Hallo Luni,
da war vor zwei Wochen jemand barfuß an der Drachenwand unterwegs:
www.klettersteig.de/forum/14-humor-am-kl...henwand-klettersteig
Ich interessiere mich für die Philosophie, die hinter dieser Bewegung steckt:
Nachdem das Expeditionsklettern mit Anreise per Flugzeug oder Hubschrauber mittlerweile verpönt ist; - schwappt diese Welle nun auch zu uns Klettersteigern über? Klettersteigen „by fair means“, also ohne die technischen Neuerungen der letzten 30.000 Jahre wie Kleidung, Schuhe und Klettersteigset mit elastischen Armen?
Hat das vielleicht einen spirituellen Hintergrund? Gibt es da verschiedene Stadien der Erleuchtung und der Asket an der Drachenwand ist euer Guru?
Ich stell mir das laienhaft so vor: als Aufnahmeritual in die Ferranudisten-Bewegung muss man einen C-Steig in Flip-Flops gehen, zunächst noch herkömmlich gesichert, aber ohne Kopfbedeckung. Pragmatiker innerhalb des Ordens, die die „Nackheit“ lediglich als Befreiung vom Joch der Sicherheitsausrüstung begreifen, wurden bereits gelegentlich gesehen, während vergeistigte Ferranudisti, wie jener Erleuchtete an der Drachenwand, noch für Schlagzeilen sorgen. Nachdem er, so war zu hören, 1 Jahr und 1 Tag im Lendenschurz unterwegs gewesen war, hatte er sich bei der rituellen Begehung des KS Ekstase (E) in einem ultimativen Befreiungsakt auch das letzte Relikt eines Lebens in den Fesseln der Konvention vom Leib gerissen und wandelt hinfort als leuchtendes Beispiel eines tugendhaften Menschen einher, der dem ewigen Kreislauf von Anziehen und Ausziehen entronnen ist.
Luni, würdest du einem Ignoranten wie mir erklären, warum du auf scharfkantigem und verletzungsträchtigem Untergrund auf Sohlen aus Leder, Textil, Gummi oder Plastik verzichtest?