So ist das im Sport. Da geht es oft um "der Beste sein". Oder zumindest sich beweisen, dass man es kann.
Und das ist ja auch ok. Wir haben - zum Glück - viel Platz hier in den Bergen (oder sonst wo). Egal ob es im Klettern, Rennen, Wandern oder auch Mountainbiking ist.
Ich nehm mich da nicht raus. Ich möchte auch sehen, ob ich am Berg eine bestimmte Strecke und / oder Höhe in einer bestimmten Zeit schaffe. Hab ich dabei noch was von der Natur? Ich denke ja. Manchmal denke ich, ich bin beim Laufen noch näher dran.
Das Ganze ist aber nicht dafür da, Anderen zu zeigen, dass man besser ist als andere. Ich kenn keine wirklich großen und gute Sportler, die zeigen müssen, dass sie wirklich die Besten sind, um es anderen unter die Nase zu reiben. Gerade im Bergsport ist bei Vielen viel Leidenschaft dabei.
So wie bei mir. Ich Laufe, weil es mir Spaß macht. Ist es zu steil, zu anstrengend oder so, hab ich auch kein Problam damit, ein Stück zu gehen, später weiter zu laufen, wenn es halt passt. Ich werde nie irgendwelche Berglauf-Wettkämpfe gewinnen, meist erreiche ich einen Platz im vorderen Mittelfeld oder einen hinteren Platz der Besseren. Das ist gut so. Mehr möchte ich nicht. Das lässt mir die Freiheit, zu tun, was ich möchte, zu trainieren, wann ich es möchte usw.
(Ohne strengen Trainingsplan, Trainieren, wann und wie es für mich passt, das Training auch einfach nur als Bergtour ansehen. Nicht mehr und nicht weniger.)
Soviel zum Plädoyer Sport am Berg.
ABER: Wenn ich Sport am Berg mache, dann gibt es Grenzen, oder vielleicht Pflichten, die ich habe. Ich darf durch meinen Sport niemand anderes gefährden oder auch behindern. Und auch die Natur und die Wege sollten dabei nicht zerstört werden. Wir sind dort schließlich nur Gäste.
Und das kann bei mir z.B. auch so aussehen, dass ich z.B. Weinbergschnecken vom Weg während eines Wettkampfes zur Seite setze, wo andere nur drauflatschen, weil man ja grade Wettkampf hat und man möchte ja einen der vorderen Plätze erkämpfen.
Das gilt meiner Meinung nach nicht nur für den Sportler an sich, sondern auch für alle Anderen, die am Berg (oder sonst wo) unterwegs sind. Schlechte Beispiele gibt es hier überall und die Freundlichkeit am Berg sinkt immer weiter, während der Egoismus steigt...
Stefan.