beeler schrieb:
das ist doch verrückt... wenn man sich nicht mal mehr darauf verlassen kann, dass das Set den tödlichen Sturz aufhält!
Die Devise müsste langsam allen klar sein: "Nie! Nie! Niemals so klettern, dass man aus grosser Höhe ins Set fällt!"
Hi, beeler, keiner will fallen, und es passiert doch: beim Sportklettern sowieso - deswegen benutzt man dort dynamische (dehnfähige) Seile, aber zunehmend auch auf Klettersteigen. Stimmt, das aktuelle Sturzopfer an der Ottenalm war offenbar ohne Gurt, Helm und Kletterseigset unterwegs; das sollte bei schweren Steigen (schwerer als C) generell nicht nur tabu sein sondern bei Strafandrohung verboten werden. Dort, wo Eintrittsgelder erhoben werden, kann man solche Verbote auch leicht durchsetzen (Ausrüstung vorzeigen). Das wäre ein Anfang. Mir fallen da noch weitere Maßnahmen ein, z.B. konsequente Kennzeichnung von Klettersteigen etwa analog zu den Skipisten (A grün, B blau (A und B geeignet für Anfänger, C rot, D schwarz, E violett). (schwerer als E ist wie Freiklettern, und kein Kletterer wäre so blöd, einen Sturz in ein Stahlseil zu riskieren!)
Keine Verpflichtung, aber mehr Angebote zum Erlernen der Klettersteigtechnik mit Materialkunde, Vermittlung von Gefahrenbewusstsein, etc., und zwar auch für Einzelpersonen etwa in Kletterhallen mit ein paar Metern Stahlseil.
Und wenn Gemeinden wie Mayrhofen im Zillertal drei so schöne Klettersteige nebeneinander bauen (Huterlaner, Pfeilspitz und Zimmereben), könnten sie ja
die Klettersteigset-Verleiher vor Ort bitten, einstündige Einführungskurse anzubieten, deren Kosten bei der Ausleihe des KS-Set am Einstieg erstattet werden. Oder gleich ganz kostenlos für die Touristen - mit Gaststätten oder Krankenhäusern als Sponsoren.
Was ich von uns allen, vor allem auch von Seiten der Erbauer/Auftraggeber/Unterhalter, verlange, ist mehr Verantwortungsbewusstsein, besonders an den schweren Steigen. W
arum gibt es z.B. bei neuen(!) Klettersteigen (Millnatzenklamm B/C, 2011, ein toller Steig übrigens) an den wenigen schweren weil senkrechten Abschnitten weder Seilschlaufen noch Kong-Kegel über den Befestigungsbolzen, um Karabinerbrüche nach Stürzen zu vermeiden? Diese Kegel, es gibt sie auch aus tschechischer Produktion, kosten nicht viel und können nachträglich angeschraubt werden.
Oder der gerade gesperrte Klabautersteig/Mauthner Klamm: mehrere Kommentare sprachen von zuviel Wasser und beginnender Unterkühlung. Diese Tour ist zu Beginn kein Klettersteig, sondern Canyoning, - außer vielleicht bei herbstlichem Niedrigwasser. Von Neoprenkleidung zum Schutz vor Unterkühlung und vorzeitigem Kräfteverschleiß ist aber vor Ort nirgends die Rede (2 Unfälle an einem Tag). Ich könnte noch 'ne Weile so weitermachen, aber eins ist klar, tom77: ein Fluch ist es nicht, sondern das Betonen von positiven Aspekten und das Hintenanstellen von Risiken - bei (fast) allen Beteiligten.
"Kauft diese Sicherheitsausrüstung! Mietet hier das KS-Set! (Bezahlt eure Sicherheitsgebühr!) Und dann rein ins Klettersteig-Vergnügen! Have fun!