Hallo,

ich hab momentan starke Schmerzen im Mittelfußbereich und den (selbst diagnostizierten) Verdacht auf eine Marschfraktur. Die Probleme haben im Familienurlaub (ohne Klettern) vor drei Wochen begonnen. Zuvor hab ich noch die Tour übers Rauhhorn gemacht und hatte beim Abstieg schon Probleme, allerdings eher Muskelschmerz als Knochenschmerz) Nach einer Woche Arbeit (8-10 Stunden Stehen) kann ich momentan keinen richtigen Schritt mehr gehen. Wie kann ich sowas in zukunft vermeiden? In die Berge komm ich leider nur 2-3 mal im Jahr und dann will ich auch ne große Tagestour machen. Bis jetzt habe ich mich gegen den Einsatz von Stöcken gewehrt... Ich habe vor 5 Jahren mit dem Rauchen aufgehört und seitdem von 80 auf 100kg zugnommen (bei 1,95m) Diät wäre sicher vorteilhaft im Abstieg, aber a Brettljausn ist halt was feines... Seit den letzten 5 Jahren fahre ich viel Rad, gehe Joggen, Wandern und eben auch klettern. Habe dabei immer das gefühl, dass ich "zu viel Kraft für meinen Körper" habe, soll heißen, konditionell gejhts mir immer gut, oder ich beiße mich einfach durch. aber die Knochen machen irgendwie nicht mit...

Hi Florian,

ich glaube, es ist keine Fraktur, sondern eher ne Überlastungsgeschichte (große Tour und eher, was die Berge betrifft weniger trainiert). Wie bequem und eingelaufen ist dein Schuhwerk? Tut es da weh, wo das "Gewölbe" des Fußes ist? Tut es immer weh, oder nur beim Auftreten und Stehen? Um Gewissheit zu haben, musst es wahrscheinlich mal röntgen lassen.

Wegen der Stöcke. Warum wehrst du dich? Ich selber möchte Stöcke nicht mehr missen. Ohne Stöcke käme ich wahrscheinlich wegen meiner Knieprobleme keinen Berg mehr heile runter. Mittlerweile nehme ich sie aber sogar unterstützend zum hochlaufen. Eitel darf man halt ne sein, aber Eitelkeit hat m. E. in den Bergen nix zu suchen .

Hoff, dir geht's bald wieder besser...

Anja

Salut Florian,

was in deinem Fuß los ist, kann dir wohl nur ein Orthopäde sagen und dazu muss er zumindest röntgen. Soweit ich weiß, haben wir hier im Forum keinen Mediziner.

Bei 1.95 Größe bist du mit 100 Kilo m. E. nicht zu schwer für den Bergsport. An fehlender Gewöhnung an Bewegung scheint es auch nicht zu liegen, wenn du dich auch außerhalb der Berge viel bewegst.

Wenn die 1980 in deinem Namen für deinen Jahrgang steht, gibt es noch eine weitere Erklärung: in diesem Alter beginnt es im Körper an allen Ecken und Enden zu ziepen, zu klappern und zu leiern. Zu begreifen, dass ich nicht mehr so rumhüpfen kann wie mit 25 Jahren, ist für mich immer noch eine ziemliche Herausforderung.

Liebe Grüße
Stephan

Hallo,

ich hatte vor etwa einem Jahr ähnliche probleme, damals wurde ein abgesenktes Fußgewölbe diagnostiziert. Hab damals Einlagen bekommen, an die ich mich nur sehr schwer gewöhnen konnte, zum schluss aber auch mal 14 Stunden in den Arbeitsschuhen getragen hab. Der schmerz damals war eher im Fußsohlenbereich, jetzt ists im Spann. Die Schmerzen kommen beim gehen und stehen und verschwinden beim Füße hochlegen.

Meine Schuhe haben schon ein paar hundert km drauf, mit denen komm ich eigentlich gut zurecht. Gegen stöcke hab ich mich bis jetzt immer gewehrt, die erinnern mich immer an die top gestylten, frisch geduscht und parfümierten Seilbahntouristen

Florian1980 schrieb:
mmmmhhhh... ok... ich würde mal sagen, "Fuß durchgelascht"... gönne deinem Fuß Ruhe...

PS: Ich selber hab "Knick-Senk-Spreizfüße" und sollte seit Jahren Einlagen tragen (was ich nicht tue). Das mit den "durchgelatschten Füßen" hatte ich auch schon und zwar als ich mal ziemlich lange in ziemlich schlechten Schühchen unterwegs war. Wenn ich mich recht erinnere, tat das ziemlich weh damals beim Auftreten und hat auch Tage gedauert, bis es wieder wegging. Meine Mama hat damals zu mir gesagt, dass ich mir "die Füße durchgelatscht" hab. Wenn du allerdings Befürchtungen hast von wegen Bruch, dann lass mal röntgen.

