Hallo Nico und willkommen im Forum!
Die Kombination leichter Klettersteig, jedoch ohne viele Klammern und künstliche Griffe, ist doch eher etwas seltener, wie ich meine.
Bei schwereren KS wäre es leichter, auf ein paar Beispiele zu kommen.
Bestimmt gibt es solche KS, wie du sie suchst, aber mir fällt gerade keiner ein. Ich frage heute abend mal noch meine Freundin, und würde dann nochmal was nachschiessen. Welches Gebiet peilst du denn an?
Vielleicht meldet sich ja noch ein anderer User.
Ein Kompromiss wäre vielleicht noch, in einem leichten KS nicht unbedingt jede Klammer zu benutzen.
Aber Obacht! Klammern können auch den Sinn haben, dass der Fels durch permanentes Greifen unt Treten nicht erodiert oder abgenutzt wird, oder auch Steinschlag damit vermieden werden soll.
Die Vermeidung von Erosion ist bestimmt auch ein Grund für die zugenagelten Steige im geschützen Elbsandstein.
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Generell zum Thema "Klettern am Fels im Klettersteig" will ich trotzdem gänzlich ungefragt noch ein paar Sachen dazu erwähnen:
Ich selbst benutze sehr gerne sich anbietende Felsgriffe und -tritte, statt das Drahtseil zum Greifen.
Jedoch nur, wenn es Sinn macht und es die Sache nicht künstlich erschwert.
Oft ist es auch so, dass das Greifen am Fels kraftsparender ist, als sich - wohlmöglich noch mit beiden Händen - am Drahtseil hochzuzerren.
Vorhandene Klammern und Stifte benutze ich eigentlich immer - alles andere finde ich persönlich ein wenig affig.
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Da du jedoch Anfänger bist, denke ich, dass man das Folgende auf jeden Fall erwähnen sollte:
Die von dir angesprochene Sicherheit des Drahtseils ist sehr trügerisch.
Ein Sturz in das KS-Set muss auf jeden Fall vermieden werden!
Ein KS-Set ist kein Sicherungsgerät, sondern eine Notfallausrüstung!
Das Ding rettet dir lediglich das Leben - sont nix! (und vielleicht noch nicht mal das).
Ein Sturz in ein KS-Set willst du nicht erleben, wohingegen ein Sturz in ein dynamisches Kletterseil bei Felskletterern Routine ist und häufiger vorkommt.
Sorry für die drastische Schilderung - das ist nicht böse gemeint.
Aber da du dich wohl eher in die Richtung entwickeln wirst, gerne am Fels zu greifen, ist es für dich wichtig im Hinterkopf zu haben,
dass diese Technik objektiv betrachtet wirklich mehr Risiko birgt.
Wenn dir ein Tritt oder Griff ausbricht, hast du dann eben kein verlässliches Drahtseil mehr in der Hand, sondern schlimmstenfalls nichts.
Man sollte schon sehr sicher unterwegs sein, um auf diese Weise im KS zu klettern.
Da ich jedoch nichts von Bevormundungen halte, und informierten Menschen gerne Mündigkeit unterstelle,
sollte diese Entscheidung (bei entsprechendem Hintergrundwissen) jedem selbst überlassen sein.
Natürlich hört man auch öfter mal das Totschlagargument:
"Dann geh doch Felsklettern, wenn du unbedingt an den Fels greifen willst".
Klar... kann man so stehen lassen - auch von der Sicherheit her.
Aber klassisches Felsklettern ist doch etwas völlig anderes, und erfordert
-weitaus mehr Fachwissen
-mehr teures Equipment
-und zu jeder Zeit mindestens einen Seilpartner.
Von der langen Anfahrt in die Berge oder Mittelgebirge zu Trainingszwecken mal ganz zu schweigen.
Hoffe, etwas geholfen zu haben.
LG, Markus