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THEMA: 1. Fallbeispiel - Blockaden

1. Fallbeispiel 27 Mär 2015 08:36 #31

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Mhhh, eine weitere Möglichkeit, Panik zu beenden, wäre erschießen. Wirkt zu 100 %. Die anschließende Bergung wäre auch kostengünstiger....
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1. Fallbeispiel 27 Mär 2015 09:09 #32

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mmmmhhhhh... ich weiß ja nicht, aber vielleicht gibts ja wirklich sowas wie ein professionelles Ausknocken/Ruhigstellen...
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
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1. Fallbeispiel 27 Mär 2015 09:27 #33

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Druck auf beide Carotiden am Hals und weg ist dein Problemfall.
Führt zur Bewusstlosigkeit, da du den Blutdrucksensoren an dieser Stelle vorgaukelst, der Blutdruck wäre zu hoch. Folglich wird der Druck runtergeregelt und derjenige geht zu Boden.
Es gibt jedoch auch Empfindliche. Und die können z.B. mit Herzstillstand reagieren....

Medizinischer Einsatz z.B. bei einigen Herzrhythmusstörungen. Würde ich jedoch nicht unkontrolliert und auch nicht als Laie einsetzen. Und garantiert nicht am Klettersteig oder sonstiges Absturzgelände. Und auch nicht, um jemanden auszunocken. Dafür ist das Risiko einfach zu groß...
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1. Fallbeispiel 27 Mär 2015 09:43 #34

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Gut dass wir einen "Mediziner" hier haben... Mir könnt man alles erzählen :)...
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Walter Bonatti (1930-2011)
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1. Fallbeispiel 27 Mär 2015 09:51 #35

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Nur eine kurze medizinische Erklärung.
Was da ganz gut rauskommt, sofern man die Fachbegriffe versteht ist:
- kann eine kurzzeitige Asystolie (Herzstillstand) hervorrufen (damit etwas ungünstig....)
- Es kann zur Ablösung evt. vorhandener Plaques führen, was auf deutsch heißt: Kann ein Schlaganfall hervorrufen.

Beides natürlich super geeignet eine Blockade zu lösen. Dann doch besser gleich erschießen, oder?
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1. Fallbeispiel 27 Mär 2015 10:14 #36

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stschwar schrieb:
Druck auf beide Carotiden am Hals und weg ist dein Problemfall.
Führt zur Bewusstlosigkeit, da du den Blutdrucksensoren an dieser Stelle vorgaukelst, der Blutdruck wäre zu hoch. Folglich wird der Druck runtergeregelt und derjenige geht zu Boden.
Es gibt jedoch auch Empfindliche. Und die können z.B. mit Herzstillstand reagieren....

Genau, deshalb wird der Carotispuls auch immer nur einseitig ertastet.
Aber zurück zum Ausknipsen:
Wenn der Carotisnerv aus irgendwelchen Gründen den Reiz nicht sendet (Impuls z.B. nicht stark genug),
wird das Gehirn einfach nur am ausgestreckten (resp. im gebeugten) Arm verhungern gelassen (Sauerstoffmangel).
Somit gehen die Gehirnzellen dann millionenweise wie Lemminge über die Planke.

Gruß, Markus
Der Mensch plant und Gott lacht...
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1. Fallbeispiel 27 Mär 2015 10:18 #37

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Mit anderen Worten: Solche Geschichten sind wunderbar. Im TV lässt sich das wunderbar vermarkten. Von solchen Helden brauchen wir mehr. Genau wie irgendwelche DJs, die sich im Fernsehen als Fitnessprofis etablieren und und und. Das wollen die Leute sehen.

In der Realität ist es eher ein Fall für die Staatsanwaltschaft.
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1. Fallbeispiel 27 Mär 2015 22:05 #38

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stschwar schrieb:
Druck auf beide Carotiden...

Sorry... ich muss mich nen Scherz erlauben ;-)...
Carotiden??? Sind das hängende Karotten??? Ich kenn nur Stalagmiten und Stalaktiten...
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Walter Bonatti (1930-2011)
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1. Fallbeispiel 27 Mär 2015 22:07 #39

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Mhhhh. Halsschlagader...
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1. Fallbeispiel 27 Mär 2015 22:09 #40

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Och sooooo... wieder was gelernt... ist ja der Sinn vom College...
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
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1. Fallbeispiel 04 Apr 2015 10:20 #41

Moin,
bezugnehmend auf die Betäubungmethode von "der Dan".
Ich bin Industriekletterer und ehemaliger Sportkletterer und es gibt nichts ungünstigeres als jemand bewustloses am Seil zu haben.

