Hansi: von dunklen Wolken muss man nicht überrascht werden. Im Zeitalter von Internet und Wetterdatenbeschaffung kann ich immer nur mit dem Kopf schütteln, dass Kletterer völlig überraschend von einem Wetterumbruch überrascht wurden. Wie schon erwähnt, ich bin Fluglehrer für Gleitschirm und fliege schon seit einigen Jahren. Hier ist Wetterplanung eigentlich ein muss. Gut, oft wird es falsch interpretiert bzw. auch mal ignoriert, dass die Lage eben zu labil ist, um dann schnell herannahende Gewitter/Überentwicklung noch aus dem Weg gehen zu können. Zuviel riskiert oder zu wenig Informiert. Klar wird man ein Wetterumbruch in den Alpen/Bergen erst spät erkennen, wenn es einbricht. Deshalb geht man gar nicht erst Klettern oder Fliegen, wenn von Überentwicklung die Rede ist. Werd ich von ner Kaltfront erwischt. Sorry selbst schuld. In den Satelittenkarten rechtzeitig Tage vorher erkennbar. Da muss ich mir nix schönreden. Und eine Warmfront ist Tage davor dein Freund beim Klettern. Die sehe ich sogar ohne Wettercheck voher recht gut. Die Höhenwinde sagen schon viel aus. Und von einem Gewitterumbruch mit all seinen Nachteilen überrascht werden, auch dem kann man aus dem Weg gehen, wenn man nur ein wenig Ahnung vom Wetter hat.
Z.B. Warmluft in der Höhe, durch sich eine annährnde Warmfront, bringt einen 48 Stunden Zeit bis und auch länger um einen Ausflug zu machen, bei dem man zwar gefahr läuft in der Sonne zu braten, aber kaum/keine Wolken anzutreffen die zu einem Gewitter überentwickeln können. Temperaturgradientkenntnise vorausgesetzt. Aber dafür gibt es Sondenaufstiege die nach kurzer Erklärung sogar ein Anfänger das wesentliche und wichtige interpretieren kann. Hier wird eine Wetterlage auch nicht plötzlich Kippen und ich überrascht. Wie auch, es wird ja Bockstabil. Und mittlerweile kann man das so gut verhersagen, dass ich eben plane kann, wo sollen welche Wolken stehen und wie viele sollen da sein. Wie ist die Temperatur in 100 Meterabständen mit steigender Höeh. Können die Wolken überhaupt überentwickeln. Nicht bei einem Temparturgradienten von 0,5°C und einer dicken Sperrschicht. Die Planung macht eben viel aus, dass man eben nicht in einem Südhang gebraten wird, sondern mit 3/8 oder etwas mehr Bewölkung eben die Sonne nicht zu sehr zu schaffen macht. Oder eine Warmfrontannährung alles milchig macht und damit die Sonneneinstrahlung abschwächt. Und das ist wichtig. Unsere Jungs kennen auch Wolken bzw. Wolkenfetzen. Wir haben unsere Ausflüge bisher auch immer mit Wolken geplant, wenn es in eine Südost bis Südwestseite ging. Die machen ihnen keine Angst. Sie freuen sich darauf in Zuckerwatte einzutauchen. Aber das sind eben nur einzelne Fetzen kleine Wölkchen die nicht schwarz werden und keine schwarzen Wolken die zu einer Cumulus Congestus mutieren können mit Hagel, Gewitter, Wind und peitschendem Regen. Denn sind sie schwarz, habe ich mit einem Kind im Berg schon etwas falsch gemacht. Mit dem Gleitschirm kann ich eventuell noch Flüchten. Mit Kind im Hang eben nicht. Wir fliegen mit unseren Tüten von den Nordalben über den Alpenhauptkamm bis nach Italien an einem Tag. Bzw. von Slovenien bis nach Insbruck. Bei solchen Touren darf es keine Überraschungen geben, denn unsere Stofftüten, vertragen viel weniger Wetterabweichungen, als ein Kletterer im Berg. Soll einfach nur heißen, mache ich mit Kind/Kindern eine Tour, gehe ich eben auf Nummer Sicher und warte lieber noch etwas, bis die Wetterlage passt oder doch eine Hütte zur Übernachtung da ist.
Durch die Fliegerei kennen meine Jungs auch Wolken und ich war mit unseren Jungs auch schon auf 3700 Meter mit dem Gleitschirm. Auf 3700 Meter und mehr ist die Luft noch dünner. Nur die Anstrengung ist wesentlich geringer. Fluglehrer ist nur eine Hobbytätigkeit. Hauptberuflich arbeite ich im medizinischen Bereich mit Kindern. Physiologie bei Kindern ist kein Fremdwort, sondern täglich Brot. Regelmäßige Pausen sind ganz wichtig und das geht über die Beobachtung.
Thema Wasser/Flüssigkeit war bisher noch nie ein Problem. Es gibt Camelback bzw. die Plastiktütenabkömmlinge mit 3 Liter Fassungsvermögen. Heißt nicht das man sie voll machen muss. Camelback ist zu schwer, durch seine Bauweise. Es gibt dann bessere alternativen. Und Junior ist glücklich wenn er aus dem Schlauch trinken kann. Ich habe selbst immer noch genügend dabei und lieber verzichte ich, als das mein(e) Kind/Kinder verzichten müssen. Der letzte Liter bleibt Reserve für das/die Kinder. Außerdem macht man sich auch diesbezüglich schlau, wo man Wasser auffüllen kann. Hat bisher immer gut geklappt zu wissen, wo gibt es Tankstellen.
Übergang Randkluft. Auch kein Thema. Denn mit der richtigen Technik und der richtigen Ausrüstung z.B. zwei Seilen kommt er Problem- und gefahrlos rein. Da wird auch nichts riskiert. Bisher hatte ich trotzdem auch wegen dem wenigen Schnee bisher zum Thema Randkluft trotzdem auch meine Bedenken.
Es soll hier keiner falsch verstehen, ich bin Dankbar für Infos, Tipps und Gefahren. Ich war mir anfangs nur nicht sicher, ob man es versuchen kann oder nicht. Ich wurde überzeugt, also steht eine andere Tour bzw. Touren an. Und gehen hier auch lieber auf Nummer sicher. Die Idee, mal die Tour allein zu machen ist glaub ich die Beste. Dann kann man es am besten abschätzen, was Junior erwartet.