Hier noch die Begriffsklärung:

de.wikipedia.org/wiki/Alpinpolizei

Bei einem Alpinpolizisten handelt sich also grundsätzlich um einen "normalen Polizeibeamten" mit einer alpinen Zusatzausbildung (mind. Bergretter Niveau bzw. gibt es auch Beamte mit Bergführer und/oder Flugretter Ausbildung) Aufgaben der der Alpinpolizei sind Such und Rettungseinsätze aber eben auch das Erheben und protokollieren nach Unfällen insbesondere Feststellen ob ein Fremdverschulden vorliegt - zu dem Zweck wird der Polizeibeamte auch sobald ein Unfall geschieht vom normalen Dienst freigestellt - er handelt also beruflich und nicht ehrenamtlich - in Skigebieten sind oft mehrere Beamte nur mit der Aufnahme von Skiunfällen beschäftigt. (natürlich sind auch viele Alpinpolizisten in ihrer Freizeit Bergretter bzw. helfen wenn sie privat zufällig am Berg unterwegs sind.)

Klettersteig - Rettungsaktion wegen Überschätzung
von salzburg.ORF.at


Salzburg, 2. Juli 2014 - Am Hochkönig (Pongau) musste am Dienstag ein Hubschrauber-Team einen 22-jährigen Finnen aus einem extrem schweren Klettersteig retten. Der Mann hatte die Lage unterschätzt und konnte wegen Neuschnees in mehr als 2.500 Metern Höhe nicht mehr weiter.

Der 22-Jährige war gegen 7.30 Uhr in den „Königsjodler“-Klettersteig auf den Hochkönig aufgestiegen. Dieser Steig gilt als eine der längsten und schwierigsten im Ostalpenraum. Nach stundenlanger Kletterei kam der junge Mann auf dem Steig in rund 2.550 Metern Höhe nicht mehr weiter - es war Neuschnee gefallen.

Bei Notausstieg im Schnee verirrt
Deshalb wollte der 22-Jährige den Notausstieg in Richtung des Birgkars nutzen - dort kam er aber wegen des Schnees vom Weg ab. Gegen 14.30 Uhr alarmierte er schließlich die Einsatzkräfte. Per Taubergung holte eine Polizeihubschrauber-Besatzung den jungen Urlauber aus seiner misslichen Lage.

www.bergrettung.at/News-Detail.256.0.htm...ws%5Btt_news%5D=4023

"Ein 66-jähriger Niederländer stürzte am Vormittag des 4. Juli 2014 in der "Schwarzen Wand" in Hüttschlag am Klettersteig "Franzl" in sein Klettersteigset. Der Pensionist verletzte sich an den Händen, Beinen und im Rückenbereich. Der Niederländer war alleine unterwegs und gut ausgerüstet. Er verständigte selbst die Bergrettung. 16 Mann der Bergrettung Hüttschlag und ein Alpinpolizist transportierten den Verletzten ins Tal. Das Rote Kreuz brachte ihn in das Krankenhaus Schwarzach."
Quelle: www.ad-hoc-news.de/klettersteig-unfall-i...g--/de/News/37725752

... und da war er auch wieder der Alpinpolizist...

Innsbrucker-Klettersteig
"Bergretter mussten Deutsche aus Innsbrucker Klettersteig holen
Eine Dreiergruppe setzte am Dienstagabend einen Notruf vom Klettersteig auf der Nordkette ab, weil sie wegen des schlechten Wetters nicht mehr vorankam..."
Quelle: www.tt.com/home/8620230-91/bergretter-mu...ttersteig-retten.csp

Berchtesgadener Hochthron-Klettersteig
"Nach dem ersten schweren Gewitter waren die Bergretter aus Marktschellenberg am Montagabend am Untersberg-Klettersteig gefordert. Zwei Berliner saßen dort fest..."
Quelle: www.bgland24.de/bgland/marktschellenberg...erettet-3685133.html

Langsam regt es mich auf!!! Mal wieder ein Erschöpfter!!! Diesmal am Dopamin-KS passiert:

"Am Freitagnachmittag, 11. Juli 2014, begingen ein 27-jähriger Osttiroler und ein 24-jähriger Mann aus Deutschland im Gemeindegebiet von Amlach den sogenannten „Dopamin-Klettersteig“ in der Galitzenklamm. Nach etwa einem Drittel der Strecke zog sich der Osttiroler beim Versuch, dem erschöpften deutschen Kletterer weiterzuhelfen eine Quetschung eines Fingers zu. Der Mann aus Deutschland rutschte aus und stürzte in das Klettersteigset bzw. in die Stahlseilsicherung. Der Verletzte wurde mit Hilfe der Bergrettung und der Alpinpolizei abgeseilt und in weiterer Folge über den Notabstieg zum Ausgangspunkt begleitet."
Quelle: www.osttirol-heute.at/heute/menschen/117...in-amlach-verunfallt

kletterkiki schrieb: Soll Dopamin nicht genau das verhindern ?

der Dan schrieb:
Wenn du vorher Ritalin nimmst, dann kann das passieren ...

der Dan schrieb:
Ist Dopamin nicht ein Glückshormon?

naja nur mit Glück allein wird der Steig halt nicht zu schaffen zu sein...

bzw. werden die Glücksgefühle in dem Fall halt ziemlich schnell futsch gewesen sein... da wird nur mehr "Adrenalin" übriggeblieben sein...

dafür wäre aber der Steig gleich nebenan zuständig gewesen

Ach immer diese Hormonsteige !!! Ob Dopamin ein Glückshormon ist, weiß ich nicht. Ich nenne die immer Endorphine und Schokolade soll dafür gut sein.

ohne näheres zu wissen, aber ich glaube, das ist eine Folge von einem gewissen und von vielen TVBs geförderten Abenteuertourismus.

