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THEMA: Klettern: Sicherungspartner, den man nicht kennt...

Klettern: Sicherungspartner, den man nicht kennt... 10 Jul 2013 16:34 #1

  • kletterkiki
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Hallo,

gestern Abend sind wir kurzentschlossen und schon ziemlich spät noch ins Frankenjura zum Klettern gefahren und zwar an eine Wand, die wir bis dato noch nicht kannten. Wir hatten vorher nicht mehr die Zeit, uns mit den Routen vertraut zu machen. Als wir an der Wand ankamen (20:15 Uhr), waren da schon sehr viele zum Klettern und weil die Wand im Wald lag, dunkelte es auch schon langsam ein. Uns war klar, viel klettern werden wir nicht können. Erst mal standen wir 10 Minuten rum und guckten uns die Routen an :-)... Wie es halt so ist, wird man auch angequatscht. Ein total versiert ausschauende Kletterer fragte dann: "Seid ihr schon mal geklettern?" Puhhh... offenbar haben wir (trotz unserer Superausrüstung) wie die Laien ausgeguckt... Ok, also wir "Jaja, wir sind schon geklettert". Der Typ hat uns dann eine Route empfohlen und gleich gefragt, ob er sie vorsteigen soll. Das Angebot nahmen wir wegen der zunehmenden Dunkelheit gerne an. Also, der Typ bindet sich in unser Seil ein und wollte los. Ich ganz pflichtbewusst: "Partnercheck!". Ok, den wirren Knoten (Doppelter Bulin) konnte ich net wirklich checken, weil der für mich einfach nur wirr ausschaut.

Und schon ging's los... und zack, schon war er oben, hat sich umgebunden und wieder runter. Die Kommandos "Zu" und "Ab" - äähhhhh... irgendwie wollte er auch keine Bestätigung dafür. Jedenfalls hab ich ihn schön ruhig abgelassen, langsamer als sonst, weil er net schwer war und die Seilreibung am Fels enorm hoch war. Als er unten war, sagte er noch, ich hätte ihn ruhig schneller ablassen sollen und weg war er.

Soweit zur kleinen netten Geschichte von gestern. Fazit, da hat sich ein völlig Fremder von mir sichern lassen. Erst war er sich net sicher, ob ich überhaupt klettern kann und dann hatte er doch (ohne weiteres Hinterfragen) genug Vertrauen, um sein Leben in meine Hand zu geben :-).

Nun zu meinen Fragen, die ich gerne mit euch diskutieren würde:
Würdet ihr euch von einem Fremden sichern lassen?
Wenn ja, was würdet ihr vorher abfragen? Ob der schon mal geklettert ist? Reicht das?

Ganz ehrlich: Ich brauche Vertrauen zu dem, der mich sichert und das habe ich nicht, wenn ich den Menschen erst vor ner Minute kennengelernt habe.

Ich freue mich auf euere Meinungen!

Anja
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
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Klettern: Sicherungspartner, den man nicht kennt... 10 Jul 2013 17:44 #2

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Also ich würde mich nicht von einem fremden sichern lassen :whistle:
Vermutlich klettert er die Route 3× die Woche free solo :silly: :silly: :silly:
Wir sollten unserem Leben nicht mehr Zeit, sondern mehr Leben geben.
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Klettern: Sicherungspartner, den man nicht kennt... 10 Jul 2013 17:47 #3

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mag sein... aber beim Ablassen war er auf mich angewiesen... wenn ich losgelassen oder was falsch gemacht hätte, dann wäre er abgerauscht...

Guckst du: www.frankenjura.com/klettern/poi/429
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
Letzte Änderung: 10 Jul 2013 17:50 von kletterkiki.
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Klettern: Sicherungspartner, den man nicht kennt... 10 Jul 2013 17:51 #4

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Ups stimmt.... da war doch was :whistle:
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Klettern: Sicherungspartner, den man nicht kennt... 10 Jul 2013 18:27 #5

  • Maulwurf
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Das Verhalten des Fremden deutet m.E. daraufhin, dass er das öfters macht. Und vor allem SEHR viel klettert. Möglich, dass er mangels Partner sich an Wänden herumdrückt und ganz einfach versucht so viel wie möglich zu klettern. Die Stierberger Gemsenwand ist recht einfach und vernünftig gesichert. Keine Wand an der man Angst haben muss. Und es gibt eine Menge gefährlicheres als Ablassen, oder? Autofahren, Sex bei mehr als 35° im Schatten, ... :blush:

Ob ich mich einem Fremden anvertrauen würde? Vor ein paar Jahren, wie ich drei- bis viermal die Woche draussen unterwegs war und viel mit Klettergruppen gemacht habe, wo ich die Leute auch öfters nur flüchtig kannte, da hab ich das auch gemacht. Ich hatte die Sicherheit am Fels und war einfach nur geil auf Klettern, also so viel wie geht, egal wer sichert. Klar, in die schwierigen Routen auch nicht, aber bis V mit einem Fremden? Warum nicht ...

