Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:
  • Seite:
  • 1

THEMA: DAV- Unfallstatistik - Verrannt am Klettersteig :-(

DAV- Unfallstatistik - Verrannt am Klettersteig :-( 17 Sep 2012 08:40 #1

  • kletterkiki
  • kletterkikis Avatar
  • OFFLINE
  • Carpe diem
  • Beiträge: 6259
  • Dank erhalten: 2555
"Verrannt am Klettersteig
Besonders hoch ist der Anteil der
Blockierungen beim Alpinklettern
und beim Klettersteiggehen.
Klettersteige sind enorm
im Trend, parallel nehmen
auch die Notfallmeldungen
zu. Seit 2006 hat sich die
Quote verdoppelt, seit 2002
verdreifacht. Dabei stieg
die Quote für die Unfallursache
Sturz nur leicht an,
während die Quoten für
Notfälle durch körperliche Probleme
oder Blockierung sich vervielfachten.
Das alarmierende Fazit: Klettersteiggeher
sind zunehmend den Gesamtanforderungen
des angestrebten
Klettersteigs nicht gewachsen. Und:
Bei keiner anderen Bergsport-Disziplin
ist ein so hoher Anteil wenig Erfahrener
von Unfällen und Notfällen
betroffen. Dabei sind die gänzlich
Unerfahrenen noch eher vorsichtig,
häufig trifft es vermeintlich „Fortgeschrittene“
mit zehn bis 30 Tourentagen.
Und die meisten Blockierungen
wegen Überforderung gab es
in modernen Sportklettersteigen ab
Schwierigkeitsgrad C – einer Kategorie,
die in den letzten Jahren einen geradezu
schwammerlhaften Neubau-
Boom erlebte.
So ist die vielleicht wichtigste Mahnung
aus der aktuellen Bergunfallstatistik:
Alpine Klettersteige sind nicht
geeignet, körperliche Grenzen auszuloten.
Die Schwierigkeitsbewertung
ist nicht so differenziert und konsistent
wie beim Felsklettern, Abklettern
ist wegen nachfolgender Begeher
nicht so einfach, bei totaler Erschöpfung
auch nicht möglich.
Deshalb
gilt für Klettersteigfreunde ganz besonders
die Goldene Regel der Berge:
Man wähle seine Tourenziele bewusst
defensiv, mit Notausstiegen, Umgehungen
oder Alternativoptionen.
Sanfte Taktik und optimale Tourenplanung
sind die Basis für ein positives
Bergerlebnis.

Quelle: www.alpenverein.de/DAV-Services/Panorama-Magazin/ und www.alpenverein.de/chameleon/outbox/publ...gsport-heute-pdf.pdf
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
Letzte Änderung: 17 Sep 2012 08:43 von kletterkiki.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

DAV- Unfallstatistik - Verrannt am Klettersteig :-( 17 Sep 2012 08:47 #2

  • kletterkiki
  • kletterkikis Avatar
  • OFFLINE
  • Carpe diem
  • Beiträge: 6259
  • Dank erhalten: 2555
Dem ist eigentlich nix mehr hinzuzufügen... außer vielleicht eines:

Die Aussage: "Die Schwierigkeitsbewertung ist nicht so differenziert" stimmt m. E. so nicht. Mir fällt auf, dass in vielen KS-Führern eher zu leicht bewertet wird. Das kann m. E. fatale Folgen haben! Genauso wichtig wie die reine KS-Bewertung ist m. E. auch die Gesamtanforderung. Es macht ja schon nen Unterschied, ob ich nen talnahen D-KS mache oder einen der hochalpin ist.
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.

DAV- Unfallstatistik - Verrannt am Klettersteig :-( 17 Sep 2012 22:52 #3

  • Impfen
  • Impfens Avatar
  • OFFLINE
  • Beiträge: 697
  • Dank erhalten: 175
Da hast du im Prinzip Recht. Das Problem an der ganzen Geschichte ist, das man versucht, irgendwo eine Vergleichbarkeit durch die Bewertungen herzustellen. Das ist aber eine ganz schwierige Kiste, weil jeder Einzelne Schwierigkeiten unterschiedlich empfindet. Zumindest einen Ansatz zur Lösung versucht ja Hüslers "Klettersteigkreuz" indem verschiedene Schwierigkeitsfaktoren unterschiedlich dargestellt werden. Meiner Meinung nach aber nicht ausreichend selbsterkärend und verständlich. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, mal so als spontanen Gedanken und sicher verbesserungswürdig, eine Art Plakette zu schaffen, in der die technische Schwierigkeit als Buchstabe(nkombination) A-E oder F dargestellt wird, hinterlegt von zwei farbigen Halbkreisen. Einer für die psychischen Anforderungen (Ausgesetztheit) in grün, gelb und rot, die pyhsischen (Länge) wie bei Skipisten in blau, rot und schwarz. Die Abgrenzungen wären natürlich zu definieren. Das könnte meiner Meinung nach, einheitlich und flächendeckend eingeführt eineoptisch schnell greifbare karheit über die Anforderungen bringen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: kletterkiki
  • Seite:
  • 1
Moderatoren: kletterkiki