dann einfach unerwartet abgerutscht. Das ging so schnell !
Das Stahlseil hatte ich in der Hand , hat aber nicht ausgereicht um den Sturz kompett aufzufangen .

In eigener Sache: Wie siehst Du denn den Sinabell?
Noch C oder - wie damals die Leute zu mir sagten - ein dickes D?
>> 2. Den Sinabell schafst du!Kein dickes D , maximal 2 C-D-Stellenaber auch nicht leichter als C. Er ist nicht schwerer als der Huntelaner am Zimmereben oder der Riga in der Siberkarklamm, eher leicheter ! Aber da hochalpin deutlich ausgesetzter , daher reine Nervensache, bei top Sicherungen . Für mich sonst kein Problem aber nach dem Sturzereigniss hatte ich ganz schön schiss !!
Deinen Komentar vom 26.6.2014 >> ich denke richtig gemacht ! >> kein Gutes Gefühl, böhiger Wind , Zweifel am eigenen Können >> Tour nicht gegangen !! >> Dies ist KEIN Scheitern, sondern bergerfahren ! >> Mit neuem Mut , besserer Vorbereitung wiederkommen !!

Hast Du letzte Woche die Facebook-PN gekriegt?
>> 3. Ja hab ich ! Vielen Dank ! :lol:

Liebe Grüße :
Christian



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Erfahrungsaustausch: Sturz in das Klettersteigset 19 Dez 2017 19:06 #9

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Markus13 schrieb:
Mir ist deshalb nicht ganz klar, wie Du in einer Querung (!) so unglücklich stürzen konntest, dass ein Griff ans Seil nicht mehr gehalten hat. Der spätere Griff an's KS-Set muss ungleich schwerer zu halten gewesen sein.
Wenn Du im letzten Moment das KS-Set zu fassen gekriegt hast, hattest Du dann das Stahlseil losgelassen oder garnicht erst in der Hand?
Srajachjung schrieb:
...die Schwierigkeit unterschätzt und dann einfach unerwartet abgerutscht. Das ging so schnell !
Das Stahlseil hatte ich in der Hand , hat aber nicht ausgereicht um den Sturz kompett aufzufangen...

Dann hab' ich es doch nicht fehlinterpretiert.
Wow, ich hätte nicht gedacht, dass man noch einen Sturz mit der Hand abfangen kann, wenn man schon einen Meter unterwegs nach unten ist.
Auf jeden Fall gehört da schon was - im positiven Sinn - dazu.

LG, Markus
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Letzte Änderung: 19 Dez 2017 19:06 von Markus13.
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Erfahrungsaustausch: Sturz in das Klettersteigset 26 Dez 2017 10:33 #10

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Eine weitere Lehre aus der Geschichte ist auf jeden Fall, mehr Kraftraining für die Arme zu machen, um hier mehr Kraftreserven zur Verfügung zu haben.
Ich weiss nicht wie ihr das seht, aber ich meine der krasseste Übergang in den Schwierigkeitsstufen im K.S. gehen ist der Übergang von C nach D ! :huh:
Bis C ist man überwiegend mit den unteren Extremitäten unterwegs, ab D dann zunehmend auch mit den oberen Gliedmaßen.
Im E Bereich dann überwiegend mit der Armkraft, je nach dem wie viel Kletterkönnen der Einzelne mitbring. Denn gute Alpinkletterer können sicher auch an kleinen Trittmöglichkeiten noch Halt / Reibung erzeugen , was mir aber , mangels guter Trainingsmöglickeiten abgeht.
Doch wieder mehr in die Kletterhalle gehen !? :dry: :whistle:

L.G. Christian
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Erfahrungsaustausch: Sturz in das Klettersteigset 26 Dez 2017 20:14 #11

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Srajachjung schrieb:
Eine weitere Lehre aus der Geschichte ist auf jeden Fall, mehr Kraftraining für die Arme zu machen, um hier mehr Kraftreserven zur Verfügung zu haben.

Definitiv, da sehe ich bei mir auch ein Defizit. Zu meiner Schande muss ich gestehen das ich sogar ne Fitnessstation zuhause habe...nur seit Ewigkeiten nicht mehr genutzt...

Srajachjung schrieb:
Bis C ist man überwiegend mit den unteren Extremitäten unterwegs, ab D dann zunehmend auch mit den oberen Gliedmaßen.

Hm...prinzipiell sollte man nach Möglichkeit immer primär die Kraft aus den Beinen anwenden, ansonsten kostet es unnötig viel Kraft.
In Überhängen kommt dann natürlich die Armkraft ins Spiel....
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