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THEMA: Kletterunfall landete vor Landesgericht

Kletterunfall landete vor Landesgericht 16 Apr 2013 20:07 #1

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Kletterunfall.JPG

Quelle: NZ 23.03.2013
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 16 Apr 2013 20:38 #2

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Das war's dann mit der Freund- und Kletterpartnerschaft...
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 16 Apr 2013 20:58 #3

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Bei aller Liebe, aber sowas ist das allerletzte. Als wenn der Kläger seinen Ex Kletterpartner immer gewissenhaft und mit 100%iger Aufmerksamheit gesichert hätte: Kann er natürlich gut behaupten wird ihm aber unter den Realisten der Kletterszene niemand glauben.
Trocken juristisch gesehen mag das Urteil sicher recht sein aber dieses Urteil treibt einen Keil ins Vertrauen unter Seilschaften.

Edit:
Wer klettert, sei es draussen in der Halle muss sich darüber im klaren sein daß ein Restrisiko niemals völlig auszuschließen ist. Wer sich damit nicht abfinden kann, sollte nicht klettern, für den jenigen ist es schlicht und ergreifend der falsche Sport.

Edit Edit:
Der Artikel gibt natürlich nicht den genauen Hergang wieder, aber grob fahrlässig das muss dan schon mehr sein als eben mal woanders hinschauen.

Edit Edit Edit:
Wenn ich klettere rechne ich sogar damit daß mein Partner nicht immer 100% aufmerksam ist, weil das auch dazu gehört...
Aber da wir ja nu schon amerikanische Verhältnisse haben: ich lasse mir dann vor jedem Klettertag von meinem Partner ne Verzichtserklärung unterschreiben.
je genauer du planst, desto härter trifft dich der Zufall.

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Letzte Änderung: 16 Apr 2013 21:17 von der Dan.
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 17 Apr 2013 06:54 #4

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Ich hab die Geschichte genau andersrum gehört: Der Sicherer hat den Kletternden verklagt, dass der an seinem Sturz alleine Schuld ist. Und das Gericht hatte dem Sichernden dann gotttseidank NICHT Recht gegeben sondern gemeint, dass, wenn ein Kletterer stürzt, der Sichernde den Sturz halten sollte.

Aber vielleicht handelt es sich ja auch um 2 Fälle. Der eben geschilderte soll angeblich in Nürnberg stattgefunden haben, aber wer kann ausserhalb Frankens schon zwischen Nürnberg und Forchheim unterscheiden ...
Die meisten Menschen [..] erleben die Natur als enttäuschende Umsetzung von TV-Eindrücken oder als Bedrohung.
Hans Lozza, Wanderführer durch den Schweizer Nationalpark
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 17 Apr 2013 07:28 #5

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Wie auch immer sich das zugetragen hat, aber ich finde es befremdlich wenn man hört daß Seilschaften sich gegenseitig verklagen nach einem Sturz.
Ich meine wer das ernsthaft betreibt, egal ob Halle, Fels, Eis oder Alpin, und wer die Ausübung seines Sports (es ist ja oft mehr Leidenschaft als nur Sport) vor sich selber als glaubwürdig empfindet, der trifft doch letztlich eine stillschweigende Vereinbarung auch über Stürze und/oder Verletzungen hinaus sich als Seilschaft zu verhalten.
Das ist für meine Begriffe einer der tregenden Bestandteile des Kletterns. Klettern ist kein Einwegartikel den ich jederzeit reklamieren oder wegwerfen kann, da sollte eigentlich mehr hinterstecken...
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Letzte Änderung: 17 Apr 2013 07:29 von der Dan.
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 17 Apr 2013 09:36 #6

Wenn da mal nicht ne Versicherung die treibende Kraft war.
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 17 Apr 2013 10:27 #7

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Also ich finde, es ist eine menschliche Tragödie, wenn man mit nem Seilpartner vor Gericht zieht...
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 17 Apr 2013 10:56 #8

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Tja, in solchen Zeiten leben wir. Erstmal kräftig verklagen.
Da geht es doch primär nicht um Schuldzuweisungen sondern nur um die Kohle, die rüberkommt. Wenn mir schon was passiert, egal wer Schuld hat, will ich wenigstens noch was dran verdienen...
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 17 Apr 2013 12:07 #9

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find ich moralisch bedenklich...
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 17 Apr 2013 12:58 #10

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Jetzt Moment mal:
Wir kennen die Hintergründe nicht genauer und deshalb will ich mal Advocatus Diabolo spielen. Vielleicht war die Geschichte ja so (oder ähnlich):