Heute fehlen mir dafür die Sicherheit und die Routine, aber wenn ich die wieder hätte (und dazu den Hunger auf Fels), würde ich das glaube ich immer noch machen. An Wänden wie der Stierberger Gemsenwand schon ...

Edit: In Abhängigkeit vom Sicherungsgerät! Ich lass mich nicht gerne mit GriGri sichern ... :whistle:
Die meisten Menschen [..] erleben die Natur als enttäuschende Umsetzung von TV-Eindrücken oder als Bedrohung.
Hans Lozza, Wanderführer durch den Schweizer Nationalpark
Letzte Änderung: 10 Jul 2013 18:28 von Maulwurf.
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Klettern: Sicherungspartner, den man nicht kennt... 10 Jul 2013 19:30 #6

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Wenn mich wer sichert den ich nicht kenne und offensichtlich Anfänger ist würde ich mich so sichern lassen wie es mein potentieller Sicherer gelernt hat und danach würde ich auch fragen, außerdem würde ich mich dann ausnahmsweise mal mit Achter einbinden damit ich überhaupt partnercheckbar bin.
Unterm Strich denke ich, der hatte sicher auch Lust euch "Anfängern" mal schnell was vor zu führen.

Sein Fehler: keine Frage nach gelernter Sicherungsmethode
Dein Fehler: nicht auf einen Einbindeknoten bestanden den du kennst

Grüße,
Dan
je genauer du planst, desto härter trifft dich der Zufall.

500px.com/danielkubirski
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Klettern: Sicherungspartner, den man nicht kennt... 10 Jul 2013 19:35 #7

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der Dan schrieb:
Dein Fehler: nicht auf einen Einbindeknoten bestanden den du kennst

Wir haben dann sogar noch nen Crashkurs in Sachen Doppelter Bulin bekommen... echt ein wirrer Knoten... er war jetzt schon der zweite, der uns erklärt hat, dass der Vorteil des Bulin ist, dass er sich leicht wieder aufmachen lässt. Egal: Ich bleib beim Achter, den kann ich blind, nachts und im Schlaf...
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Walter Bonatti (1930-2011)
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Klettern: Sicherungspartner, den man nicht kennt... 10 Jul 2013 19:55 #8

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aber um 20:15 ists doch jetzt noch hell ;-)
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Klettern: Sicherungspartner, den man nicht kennt... 10 Jul 2013 20:09 #9

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kletterkiki schrieb:
Egal: Ich bleib beim Achter, den kann ich blind, nachts und im Schlaf...

Es ist gut wenn Du ihn kennst, eben wegen des Partnerchecks. Aber bleib bei dem den Du kannst, dann machst Du keinen Fehler!
Die meisten Menschen [..] erleben die Natur als enttäuschende Umsetzung von TV-Eindrücken oder als Bedrohung.
Hans Lozza, Wanderführer durch den Schweizer Nationalpark
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Klettern: Sicherungspartner, den man nicht kennt... 11 Jul 2013 07:13 #10

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Maulwurf schrieb:
Edit: In Abhängigkeit vom Sicherungsgerät! Ich lass mich nicht gerne mit GriGri sichern ... :whistle:

Ich mag das Ding selber nicht so gerne zum Sichern benutzen. Aber wenn man einen Sicherer hat mit GriGri, ist das doch eigentlich recht beruhigend, weil da kann ja nichts schief gehen. Bei uns sind momentan diese Halbautomaten in Mode, die zugehen wie ein Anschnallgurt. Aber irgendwie finde ich mich doch immer noch mit einem guten alten Tube am sichersten ;)

zum eigentlichen Thema: Ich denke auch, dass er sich der Route sehr sicher war, und beim Ablassen kann ja nun wirklich nicht viel passieren. Der Rest wurde hier schon gesagt.
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Klettern: Sicherungspartner, den man nicht kennt... 11 Jul 2013 09:50 #11

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kletterkiki schrieb:
Würdet ihr euch von einem Fremden sichern lassen?

Stell doch einfach die Frage anders:

Würdest Du einen Fremden, den Du noch nie gesehen hast, Dein Leben einfach so anvertrauen? Noch dazu wenn man zunächst davon ausgeht, dass der Typ oder Typin keinen blassen Schimmer hat?
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Klettern: Sicherungspartner, den man nicht kennt... 11 Jul 2013 12:39 #12

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stschwar schrieb:
kletterkiki schrieb:
Würdet ihr euch von einem Fremden sichern lassen?

Stell doch einfach die Frage anders:

Würdest Du einen Fremden, den Du noch nie gesehen hast, Dein Leben einfach so anvertrauen? Noch dazu wenn man zunächst davon ausgeht, dass der Typ oder Typin keinen blassen Schimmer hat?

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