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THEMA: Überfordert, erschöpft, verirrt...

Überfordert, erschöpft, verirrt... 01 Sep 2019 08:10 #1

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Interessanter Artikel im neuesten SAC Heft (September 19)...

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Ich hoffe, der gesamt Artikel ist bald online...
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
Letzte Änderung: 01 Sep 2019 08:19 von kletterkiki.
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Überfordert, erschöpft, verirrt... 01 Sep 2019 21:14 #2

  • Srajachjung
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Der Artikel deckt sich mit ähnlichen Publikationen des DAV und des ÖAV der letzten Jahre. Verbesserte digitale Kommunikation und ein verbessertes Bergrettungswesen gaukeln einerseits ein vermindertes Risiko beim Alpinsport vor und senken andererseits auch die Hemmschwelle diese in Anspruch zu nehmen. :unsure:
Dies gepaart mit immer weniger vorhandenen Natur und Bergerfahrung führt zu Bergrettungseinsetzen bei denen man oft nur noch den Kopf schütteln kann . Wie man in erschreckender Weise bei Joe`s Rubik: "klettersteig.de/forum/18-aktuelles-neuig.../3203?start=30#25760 nachlesen kann. :ohmy: :dry:
Ferner wird in den oft inkompetenten Medien ein völlig verzerrtes Bild von den Risiken des Klettersteigsportes vermittelt.

Das es sich hier um eine Form des Bergsteigens handelt bei dem das Fallen/ Stürzen in das Set schon ein Unfall ist , da es oft mit zum teil schweren Verletzungen einhergeht, wird zu oft verschwiegen oder einfach ignoriert. Ferner verlangt es ab der Schwierigkeit D und höher , vor allem beim Umhängen am nächsten Wandanker erhebliche Ausdauerkräfte im Schulter / Oberarm Bereich. Klettersteigfallen wie der Seewand K.S : klettersteig.de/klettersteig/seewand_klettersteig/349 gaukeln im unteren Teil vermeintliches Kletterkönnen vor, um dann im oberen Teil, wenn schon einiges an " Körnern" verbraucht ist, gnadenlos die D/E Schwierigkeit abzuverlangen, gepaart mit zunehmender Ausgesetztheit . Die Bergkammeraden spüren, dass sie ihre Sturzgrenze erreichen, bekommen zunehmende Angst, dann Panik und blockieren. :ohmy:

L.G. Christian :whistle: :side:
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Überfordert, erschöpft, verirrt... 06 Sep 2019 15:57 #3

  • Idefix
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In diesem SAC-Artikel gehen wieder einmal Notfälle an den Felsen, vor allem in Klettersteigen, auf die Kappe von generell "schlecht vorbereiteten" Gelegenheitskletterern. Ich bin dagegen überzeugt, dass etliche Wochenend-Kletterer den Steig und sich besser einschätzen könnten, wenn die Steige sehr viel objektiver beschrieben werden würden! :unsure:
Besonders über die neuen Steige hört und liest man meistens „schöner Genusssteig“ - „herrliche Routenführung“ - „tolles Panorama“ - „schöner Familiensteig“ - „kinderfreundlich“ usw. So gut wie immer werden die wirklichen Anforderungen in den Steigen extrem verharmlost oder verschwiegen und da sich die Bewertungs-profis sowieso nicht mehr in Anfänger und Kinder einfühlen können, sind eklatante Unterbewertungen der Steige das meilenweite Resultat! :whistle:
Steige, wo man ohne Tritthilfen über senkrechte Konglomeratfelsen u.ä., mitunter in permanent feuchten Nordwänden, klettert und am Ende nur deutlich überhängend über die Ausstiegskante kommt, SIND m.E. KEINE „B/C“ Steige, die sich auch mal ein (fortgeschrittener) Anfänger zumuten kann! :sick: Solche heftigen Details sollte man kennen, bevor man mitten im Steig damit konfrontiert wird und wo es dann regelmäßig kein Vorwärts mehr gibt, aber auch kein Zurück! Da ist dann nicht der Berggeher der unfähige Planer, „der sich ständig selbst überschätzt“, sondern die Darstellung des Steigs war so unverfroren dürftig bis falsch, dass sich dieser Kletterer kein objektives Bild von dem Steig und seinen wirklichen Bedingungen machen konnte! Ergebnis: Oft geht’s gut, wenn aber Kind und Kegel auf derartig vermeintlich „familienfreundliche Super-Steige“ mitgeschleppt werden, sind bekannte „Blockaden“ und selbst teuflische Unfälle vorprogrammiert! :whistle:
Es soll auch Steige geben, bei denen man vorhandene Stifte und Bügel entfernt hat, um dem Steig mehr „Adrenalin-Würze“ zu verleihen! Was soll denn der Unsinn? Begeher, die solche Adrenalin-Kicks brauchen, können doch die vorhandenen Tritthilfen ignorieren und daneben am nackten Fels hoch klettern, demzufolge könnten dann die vor- oder nachsteigenden Kids, Anfänger und sonstige Sports-freunde den selben Steig genüsslich durchsteigen, ohne permanent ans psychische und physische Limit zu kommen. Damit hätte auch jeder mehr oder weniger vorsichtige Mensch die Chance, sich kontinuierlich zu verbessern! Schließlich sind Trainingsmöglich-keiten für Klettersteige äußerst rar bis gar nicht gegeben, zumindest etwas außerhalb der Alpen. :dry:
Jüngst in einem der spärlichen guten Bücher (Dave MacLeod, 9 von 10 Kletterern machen die gleichen Fehler) übers Klettern erfahren, dass Bergsteiger bis zu 10 Jahre brauchen, um ihre STURZANGST (die ja beklagte Blockaden hervorruft) abzuschaffen!
Ein Wochenend-Klettersteigler, der auf ziemlich schwierige Steige gelockt wird, soll prinzipiell gefälligst ohne diese Empfindlich-keiten am Felsen stehen bzw hängen! Das ist kein gutes „Miteinander“ im Bergsport! In diesem Sinne wäre es m.E. auch eine besonders gute Idee, wenn man auf manchen Steigen Escape-Routen einbauen würde. In Frankreich, wo wir zuletzt waren, ist das häufiger anzutreffen! – Möge Euch Euer Weg/Steig stets freundlich entgegenkommen! :unsure:
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