Hi zusammen,

ich wollte mal die Frage in die Runde werfen, wie es bei euch am Anfang der Saison mit der Schwindelfreiheit ausschaut. Ist da kein Unterschied zum Saisonende des Vorjahres oder kitzelt es wieder richtig in der magengegend, bzw. müsst ihr euch erst wieder langsam herantasten? Also bei mir jedenfalls ist am Anfang wieder das kribbeln da und ich benötige erst wieder etwas zeit um wieder am Vorjahrestand zu sein. Ich fühle am Anfang sozusagen etwas Schwindel, jedoch nicht so dass ich sagen könnte es wäre so schlimm dass ich nichts machen kann und umdrehen sollte, jedoch merke ich dass im Laufe der Saison dies immer weniger wird. Kommischerweise startet das Neue Tourenjahr immer wieder mit dem leichten Schwindel.
Wie sieht das nun bei anderen aus, dass eben würde mich interessieren.

Gruß vom
Brotzeitadler

Anmerkung an die Mods/Admins:
Ich habe leider den Beitrag vorher schon mal eröffnet, und durch zweimal return war er leider abgeschickt worden und ich konnte ihn nicht weiter bearbeiten bzw. etwas dran ändern. Bitte den anderen Eintag einfach löschen, es steht eh nichts drin. Vielen Dank

Hallo Brotzeitadler,

Schwindelgefühle habe ich in Verbindung mit Ausgesetztheit nie kennengelernt. Ich kriege aber die Nähmaschine, wenn ich am Fels unter psychischer Anspannung stehe. Das ist meist dann der Fall, wenn ich meines Standes nicht sicher bin und ich möglicherweise in die Sicherung fallen könnte (das passiert mir eher beim Klettern als am Klettersteig). Die letzte Nähmaschine hatte ich am Klettersteig vor zwei Jahren in der Wittmann-Schikane am HGS.

Da ich natürlich am Anfang der Saison kräftemässig nicht so auf der Höhe bin wie gegen Ende, tritt die Nähmaschine im Frühling auch häufiger in Aktion. Ist aber wohl ganz normal und wird sich geben.

Liebe Grüsse
Stephan

Glossar:
Nähmaschine = irrsinniges Zittern der Beine

Hallo,

ja, ich kenne das auch. Wenn ich lange Zeit nicht am Fels war, dann hab ich einige Anlaufschwierigkeiten und muss mich überwinden. Generell habe ich ein Problem mit Ausgesetztheit und Gratüberschreitungen. Diese trage ich schon ziemlich lange mit mir rum. Es ist je nach Verfassung mal stärker mal schwächer.

Gruß

Anja

wollte noch kurz was nachschieben: Bei mir ist es kein Schwindel sondern ein Angstgefühl...

Wirklicher Schwindel betrifft wahrscheinlich die wenigsten. Meist dürfte es ein Gefühl kombiniert aus Unsicherheit und der Angst vor dem, was passieren könnte, sein. Erfahrungsgemäß läßt sich z.B. das unwohle Gefühl bei Tiefblicken in einem gewissen Maß "abtrainieren", was auch erklärt, dass man am Saisonanfang durchaus mehr Schwierigkeiten damit haben kann. Außerdem spielen die aktuellen Verhältnisse auch eine große Rolle. Wer sich, wie ich auch, auf Graten nicht besonders wohl fühlt (bei mir auch abhängig von der Hangneigung auf den ersten Metern links und rechts des Weges), dem wird Windstärke 6 da oben sicher heftig zusetzen. Tröstlich dabei ist, dass meiner Erfahrung nach die Tagesform eine erhebliche Rolle spielt. Passagen, die einem heute den Zahn ziehen, können morgen schon relativ einfach wirken. Da kann es manchmal echt eine gute Alternative sein, zur Rückzug zu blasen und zu einem späteren zeitpunkt einen neuen versuch zu wagen. Hat auch den vorteil, dass man dann zumindest schon mal weiß, was einen erwartet und sich damit vorher auseinandersetzen kann. Auf jeden Fall besser, als nicht auf sein bauchgefühl zu hören und womöglich an der nächsten schwierigen Stelle zu blockieren. Dann sitzt man ungünstigenfalls in der Falle...

Da hast du Recht... ich gehöre auch zu denen, die lieber was bleiben lassen, wenn ich ein blödes Gefühl hab. Die Berge rennen nicht weg . Ich hab z. B. noch eine Rechnung offen mit so einem Steig in der Pala offen (war ein ziemliches Drama damals ... irgendwann pack ich den! Das weiß ich. Gescheitert bin ich damals an ungesicherten 1 - 1,5 er Kletterstellen im bröseligen Terrain. Das erste Stahlseil hab ich gar nicht erreicht. Den absoluten Gong hat mir dann ein loser Stein gegeben, an dem ich mich festhalten wollte...

Na das beruhigt mich dann doch etwas, dass ich scheinbar nicht die Ausnahme bin, der es am Anfang der Saison erstmal ein wenig mehr im Bauch kribbelt. Bei mir verliert sich das dann auch Zug um Zug, jedoch merke ich das dieses auch Tagesformabhängig ist, manchesmal fallen mir voll ausgesetzte Stellen leicht, und Mal kostet es mich etwas Überwindung. Das von beeler beschriebene Zittern (Nähmaschine) in den Beinen kenne ich wenn die Kräfte etwas nachlaßen auch. Es ist mir auch am HGS in der Wittmannschikane passiert, da hatte ich zulange gebraucht den richtigen Tritt (Das kleine Löchlein) zu finden und dann merkte ich dass diese Nähmaschine fleißig am rattern war. Habe die Passage zwar geschafft, aber dannach waren die Arme und Beine etwas erlahmt. Im Hochgebirge hätte dies aber ein großes Problem werden können. Ich merke das auch, das mir gesicherte Stellen dann am Anfang eher keine Probleme bereiten eher die ungesicherten. Naja solange das nicht im zunehmenden Alter schlimer wird dann passt das für mich.

Gruß vom Brotzeitadler

tja... die Wittmann-Schikane... da bin ich vor einigen Jahren mal den Zwergentod gestorben. Seither mach ich da nen Bogen drum .