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THEMA: Rekordjahr für bayrische Bergretter

Rekordjahr für bayrische Bergretter 25 Mär 2013 12:41 #1

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"Bergretter im direkt benachbarten Bayern haben bei ihren Einsätzen 2012 ein Rekordjahr verbucht. Im Saalachtal des Kleinen Deutschen Ecks bei Bad Reichenhall starben im vergangenen Jahr bei Bergtouren neun Menschen - so viele wie nie zuvor.

Insgesamt kämpfen die bayerischen Bergretter im gemeinsamen Grenzland der Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen, des Steinernen Meeres und der Loferer Steinbergen mit einer ähnlichen Entwicklung wie ihre Salzburger Kollegen.

Die aufwändigen Suchaktionen bei Nacht und Nebel, bei Sturm, Regen und Schnee werden von Jahr zu Jahr mehr. Neun Bergtote gab es 2012 im Einsatzgebiet der Reichenhaller, und drei Menschen werden trotz intensiver Bemühungen noch immer vermisst. Insgesamt 79 Einsätze haben die Bergwachtler aus der Stadt Bad Reichenhall im Jahr 2012 erfolgreich abgewickelt. Zu ihren zentralen Ortsstelle gehören auch die Außenstellen Freilassing und Teisendorf-Anger. Hinweis: Die benachbarte Region Berchtesgaden mit dem gefährlichen Watzmann- und Göll-Massiv sowie Steinernem Meer und Hagengebirge ist in dieser Statistik der Reichenhaller nicht enthalten.

Salzburger Hausberg Hochstaufen
In ihrem Einsatzgebiet liegt auch der Hochstaufen. Die markante und riesige Felspyramide markiert zwischen dem Autobahn-Grenzübergang Walsberg, Reichenhall, Freilassing, Teisendorf und Inzell den Nordrand der Kalkhochalpen. Hier kommt es immer wieder zu schweren Wander-, Klettersteig, Mountainbiker- und Paragleiter-Unfällen. Der Hochstaufen führt in der Statistik der Reichenhaller Bergretter mit 23 Einsätzen, dann kommt das Lattengebirge mit 21 Einsätzen.

In Deutschland heißt die Bergrettung traditionell „Bergwacht“. Anders als in Österreich sind diese Einsatzkräfte keine eigene Rettungsorganisation. Sie gehören - vereinsrechtlich gesehen - zum Deutschen Roten Kreuz. Und die Reichenhaller Bergwachtler müssen immer öfter auch im Winter und in der Nacht ausrücken, wegen der vielen Tourengeher und Nachtwanderer.

Mai und August als „stärkste“ Monate
Die Hauptsaison in dieser Region bleibt allerdings der Sommer, weil da besonders viele Leute - auch aus der Stadt Salzburg - auf den steilen Hochstaufen gehen, der im Winter eher nur ein paar Extreme anlockt. Die Monate Mai und August brachten 2012 die stärksten Einsatz-Frequenzen. Bei vielen Aktionen werden die Reichenhaller Bergretter von Besatzungen der bayerischen Rettungshubschrauber von Innenministerium, Polizei und Armee unterstützt.

Auch der Teisenberg bei Inzell wird als stadtnahes Wandergebiet immer beliebter. Und auch dort steigt die Zahl der Einsätze von Jahr zu Jahr, sagt Klaus Burger. Er ist Chef der ehrenamtlichen Reichenhaller Bergwacht - der sich als bayerischer Amtsrichter im Gericht von Laufen an der Salzach sein Brot verdient. Burger verweist auf das riesige Einsatzgebiet seiner Leute.

Die Reichenhaller sind für 430 Quadratkilometer im so genannten Kleinen Deutschen Eck zuständig. Besonders im Saalachtal gegen den Salzburger Pinzgau hin gebe immer wieder sehr schwierige Einsätze im Steilgelände, sagt Amtsrichter und Bergretter Klaus Burger.

Neue Zentrale in Reichenhall
Im letzten Jahr leistete sich die bayerische Bergwacht eine neue Einsatzzentrale im Stadtgebiet von Bad Reichenhall. Insgesamt kostete das moderne Ausbildungs- und Bereitschaftszentrum stolze 504.000 Euro, die von der öffentlichen Hand, Sponsoren und Spendern aufgetrieben wurden."

Quelle: salzburg.orf.at/news/stories/2576340/
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
Letzte Änderung: 25 Mär 2013 12:42 von kletterkiki.
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Rekordjahr für bayrische Bergretter 25 Mär 2013 21:07 #2

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Interessant wäre nun, ob die Bergretter öfters ausrücken müssen, weil die Berge im Trend sind oder weil die neuen Bergaspiranten zu sorglos an den Berg gehen.

Aber wahrscheinlich hängen die beiden Ursachen ohnehin zusammen.
"Wenn du allein bist, bist du still, und wenn du still bist - vor allem wenn du zwei Monate still bist-, bewegen sich Dinge in dir."
Silvia Vidal
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Rekordjahr für bayrische Bergretter 26 Mär 2013 17:55 #3

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Auf jeden Fall Beides. Aber was will man auch dagegen machen? Aufklärungsarbeit dürfte an den meisten Bergwandereinsteiger vorbei gehen. Denn die meisten dürften sich recht sicher mit ihrem Neuen Hobby fühlen. Und eine engere Überwachung dürfte unmöglich sein und wahrscheinlich auf von niemanden gewünscht. Die Freiheit würde dabei zu sehr eingeschränkt werden. Also was hilft?

