Und das ist genau der Grund, weshalb man als Buchautor für Klettersteige fast schon mit einem Bein im Gefängnis steht:
- Empfehlung, kein Klettersteigset zu benutzen
- auf Fotos kein Set und keinen Helm zu tragen
- Schwierigkeitsbewertungen zu tief ansetzen

Alles Dinge, die bei einem Unfall sehr schnell zu einem Prozess führen könnten. Und man muss ja beim Leser auch immer vom sogenannten DAB ausgehen (Dümmster Anzunehmender Bergsteiger).

Ich finde das Tiefstapeln von Schwierigkeiten und Sicherungsanforderungen in der Literatur ziemlich bedenklich.

Lieber die Schwierigkeit etwas zu hoch ansetzen als zu niedrig! Da freu ich mich einfach nur, dass ich eine Stelle, die mit D angegeben ist schaffe.

Erst kürzlich habe ich es erlebt, dass ich mich am Einstieg eines Steiges abgemüht habe, der mit C angegeben war. Diese Stelle war aber definitiv nicht C sondern C/D oder sogar D! Hab ich geschimpft!

http://w

steht leider nicht drin, um welchen Steig es sich handelt, aber Gemeindegebiet spricht sehr für den Klabautersteig

http://[url=http://www.kleinezeitung.at/kaernten/hermagor/3095298/steirerin-bei-klettertour-abgestuerzt-schwer-verletzt.story[/url]

Edit: Da sind zwei abgestürzt, ne Österreicherin und ein Deutscher... da hat sich der Hubschraubereinsatz dann aber gelohnt .

Zwei in einem Steig an einem Tag - keine gute Bilanz!

mit aller Vorsicht, ist nur eine vermutung von mir, aber mir fällt dort kein anderer klettersteig ein, bei dem man in nen Bach plumsen könnte....

stimmt:

Zitat:
Presseaussendung der Polizei Kärnten



Am 18.08., nachmittags, rutschte eine 51-jährige Frau aus Peggau (Stmk) bei einer Klettertour durch die Klabauterklamm, Gemeinde Kötschach-Mauthen, Bezirk Hermagor, im Bereich eines Wasserfalles auf dem Klettersteig aus und stürzte aus ca. 3 m Höhe in einen Bach wobei sie schwer verletzt wurde.
Während nachfolgende Alpinisten der Frau Erste Hilfe leisteten, konnte der Begleiter die Einsatzkräfte verständigen.
In weiterer Folge wurde die Verletzte von der Besatzung des Rettungshubschraubers C 7 mit einem 100 m Seil unter schwierigen Bedingungen geborgen und ins BKH Lienz gebracht.
Im Einsatz standen außerdem 5 Männer der Bergrettung Kötschach-Mauthen und ein Alpinpolizist.

Bearbeitende Dienststelle:
PI Kötschach-Mauthen

Hier noch der Link zum zweiten Unfall an diesem Tag: www.kleinezeitung.at/kaernten/hermagor/k...ig-abgestuerzt.story

Bin genau den Klabautersteig ja erst vor einer Woche gegangen, meistens kommt man sich mit der kompletten Ausrüstung schon seltsam vor. Bis auf ein paar wenige Stellen, die auch fast nur durch die Feuchtigkeit gefährlich sind, braucht man wirklich kein KS-Set.

Und ehrlich: 3m in den Bach ist auch beim Wandern schnell passiert.

In der österreichischen Literatur (Jentzsch-Rabl und auch Kurt Schall) wird der Steig als C-Steig gelistet (Dauer 5 Std). Einen solchen Steig ohne entsprechende Ausrüstung zu gehen, finde ich leichtsinnig.

Es gibt halt immer wieder unvorsichtige Leute.

Wir z.B. waren gestern im Postalm-Klettersteig. Vor uns war eine Gruppe Osteuropäer (Tschechen/Ungarn). Die hatten zwar alle eine Kletterausrüstung aber von Klettererfahrung keine Spur. Dementsprechend staute sich alles nach hinten. Wir haben vom Parkplatz 7,5h gebraucht.