Braucht die Welt eigentlich E-Klettersteige? Ich glaube, nicht wirklich. Es muss weiß Gott nicht jeder Depp, jeder Flachlandtiroler (da nehm ich mich explizit nicht aus) schwierigste Klettersteige "machen". Wer sowas gehen kann, kann sicher auch im IV. Grad klettern. Soll so tun. Meiner Meinung nach sollen Klettersteige der Übergang vom Wandern zum Klettern sein, mehr einfach nicht.

Impfen schrieb:
Da geb ich dir recht und mir fallen auch gleich schon ein paar ein... komischerweise vor allem in Österreich...
Impfen schrieb:
Die Welt braucht soooo viel nicht. E-Klettersteige gehören da sicher dazu.

Leider gibt es immer mehr solcher E bis F Steige , hier KS in Thones in der Nähe von Annecy.



das Bild ist etwas verzehrt durch Weitwinkel, aber mindestens 3-4m Überhang



dieser KS ist hier mit D angegeben,
letzte Passage ( Schwierigkeit: extrem, F ) die man durch Leiter oder Notausstieg umgehen kann.

sowas brauchen wir definitiv nicht !!!

Diese Steige sind der SUV des Bergsports. Das Bauen solcher Steige wird zum Exzess. Ganz ganz gruselig finde ich das.

Toter Bergsteiger auf dem Göll

Ein Bergsteiger ist Samstag auf dem Hohen Göll (2.522 Meter) tot aufgefunden worden - auf der Staatsgrenze Salzburgs zu Bayern. Der 56-Jährige wurde als vermisst gemeldet, nachdem seine Freundin eine Woche nichts von ihm gehört hatte. Er dürfte 50 Meter abgestürzt sein.

Der deutsche Urlauber aus der Umgebung von Köln hatte auf einem Campingplatz übernachtet und wollte mehrere Touren in der Region Salzburg-Berchtesgaden begehen. Zuletzt wurde er am vergangenen Montag gesehen, als er sich vermutlich in Richtung Kehlstein - wo Hitlers „Teehaus“ steht - aufmachte und den teilweise ausgesetzten und mit Stahlseilen gesicherten Mannlgrat zum Hohen Göll begehen wollte. Am Nachmittag des Tages ging in der Region ein heftiges Gewitter nieder.

Nach der Vermisstenmeldung machten sich Samstag mehrere Teams von Alpinpolizisten und Bergrettern aus Berchtesgaden auf den Weg, um diversen Steige im Bereich des Kehlsteins und des Hohen Gölls abzusuchen.

Schon seit Tagen tot

Wenig später konnte der Vermisste im Bereich der Schusterroute auf rund 1.900 Metern Seehöhe oberhalb des Purtschellerhauses gefunden werden. Dieser Teil des Berges befindet sich direkt auf der Staatsgrenze von Salzburg und Bayern.

Ersten Ermittlungen zufolge ist der Mann mehr als 50 Meter abgestürzt. Er dürfte sofort tot gewesen sein. Weil wegen des Nebels und Dauerregens keine Bergung durch ein Hubschrauberteam möglich war, wurde die Leiche von Bergrettern und Alpinpolizisten mehrere hundert Meter abgeseilt.

Quelle: salzburg.orf.at/news/stories/2657552/

Dann sollten alle mal wieder wie Kletterkiki in die Ostalpen nach Friuli oder Slowenien fahren - da gibt es schöne alpine B und C-Steige, mit langem Zustieg, die natürlichen Routen und Bändern folgen und bei denen nicht sinnlos eine überhängende Wand mit Klammern gespickt wird. Die sind durchaus auch eisenhaltig, aber folgen in der Regel einer logischen Route durch die Wände (z.B. Prisjank-Nordwand, Mala Mostrovska). Auch viele Dolomitensteige fallen noch in diese Kategorie.

Man sollte mal eine Statistik der neu erbauten Steige im Alpenraum aufmachen - ich möchte wetten, dass heute etwa 2/3 der neu erbauten Steige Schwierigkeiten oberhalb C aufweisen - und da sind ungeübte Bergtouristen, die von den Tourismusverbänden auf die Steige gelockt werden, in der Regel überfordert. Entsprechend sind dann Unfallzahlen und Bergrettungseinsätze, insbesondere, wenn man in so einem Steig vom Schlechtwetter überrascht wird.

Österreich (und z.T. auch Frankreich) ist da für mich abschreckendes Beispiel Nr. 1. Was dort neu gebaut wird, wird meist nur von erfahrenen Klettersteiggehern mit kräftigen Oberarmen noch elegant bewältigt und der Berg ist zum Sportgerät degradiert. Ich weiss auch nicht, warum jeder neue Steig nun unbedingt seine Zwei- oder Dreiseilbrücke braucht, die einen Wasserfall oder eine tiefe Schlucht überquert.

Gruss


Julier