Hallo Florian,
was es alles gibt...
Da wirst du um einen Arztbesuch nicht drum herum kommen...
Falls es das ist was du befürchtest, muss es auf jeden Fall behandelt werden!

Dein Gewicht ist eigentlich nicht problematisch, wenn du dich fit fühlst, aber deine Gelenke und Knochen sind halt 20kg weniger gewöhnt und das ist da schon viel.

Gute Besserung!

Gruß Terry

BLR schrieb:

Na, dass hast du mal wieder treffend ausgedrückt!

Altern muss man mit Humor, sonst ist man einfach nur noch deprimiert...

BLR schrieb:
Vielleicht sollte ich jetzt auch langsam mal dazu übergehen, die 80er Jahrgänge nicht mehr als Jungspunde anzusehen

LG, Markus '71

Florian1980 schrieb:
Ich mag sie auch nicht.
Wie oft muss man im steilen Abstieg an den Fels greifen...
Und bei einem möglichen Sturz habe ich gerne die Hände frei.
Ich komme mir mit Stöcken richtig gefesselt vor.

LG, Markus

... wie gesagt, ohne Stöcke geht bei mir gar nix...

Anja, die sich gar nicht alt fühlt und mit Mitte 20 wesentlich mehr Knieschmerzen hatte:)

Hi Florian,

nur ein sogenanntes bildgebendes Verfahren kann die Differenzialdiagnose Stress/Ermüdungsfraktur im Mittelfußbereich bestätigen oder ausschließen .
Am Anfang steht eine Röntgenaufnahme in 2 Ebenen die aber oft erst nach 2-4 Wochen die Fraktur ( Bruch)sichtbar macht. Im Zweifelsfall sollte ein MRT.bzw. CT ( beides Schichtaufnahmen ) erstellt werden.
Von deiner Anamnese her, könnte es sich durchaus um einen Ermüdungsbruch handeln : erhebliche berufliche Belastung, Übergewicht , plötzlicher Schmerz nach eher ungewohnter, sportlicher Aktivität.

Immer richtige Sofortmaßnahme: Fuß ruhigstellen ! am besten umgehend einen Sportmediziner ,oder einen Orthopäden, der sich auf Sportverletzungen spezialisiert hat, aufsuchen.
NRSA-Analgetika, also nicht auf Kortison basierende, entzündungshemmende und abschwellende Schmerzmittel können hilfreich sein . ( z.B. Ibuprofen ) Dies sollte aber immer nur der behandelnde Arzt entscheiden.
Die Prognose ist gut. Etwa 80% aller Ermüdungsfrakturen heilen nach Ruhigstellung ( früher Gipsverband , heute abnehmbare Fuß/Unterschenkelschiene ) nach 3 -6 Wochen ab . Die komplette Ausheilung kann wieder nur mit mindestens einer Röntgenaufnahme , nach dieser Zeit überprüft werden.

Wichtig: je länger die Symptome/ Beschwerden ignoriert werden, um so langwieriger und komplizierter ist der Heilungsverlauf , maximal bis hin zu chronischen Schmerzen ! (die nicht mehr weggehen )

Prognose: nach Ausheilung der Erkrankung sollte eine, durch Spezialisten ( Arzt /Physiotherapeut/Trainer) ein abgestimmtes Aufbautraining erfolgen , um in Zukunft ein Rezidiv ( Wiederauftreten der Erkrankung zu Vermeiden )

Ich wünsche gute Besserung und alles Gute ,

Christian
Facharzt für Allgemeinmedizin

BLR schrieb:
Schande, Schande! Das kommt davon, wenn man einfach etwas behauptet, ohne es besser zu wissen...

Mal schauen, was morgen rauskommt. Den Duathlon in zwei Wochen kann ich wohl vergessen

Hallo Florian,

was ist denn rausgekommen?

Gruß

Anja

Hallo,

ich hab vom Arzt Diclofenac und eine Woche Ruhe verschrieben bekommen. Dass ich die Schmerzen auf einem genau definierten Punkt habe, hat ihm auch nicht gefallen, wollte aber mit Röntgen noch warten. Letzte Woche hab ich wieder Gearbeitet (steh- und lauftätigkeit) Ich habe die Stelle gespürt, aber eher unangenehm, nicht unbedingt schmerzhaft. Ich werd wohl in einer Woche wieder mit Lauftraining und vielleicht ner 15-20km Flachlandwanderung anfangen.

Meine Idee, heute beim Feuerwehrduathlon mitzumachen um zu schauen obs hält oder vollends kaputt geht hat mir meine Freundin ausgeredet...


Gruß Florian