Eine junge Frau aus dieser Gruppe war, da lege ich meine Hand für ins Feuer, sicher zum ersten mal in einem Klettersteig. Ihr wurde vom Vorder- sowie Hintermann jeder Schritt einzeln gezeigt. Die konnte selbstständig keinen Schritt machen. Die hat fast 10min. über die Hängebrücke am Anfang gebaucht. Genausowenig konnte sie mit dem Klettersteigset umgehen. Aus der Entfernung konnte ich teilweise sehen, wie sie sich damit fast erhängt hätte. Und ein Sicherungsseil hatte die auch nicht dabei. Natürlich verstanden die kein Wort, weder deutsch noch englisch.

Wie soll man denn mit solchen Leuten umgehen? Am nächsten Baum festbinden und von der Bergwacht abholen lassen? Rauswerfen aus dem Steig geht ja leider nicht. Das hätten gestern sicher einige ganz gern mit denen gemacht.

Wenn's nicht zu aufwändig wäre sollte jeder Kletterer irgendwo bei einer Kletterschule einen Schein machen und an den Steigen eine Kontrolle desselben erfolgen.

Ich bin den Bella Vista 2 x gegangen, zuletzt 2011. An dieser Stelle kann man nur aus Unachtsamkeit stürzen oder weil die Kraft aufgebraucht ist.
Die Sicherungen sind hervorragend, durchgehende Seile auch an A-B-Stellen.
Der Abstieg an dieser Stelle setzt ausschließlich Trittsicherheit und noch vorhandene Kondition voraus.
Aus meiner Sicht ist hier keine Gefahr im Verzug.

Trotzdem traurige Geschichte !!

Gruß: Srajachjung

GISNAH schrieb: Und über sowas kann ich mich maßlos aufregen. Klettersteige sind in, jeden MUSS klettersteigen, persönliche Eignung ist vollkommen uninteressant, man muss es ja mal gemacht haben, und wenn es schief geht kommt die Bergwacht und man kann hinterher ein tolles Abenteuer erzählen.

GISNAH schrieb: Kann ich absolut nachvollziehen. Da melde ich mich freiwillig als erster

GISNAH schrieb: Und auch hier wäre ich der erste - Bewerber für die Stelle als Klettersteigeinstiegskontrolleur Nein im Ernst, die Berge haben m.E. SEHR viel mit Freiheit zu tun. Und wenn ich fürs Klettern einen Schein brauche, und fürs Klettersteigen, und irgendwann dann fürs Wandern, wann brauche ich einen zum Atmen? Nein, das kann denke ich nicht der richtige Weg sein.
Ich sehe hier viel mehr die Alpenvereine und vor allem auch die Medien gefordert. Erstere sollten viel mehr Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf Trendsportarten leisten (und nicht nur pushen pushen pushen), und letztere sollten, aber das ist ein frommer Wunsch, ihrer Verantwortung wieder nachkommen und nicht nur jubelnd schreiben wie toll die Berge sind, sondern auch was für Gefahren es gibt. Und das halt nicht nur einmal, sondern regelmäßig. Aber wie gesagt, das ist natürlich ein frommer Wunsch ...

Und solange werden Leute an Selbstüberschätzung sterben - bis sie es lernen oder der Trend vorbei ist

Sagte ich schon, dass ich mich über das Thema unendlich aufregen kann? Ich bin ja schon ruhig ...

GISNAH schrieb:
Sorry, aber das ist eben der Postalmklettersteig (zumindest der Klammteil, denn in die Gamsleckenwand wagen sich diese Gruppen meistens dann zum Glück eh nicht) - hätte mich gewundert wenn Du von einem schönen Sonntag etwas anderes berichtet hättest - und am nächsten schönen Sonntag wird es wieder das Gleiche sein - da hilft nur wundern bloss nicht aufregen bzw. die Konsequenzen ziehen und solche Modesteige zu gewissen Zeiten einfach meiden

Maulwurf schrieb:
Eine sehr reizvolle Idee für eine neue Klettersteigpolizei inkl. Fernsehserie:

„Ihr Revier ist der Klettersteig.
Ihr Einsatz heißt: volle Muskelkraft!
Ihre Vorsteiger von heute: extrem langsam und bestens ausgerüstet.
Dummheit ohne Limit – Jeder Einsatz volles Risiko
für die Männer von Cobra KS.“