Wir trainieren jedes Jahr wieder einen bewustlosen Kollegen aus der Arbeitssituation zu retten/bergen.
Ich habe ca. 5 kg Sicherungsmaterial am Gurt und es ist eine üble Arbeit die Person sicher zu Boden zu bringen.

Im Klettersteig läuft man nicht dem ganzen Zeug herum.
Vom Hängetrauma und den Schädigungen der falschen Betäubung will ich garnicht reden.

Wenn einer blockiert, so meine Erfahrung, wie vorher erwähnt Ruhe bewahren die eigenen Fähigkeiten (Können + dem Material was vorhanden ist) abschätzen und lieber jemanden holen der eine Bergung initiert, als sich selbst zu gefährden.
Vielleicht sogar ein Biwak riskieren und am nächsten Tag weiter agieren.

Gruß Jörg
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1. Fallbeispiel 04 Apr 2015 11:11 #42

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Hi,

als Klettersteiggeher mit hohem Sicherheitsbedürfnis und durch meine DAV-Tätigkeit (bin hauptsächlich mit Gruppen bzw. mit meiner eigenen Familie am KS unterwegs), habe ich in der Regel ein 20m-Seil dabei. Wenn man auf ein 8mm-Seil zurückgreift, dann nimmt dieses Seil so viel Platz weg, wie eine Jacke. Mit 2 Exen und einen HMS-Schrauber hat man dann genug Ausrüstung dabei, um sowohl sich selbst, Gruppen- bzw. Familienmitglieder als auch Fremde über so manche technische oder psychische "Klippe" zu helfen. Wenn der Betroffene noch in der Lage ist, sich selbst mit seinem KS-Set zu sichern, dann reicht auch eine 6mm Rebschnur (ca. 10m) zum Nachsichern, (aber nicht mehr zum Abseilen und Ablassen !!!!) und die sollte meiner Meinung nach, jeder erfahrene KS-Kletterer mit 2 Exen und einem HMS-Schrauber in seinem Rucksack dabei haben.

Das Nachsichern oder kontrollierte Ablassen bzw. Abseilen, so man sich selbst aus der Situation bringen muss, sollte man aber schon "im Schlaf" beherrschen, damit das im Fall der Fälle ohne großes Nachdenken funktionieren kann. Also 8er-Knoten und Halbmastwurf üben, üben, üben :silly: !

Gruß, Uwe
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1. Fallbeispiel 04 Apr 2015 14:49 #43

Gruß Uwe,
ich möchte ja nicht kleinlich wirken
aber wenn du eine 6 mm Reepschnur zum Nachsichern nehmen möchtest im gleichen Satz aber sagst sie sei nicht zum Ablassen geeignet.
Stellt sich für mich die Frage, warum nimmst du sie mit, wenn sie im Notfall nur sehr speziell oder garnicht einzusetzen ist.
Ein Halb- oder Zwillingsseil in angemessener Länge kannst du für alles nehmen.
Im Ernstfall hält die Reepschnur eigentlich garnichts.
Genauer, statisch hält sie so 600 - 700 kg dann ziehst du die Belastungsveringerung durch den Knoten (je nach Knoten bis zu 30 - 40% ) ab. So bleiben dir ca 400 kg Traglast.
Da muss dein gegenüber schon sehr, sehr leicht sein und du das Seil immer ohne Durchhang in der Bewegung ein bzw ausgeben können.

Ich kann nur raten kein Sicherungsmittel zu benutzen das das eine Traglast unter 1500 kg hat.
Wie bei den Expressschlingen, Klettersteigsets oder Karabinern sind diese Werte immer darüber.

Gruß Jörg
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1. Fallbeispiel 04 Apr 2015 16:52 #44

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Hamburg schrieb:
Moin,
bezugnehmend auf die Betäubungmethode von "der Dan".
das ist nicht meine Methode.
je genauer du planst, desto härter trifft dich der Zufall.

500px.com/danielkubirski
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1. Fallbeispiel 04 Apr 2015 19:41 #45

  • Uwe
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Hallo Jörg,

ich habe geschrieben, dass eine 6mm Rebschnur zum nachsichern reicht, wenn die Person noch in der Lage ist, sich selbst mit dem Klettersteigset zu sichern.
Mir selbst wäre es zu wenig, da ich auch damit rechnen muss, mich selbst aus der Wand zu bringen, deshalb habe ich ein richtiges Kletterseil dabei, da reichen 20m aus.
(Im Übrigen kenne ich mich als Physiker mit dynamischen Fangstößen aus!)

Gruß, Uwe
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