Wie könnte die Sicherheit vor allem für Berganfänger verbessert werden?
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Rekordjahr für bayrische Bergretter 26 Mär 2013 18:03 #4

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stschwar schrieb:
Wie könnte die Sicherheit vor allem für Berganfänger verbessert werden?
Ich würde gerne der Werbebranche, Herstellern und KS Betreibern/Erbauern (was ja in der Regel Gemeinden sind) Mitverantwortung übertragen. Die vermeiden das Thema immernoch konsequent weil es sich einfach mies Verkaufen lässt, das findet in Sicherheits- und Risikofragen kaum eine Kommunikation statt.
Überall sonst steht drauf wie gefährlich Dinge sind:
Kauf ich Zigaretten lese ich grundsätzlich daß ich vermutlich daran sterben werde.
Leih ich mir im Baumarkt ne Kettensäge aus, weist man mich darauf hin daß ich mich bei ausreichendem Ungeschick köpfen kann.
Lege ich den Gurt nicht an Piept das Auto los.
Selbst eine einfache Colaflasche weist mich darauf hin daß ich an dem Zeug verfetten kann, und der Kaffeebecher bei Mäckes schreit geradezu: Achtung heiß!
je genauer du planst, desto härter trifft dich der Zufall.

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Rekordjahr für bayrische Bergretter 26 Mär 2013 18:12 #5

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Damit derjenige, der sich grad den Mund verbrannt hat, nicht den Kaffeehersteller verklagen kann.

Nur sind die Leute wirklich so blöd, das ich jeden Stein beschriften muss: Vorsicht, kann Aua machen?

Bei Klettersteigen wird es ja im Prinzip mit den netten Schildchen so gemacht. Aber steht z.B. an einem Weg: nur für Geübte, so ist es schwierig sich etwas darunter vorzustellen.

Wie will man es auch machen mit der Aufklärung? Soll der Gast einer Pension beim Ausfüllen des Formulares für die Kurabgabe auch einen Berg-Aufklärungsbogen unterschreiben?
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Rekordjahr für bayrische Bergretter 26 Mär 2013 18:24 #6

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stschwar schrieb:
Nur sind die Leute wirklich so blöd, das ich jeden Stein beschriften muss: Vorsicht, kann Aua machen?
auf einige trifft das sicher zu :silly:

Wer KSsets verleiht sollte die Handhabung erklären können und müssen.
Ich bin auch kein Freund von Warnungen überall, aber scheinbar sind die Warnungen die man an KS so sieht nicht ausdrücklich genug.
"Nur für Geübte" reicht da einfach nicht.
Aufs Matterhorn kommst du auch fast nur noch mit Bergführer, warum nicht auch bei KS ? Zumindest die ganz wilden Extremvarianten.
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Letzte Änderung: 26 Mär 2013 18:24 von der Dan.
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Rekordjahr für bayrische Bergretter 26 Mär 2013 18:46 #7

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Was ich vergass, ist ja fast das wichtigste:

Wir haben es ja auch in der Hand, gerade Neuen und Interessierten das ganze so zu servieren daß Sicherheits und Risikoaspekte von uns immer mit angesprochen werden, was wir ja auch tun. Darin steckt schon mal viel drin damit die Leute nicht wirklich irgendwann jeden spitzen Stein mit ner Warnung versehen brauchen.
Denn von Handel und Werbung bekommen gerade die o.g. kaum solche "überlebenswichtigen" Informationen.
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Rekordjahr für bayrische Bergretter 27 Mär 2013 11:17 #8

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Mich würde interessieren: Wieviele KS-Neulinge machen sich vorher schlau, auf was sie sich einlassen? Ich meine jetzt nicht nur auf die Route selbst, sondern auf das KS-Gehen im Allgemeinen.
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Rekordjahr für bayrische Bergretter 27 Mär 2013 15:17 #9

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Ich glaube nicht allzuviele. Ich spreche mal aus meiner Erfahrung, als ich Vom Klettern zum KS kam, zwar mit Technikbonus- bzw. -Vorsprung, hab ich mich nur im Netz informiert "wie das da geht mit den 2 Karabinern". Dann Boppard zum üben, Dann Todnau, und mein 3.KS war glaub ich schon die Zugspitze/Höllental.
Als Anfänger ist man glaub ich erstmal gehemmt was anderes als theoretische Hilfen in Anspruch zu nehmen, weil man sich da in einer Welt voller souverän agierender Menschen bewegt, man will halt genau so souverän wirken. Darum wird kaum ein Kurs etc. gebucht... Info im Netz reicht vielen wohl. Was ja nicht verkehrt ist, immerhin besser als voll ins blaue zu laufen. Das ist der Eindruck den ich habe.
Aber ich kenne kaum KS Einsteiger, aber wenn ich die Eindrücke übertrage die ich gewann als ich noch Kletterkurse betreut habe, haut das schon hin.
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Rekordjahr für bayrische Bergretter 27 Mär 2013 15:52 #10

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naja... nen Kurs oder so hab ich nie besucht. Ich bin mal vor vielen Jahren und Null-Ahnung in einen KS eingestiegen. Ohne eine Ausrüstung zu haben. Allein war ich auch. => Aus heutiger Sicht habe ich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann ;).

Nach den ersten Metern war ich völlig blockiert und hatte ziemlich Angst! Bin dann ganz vorsichtig wieder abgestiegen und über den Normalweg hoch.

Aber nach diesem Erlebnis war für mich klar: Ich will das machen!!!
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