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THEMA: Sturz in der Martinswand (Video)

Sturz in der Martinswand (Video) 09 Feb 2017 13:45 #16

  • terry
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Nun ich denke ein MUSS gibt es bei der Frage nicht, nur eine Empfehlung. Man merkt selber ja recht schnell was feiner geht...

Im Buch "Richtig Klettersteig gehen" von Stefan Winter (2008) steht:


001_2017-02-09.JPG


003_2017-02-09.JPG


Im Buch von Pit Schubert "Klettersteiggehen Ausrüstung - Technik - Sicherheit" von 2007 wird darauf gar nicht eingegangen (oder ich hab´s übersehen).

Im Netz findet man folgende Lehrvideos:

ab Min. 2:20

"Um die Natur in ihrer ganzen Schönheit zu fotografieren, muss man oft vor ihr auf die Knie gehen!"
Dölf Reist, Bergsteiger und Fotograf
Letzte Änderung: 09 Feb 2017 13:50 von terry.
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Folgende Benutzer bedankten sich: Srajachjung, Renato

Sturz in der Martinswand (Video) 09 Feb 2017 21:47 #17

  • kletterkiki
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Coool, dann mach ich das ja instinktiv richtig. Was mich völlig irritiert, ist sie Aussage in dem einem Artikel, dass die hintere, tiefere Hand das Seil mitführt. Wie soll das denn bitte gehen? Da müsst man ja in vertikalen Passagen permanent den mitführenden Arm wechseln.

Die Diskussion find ich mittlerweile so informativ, dass ich den Thread mal ins College schieb...
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
Letzte Änderung: 10 Feb 2017 07:47 von kletterkiki. Begründung: Schreibfehler
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Sturz in der Martinswand (Video) 09 Feb 2017 22:50 #18

  • Renato
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Maulwurf schrieb:
Ich bin ja Autodidakt, aber ich denke mir dass Bergführer das wissen. Frage also: Hat hier schon mal jemand einen Einführungskurs mit Bergführer besucht und kann sagen wie es dort gelehrt wird?

Ich habe an 3x 5 Tagen geführte KS-Wochen teilgenommen, angefangen nach meiner Bandscheiben OP am Gardasee, dann Rosengarten und gesteigert bis D Steige im Sellagebiet. So ganz ehrlich: Vorteil hmm ? ich war nicht allein unterwegs, habe Gebiete entdeckt, nette und weniger nette Leute, trifft auch auf Bergführer zu.

Gelehrt, na ja ? klassisch, alles was man weiss, beide Karabiner einhängen, nicht zu nah aufeinander gehen, das wars, den Rest findest du selbst heraus.

Ich hab für mich andere Sachen mitgenommen, wie z.B. vergesst die Wanderstöcke, ja nach einigen Tagen gestützt auf Stöcken geht das Gleichgewicht verloren, die natürliche Haltung und Reaktionen lassen nach, da man sich permanent aufstützt. Also beim Bergauf ein gute Hilfe, Bergab am besten ohne.

Dann habe ich gelernt wie man ein Geröllfeld runter läuft, welche Haltung man einnimmt, auch auf dem Schneefeld runter. Das allerbeste war dann die Aussage eines Bergführers, welcher wirklich ein Vorbild war: "warum ein Helm aufsetzen, wenn ein Stein wie faustdick runter kommt, dann zerschlägt der euch sowieso den Helm und ihr seid direkt Tod", wow Bravo. So steigen dann 9 Teilnehmer mit Helm hoch, der Bergführer vorne ohne :woohoo:
Haha, da kommt mir das Bild vom Finanzieri hoch : Steinschlag -> Rollings Stones -> i prefer Beatles :woohoo: :woohoo:

Von dem Tag an brauch ich kein Bergführer mehr, wichtiger ist eine gute vertrauensvolle Begleitung!

Zum Sturz in der Wand: Ich denke der Kletterer ist zu schnell unterwegs, seine linke Hand hat keinen richtigen Halt, seine Füsse schwer zu sagen , auch nicht.
er macht irgendwie alles zusammen und stand nicht stabil.

Hier wurde die VF Gamma zum Pizzo d'Erna erwähnt, da hab ich im meinem Kommentar nach gelesen, schöne Kletterei am Fels und ich liebe solche Steige und da gehe ich nur ans Seil oder hier Kette falls ich nach dem Abtasten kein guter Griff finde. Ja das kostet etwas Geduld und viel mehr Zeit, aber es macht Spass. Jeder Tritt und Griff tastet und testet auf Halt, dann erst kommt der nächste Schritt. Dabei drückt nicht die Hand, sondern das Handgelenk oder Unterarm die Seilenden hoch . So etwa 20-30 cm maximal vom Seil entfernt, ein guter Kompromiss für mich.

Dann wurde das Hochführen der Karabiner erwähnt damit sie nicht hängen bleiben, ja gut aber es kommt auch anders. Ferrata Skiclub 18 z.B. ganz viel im D Bereich, da erinnere ich mich an eine Stelle da mussten die 2 Hände beim kurzen Überhang ans Seil. Der Wandhacken war so platziert dass ich nicht drüber einhängen konnte es fehlten 10cm , der nächste Schritt zwang mich jedoch um richtig Halt mit den Füssen zu haben , mit beiden Händen rasch über diesen Wandhacken zu greifen ohne umhängen zu können. Somit fielen mir jedesmal die Karabiner unter die Felskante und ich musste wieder zurück.
Nach einer Pause und besseren Bemusterung des Felsens konnte ich mich so platzieren um mich mit einer Hand und langem Arm so fest zuhalten, zusätzlich noch mit Knien gestützt, konnte ich endlich höher einhängen. Somit ist die Theorie vom mit einer Hand die Karabiner hoch schieben nicht immer gültig, und an der Kette hochschieben macht sowieso kein Spass.

