Eben las ich auf alpin.de vom neuesten Unglück am Mont Blanc bei dem 2 Bergsteiger erfroren wärend im Tal die 9 letzten Toten bei einem Gottesdienst betrauert wurden...
Ich glaube nicht daß in den Bergen (ok, am MB scheint es derzeit konzentriert zu sein) mehr Menschen ums Leben kommen als in anderen Jahren und bei aller Tragik muss ich aber auch sagen daß es fast schon nervt ständig die neuesten Todesmeldungen präsentiert zu bekommen. Bergaffine Medien machen das weil es Teil derer redaktionellen Arbeit ist, und das ist o.k. so. Aber es sind ja nun alle ganz vorne mit dabei, wenn privaten Trash-Sendern das schon ne Headline wert ist, find ich das befremdlich.
Sind die Kampfhunde, U-Bahn Prügler, Neonazis alle weg, die stopfen doch sonst das Sommerloch...
Hab länger überlegt mit dem Thema überhaupt anzufangen, es gibt ja schließlich erfreulicheres zum erzählen, aber sehe nur ich das so ?
Grüße,
Dan

Hi,

so sind die Medien halt , leider. Sensationsmache! Es wird aber eben auch das präsentiert, was der GeBILDete will bzw. was ihn interessiert. Der hat derzeit offenbar genug von Eurokrise und U-Bahnschlägern und Terrorzellen und und und.

Ich bin jetzt mal gemein: Eurokrise und U-Bahnschläger und der ganze Rest täten ihn ja auch betreffen. Also so ganz direkt... Das sind nämlich schon echte Probleme. Aber so ein paar Tote auf einem Berg, auf den man eh nie geht... Die machen höchstens betroffen, aber betreffen einen ja nicht. Ziemlich makaber, find ich. Frei nach dem Motto: "Das passiert nur den anderen, mir nicht."

Dabei sollten doch irgendwie alle Meldungen (Bergtote, Eurokrise und der ganze Rest) zumindest ein bissel zum Nachdenken anregen und dazu beitragen, das eigene Sein zu reflektieren.

So... das war jetzt meine eigene persönliche Meinung zu dem Ganzen...

Gruß

Anja

Auf der einen Seite will man die Umstände geklärt sehen, Stichwort Vollkaskogesellschaft, warum ging die Lawine ab, wer hat sie losgetreten? ohne zu wissen daß diese Frage sich jenseits der 4000m eigentlich nur noch mit Restrisiko beantworten lässt.
Auf der anderen stellt sich das Bergsteigen als halsbrecherisch dar und zeigt deutlich die exotischere Art des Sterbens.
Und alle haben die alpine Weisheit mit Löffeln gefressen. Das nervt.

Seh ich genauso, das mit dem Restrisiko. Mit den Naturgewalten ist halt net zu spaßen und mit denen ist man ab einer bestimmten Höhe ausgeliefert. Jetzt muss dann jeder selber entscheiden, wie hoch er steigen will. Das Risiko steigt m. E. mit jedem Meter...

Ich hab die Tage erst mit meinem Mann drüber, ob wir mal auf nen 4000er gehen. Ich hab für mich entschieden, dass ich das nicht brauche... Ich bin sehr glücklich mit "meinen Kalkbergen" um 3000 Meter...

@Dan: Apropos Löffel ... ich hab welche abzugeben

Das gefährlichste an den Bergtouren ist sowieso die Fahrt mit dem Auto dahin oder (dann längerfristig betrachtet) die Zigarette danach.

Und dann sind ja noch die Leute, die nie in die Berge gehen bzw. sich überhaupt nicht vom Sofa wegbewegen. Wenn so einer auf dem Sofa stirbt, gibts auch nur eine Schlagzeile, wenn er sich 380 kg Pizza und Burger auf die Rippen gefuttert hat.

Dann setze ich mich doch lieber dem Restrisiko am Berg aus. Das heisst ja nicht, dass man mit offenen Augen in jede Dummheit reinrennen soll.