carsten_ schrieb:
Hi Markus
also ich bin Carsten und wohne in der Nähe von Köln.
Ich war schon mal in den Bergen wandern.War auch schon mal auf einem Gipfel.
Wegen der Höhenangst:
Ich kann nicht gut auf dem Dach arbeiten, hohe Leitern hochklettern.
War aber schon mal Gleitschirmfliegen. Das ging irgendwie gut.
Gruß
Carsten
Hi Carsten!
Also in Deiner Gegend hast Du ja schonmal Vorschläge/Angebote bekommen.
Wenn es danach in's Zugspitzgebiet gehen soll, könntest Du Dich vielleicht mal folgendermassen vortasten.
Ich denke, Du könntest vielleicht mal mit dem
Riffelweg anfangen.
Dieser führt zur Riffelscharte (2161m), im Zugspitzmassiv, östlich der Zugspitze im Waxensteinkamm.
Durch die Nähe zum Hauptgipfel kommt da schonmal etwas Zugspitz-Feeling auf. Du kannst die Tour von der Eibseeseite zum Höllental gehen oder umgekehrt.
Es ist auch möglich, das Höllental auszulassen (ab/bis Station 'Riffelriss')
Eibseeseite:
Höllentalseite:
Es gibt für beide Richtungen Vor-und Nachteile (je nachdem, wie fit Du bist).
Wenn Du von Hammersbach durchs Höllental zur Riffelscharte gehst, hast Du zwar entschieden mehr Höhenmeter im Aufstieg zu überwinden, als wenn Du auf der Eibseeseite mit der Zahnradbahn zuerstmal zur Station 'Riffelriss' hochfährst und dort startest.
Dafür kannst Du aber das steile Schrofengelände am Talschluss des Höllentales im Aufstieg gehen - im Abstieg wäre es heikler.
Und das steile Schotterfeld oberhalb der Station 'Riffelriss' auf der Eibseeseite könntest Du im Abstieg nehmen.
Der Nachteil neben der grösseren Aufstiegshöhe ist noch, dass Du den leichten Klettersteig auf der Eibseeseite auch im Abstieg gehen würdest - was die Sache jetzt aber nicht schwerer macht.
Auf der Höllentalseite kommst Du auch irgendwann an der Abzweigung 'Zugspitze/Riffelscharte' entlang (ganz grob bei ca.1650m) - egal, welche Richtung Du wählst.
An dem Punkt hast Du schon ca. 900hm in den Beinen und es sind noch gut 500hm bis zur Riffelscharte.
Je nachdem, wie fit Du Dich an dem Punkt fühlst, kannst du Dich an der Abzweigung entscheiden, noch einen Abstecher (hin und zurück!!!) zum Brett/Leiter-Steig zu machen (bei ca. 1780m).
Der Blick auf das Brettl, in etwa von der Abzeigung aus betrachtet:
Bei diesem Abstecher zum 'Brettl' kannst Du Deine psychische Befindlichkeit an einer technisch leichten, aber doch schon für einen Anfänger recht ausgesetzten Stelle austesten. Natürlich fällt dieser Abstecher konditionell leichter, wenn Du ab der Station 'Riffelriss' gestartet bist. Aber bedenke das Schrofengelände im Abstieg.
Wir sind ihn damals zweimal gegangen. Einmal ab/bis 'Riffelriss' am 03.10.10 und einmal ab Hammersbach bis Riffelriss einen Tag später am 04.10.10, weil auf der Alpspitze, unserem eigentlichen Vorhaben, alles vereist war..
Da ich damals noch deutlich höhenängstlicher war, war ich am zweiten zweiten Tag einigermassen froh, das Schrofengelände nur im Aufstieg begangen zu haben.
Konditionell war das damals aber schon 'ne Hausnummer, mal eben so als spontane Ausweichtour.
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Wenn Du dies Riffelscharten-Tour vom Kopf und der Kondition gut verkraftet hast, kannst Du Dich als nächstes mal in Richtung '
Alpspitzferrata' orientieren.
Mit der Seilbahn bis zum Osterfelderkopf ist diese Tour konditionell zwar weniger anspruchsvoll, als die Riffelscharte
ab Hammersbach, und die Ferrata
an sich hat keinerlei technische Schwierigkeiten, sowie nach Deinem vorangegangenen Brettl-Test auch keine nicht verkraftbaren Tiefblicke mehr.
Allerdings finde ich, dass die Schwierigkeiten eher beim (gängigen) Abstieg über die Ostschulter liegen.
Der Nachteil ist, dass diese Variante ungesicherte Stellen in Absturzgelände aufweist. Mir war es damals (2012) an ein paar Stellen noch etwas mulmig, aber wenn man konzentriert geht, sehe ich da eigentlich keine grössere Gefahr, als im Schrofengelände zur Riffelscharte.
Eigentlich könnte man jetzt sagen, dass Du ja auch die Ferrata wieder zurückgehen könntest. Das würde ich aber lassen, weil die Alpspitzferrata so hoch frequentiert wird, dass Gegenverkehr auf wenig Gegenliebe stösst (um einmal etwas zu untertreiben).
Dass dort soviele Leute unterwegs sind, kann aber auch ein gewisser Vorteil für Dich sein.
Man soll sich zwar nie auf andere verlassen - schon garnicht auf Fremde - aber für die eigen Psyche ist es anfänglich schon ein Vorteil, wenn man dort nicht alleine rumturnt.
Alleine waren wir damals bei unserer Hit&Run-Aktion (schlauerweise) an einen katholischen Feiertag auch nicht.
Nein, wir standen sogar im Stau:
Eine etwas ausgesetzte gesicherte Stelle im Abstieg:
Die Ostschulter im Rückblick:
Ein kleines (eher schlechtes) Beispiel für eine ungesicherte Stelle. Der Weg geht hier relativ nah am Abgrund lang:
Trotz dass die Alpitzferrata als Anfängerklettersteig gilt, handelt es sich hierbei - sowie bei der Riffelscharten-Tour auch - um eine Tour in hochalpinem Gelände mit den daraus folgenden Gefahren wie beispielsweise plötzlicher Wetterumschwung (Gewitter/starker Schneefall - auch im Sommer).
Auch kann sogar nur ein verstauchter Knöchel oder Entkräftung wegen z.B. zu wenig Wasservorrat/Proviant einen Hubschraubereinsatz notwendg machen.
Das aber zuerst nur mal am Rande. Ich habe mich eh' schon wieder in Details verloren.
LG, Markus