Fazit aus dem Sturz im Film, erst guter Halt mit Füssen und einer Hand, also 3 Punkt, erst dann sucht die freie Hand den nächste Griff , am Seil, Kette oder Fels je nach Laune und Gegebenheit. Wenn beide Füsse plötzlich abrutschen hilft der Halt mit Hand am Seil auch nichts, darauf ist keiner gefasst, das geht so schnell.

Persönlich würde ich jedem ein reinen Kletterkurs in der Halle vorschlagen, hier lernt man seine Haltung und Probleme kennen, richtig abstützen auf kleinen Tritten , gesichert im Toprope lässt sich viel ausprobieren, hier kann man an sein Limit gehen, ich denke dass bringt mehr als ein Klettersteigkurs.
der Rückweg ist das nächste Ziel
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Sturz in der Martinswand (Video) 09 Feb 2017 23:43 #19

  • Markus13
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Renato schrieb:
Ich hab für mich andere Sachen mitgenommen, wie z.B. vergesst die Wanderstöcke, ja nach einigen Tagen gestützt auf Stöcken geht das Gleichgewicht verloren, die natürliche Haltung und Reaktionen lassen nach, da man sich permanent aufstützt. Also beim Bergauf ein gute Hilfe, Bergab am besten ohne.

Das war die ganze Zeit auch meine Vermutung, dass man sich dabei den Gleichgewichtssinn abtrainiert.
Ich meine, ich hätte das auch mal hier geschrieben, fand aber - glaube ich - nicht viele Anhänger ;)

Renato schrieb:
...schöne Kletterei am Fels und ich liebe solche Steige und da gehe ich nur ans Seil oder hier Kette falls ich nach dem Abtasten kein guter Griff finde. Ja das kostet etwas Geduld und viel mehr Zeit, aber es macht Spass. Jeder Tritt und Griff tastet und testet auf Halt, dann erst kommt der nächste Schritt. Dabei drückt nicht die Hand, sondern das Handgelenk oder Unterarm die Seilenden hoch . So etwa 20-30 cm maximal vom Seil entfernt, ein guter Kompromiss für mich.

Das könnte ich eigentlich genauso unterschreiben. Vor allem den Spaß, den Fels nach Griffen abzusuchen und dann zu fühlen, dass das irgendwie der richtige Weg ist (in doppeltem Wortsinn).
Allerdings finde ich das Hochschieben, auch mit dem Handgelenk oder der Ellbeuge immernoch etwas umständlicher, als die Karabiner hochzuschleudern.
Beispiel:
Ob ich in der Beispielsituation nur am Fels oder auch Drahtseil klettere, ist hierbei egal. Beim Klettern am Fels habe ich nur durch die Handgelenk/Ellbeuge-Technik eine stark verkürzte Reichweite meiner nachfolgenden Hand.

Um die Karabiner umzuklicken, braucht jeder in schwerern Steigen einen guten Griff mit der Führhand, um mit der nachfolgenden Hand umzuklicken.
Dieser Griff darf nicht gelockert werden und muss sitzen.

a) Wenn ich jetzt entweder mit der nachfolgenden Hand, die die Karabinder hochschiebt, umklicken will, rutscht meistens eh' Karabiner2 am Drahtseil runter, wenn ich Karabiner1 umklicke. Ansonsten müsste ich mit der einzig freien Hand Karabiner2 festhalten, während ich Karabiner1 mit der gleichen Hand umklicke.
Oder:
b) Wenn die Lastarme in der Ellbeuge oder auf dem Handgelenk aufliegen, sodass Karabiner2 beim Umklicken zuersteinmal nicht zurückrutscht, hat man zumindest zwischenzeitlich mindestens ein Lastarm um sein Handgelenk gewickelt - meistens aber beide, aus denen man dann seine Hand herausziehen muss. Wie gesagt, wenn die Führhand nicht loslassen darf, und man partout nicht will, dass ein Karabiner zurückrutscht.

Ich persönlich sichere mir einen guten Griff für die Führhand, schleudere beide Karabiner entweder zusammen oder nacheinander mit der nachfolgenden Hand hoch und klicke um. Und dabei kann ich noch spielend leicht darauf achten, dass sich die Lastarme nicht verdrehen, weil ich Karabiner2 ohne weiteres unter Karabiner1 durchführen kann.
Nachfolgend vergessene oder verklemmte Karabiner frustrieren anfänglich, aber dadurch wird auf mehr Achtsamkeit konditioniert.
Mir passiert's eigentlich garnicht mehr.

Ich will damit jetzt niemanden überzeugen, sondern nur verdeutlichen, dass meine Technik - zumindest für mich - nicht so falsch sein kann.
Ursprünglich ging's mir ja eh' darum, ob der Kletterer im Video meinte, so so klettern zu müssen, weil der Fels diese schwere Stelle (?) im Gegensatz zum Drahtseil erleichtert hätte, oder ob er einfach übermässig ehrgeizig war. Ich habe schon Leute am HGS ohne Drahtseil klettern sehen. Wer diesen glatten Fels kennt, weiss, wie schwierig das ist (und wie affig das aussieht).

LG, Markus
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