Beide Parteien waren mit Bekannten oder einer Gruppe in der Halle. Spontan wurden Seilschaften gebildet und die Betroffenen Herren fanden sich zusammen, ohne sich vorher gross zu kennen. Der Kletternde ist super und will einen Vorstieg in ein Dach machen. Der Sichernde hat von ein paar Wochen einen Kletterkurs gemacht, und bisher nur Toprope gesichert. Der Kletternde fragt: "Kannst du vernünftig sichern?" Der Sichernde sagt: "Ja, klar".
Es wird losgeklettert und mitten im Dach beim Klicken rutscht der Kletternde ab. Er fällt dann erstmal 3m ins Seil und hat dadurch so einen Schwung, dass der Sichernde, der das nicht gewohnt ist, und gerade geschaut hatte, was die Frau mit der Superfigur eine Linie weiter für ein Oberteil anhat, sich die Hände verbrennt oder im Tube einklemmt und vor lauter Schreck loslässt. BAM, der Kletternde liegt auf dem Boden und hat sich 2 Füsse gebrochen.

Also, wenn sich so etwas zuträgt (rein hypothetisch und ich hoffe es von ganzem Herzen nicht), dann würde ich den Affen, der nicht richtig sichern kann aber ganz sicher verklagen, weil ich hier von menschlichem Versagen ausgehe.

Anders sieht es selbstverständlich aus, wenn ich mit meinem langjährigem Kletterpartner, dem ich vollstes Vertrauen schenke und von dem ich weiss, was er sichern kann, einen Unfall habe.
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 17 Apr 2013 13:52 #11

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Schon klar, auch dieses Szenario ist denkbar...

Ich persönlich muss jemanden vertrauen, dass er mich richtig sichert. Also so eine spontane Bildung einer Seilschaft mit jemanden, den ich nicht kenne, würde ich jetzt nicht machen...
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 17 Apr 2013 14:03 #12

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kletterkiki schrieb:
Also so eine spontane Bildung einer Seilschaft mit jemanden, den ich nicht kenne, würde ich jetzt nicht machen...

Kommt aber in der Kletterhalle immer wieder vor. Man hat bezahlt, man will jetzt klettern, ist richtig heiss drauf, will es den anderen zeigen... und man vertraut natürlich auf das MATERIAL. "Was soll da schon passieren?". Und wenn der andere sagt, er kann sichern, was soll man dem entgegensetzen.
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 17 Apr 2013 14:40 #13

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Wenn ich da jemandem stehen habe der bis dato nur Toprope gesichert hat, dann klettere ich auch nur Toprope oder such mit wen anderen dafür.
Ansonsten könnte man den Spiess auch umdrehen und behaupten man wäre dazu gedrängt worden zu sichern obwohl man vorher offen gelegt hat nur Toprope sichern zu können...
Es ist so oder so verwerflich, immerhin gelten zwischen Seilschaften auch spontan gebildeten Seilschaften noch sowas wie Kameradschaftlichkeit.
Im Grunde interessiert es mich nicht mal wirklich wie sich das genau zugetragen hat, was für mich das wichtige aus so einer Meldung ist:

Das Urteil untergräbt das natürlich gegebene Verständnis und Vertrauen der Seilschaft im Allgemeinen, und initiativ geht das vom Kläger aus, und dieser hat damit bewiesen in der Sache als Kletterer komplett ungeeignet zu sein.

(böse Zungen würden sagen: Kumpelschwein, Nestbeschutzer... was auch immer)
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 17 Apr 2013 14:43 #14

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cschnell schrieb:
man will jetzt klettern, ist richtig heiss drauf, will es den anderen zeigen....
Das sind mir eh die liebsten...cschnell schrieb:
Und wenn der andere sagt, er kann sichern, was soll man dem entgegensetzen.
Vernunft. nicht mehr und nicht weniger.
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Kletterunfall landete vor Landesgericht 17 Apr 2013 15:51 #15

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Nur um es deutlich zu machen:
Persönlich sehe ich das genau so wie die meisten anderen hier.

Was ich zeigen wollte war: Es *könnte* Situationen geben, in denen so eine Klage gar nicht so absurd und ungerechtfertigt ist.

Natürlich kann man immer nach der Eigenschuld fragen, aber das kann man auch, wenn ein Unfall im Strassenverkehr passiert. Ich *hätte* ja nicht mit dem Fahhrad über die Kreuzung fahren müssen, weiss ja jeder, dass das gefährlich ist.
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