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THEMA: 5-Gipfelsteig am Achensee

5-Gipfelsteig am Achensee 12 Aug 2016 08:54 #1

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Hallo zusammen,
wer von euch hat mal den o.g. Klettersteig gemacht?
Da wird in der Beschribung die ein oder andere Stelle als schwieirg erwähnt usw...
Ich persönlich halte den unversicherten Weg auf der ausgesetzten Grasnarbe zwischen dem 3. und 4. Gipfel für DIE Herausforderung.
2014 habe ich dort abgebrochen, wie viele anderen auch(!). Mir war das Herz in die Hose gerutscht.
Letztes Jahr dann habe ich die Nummer dann durchgezogen.

Man kann das besagte Teilstück sehen ab Minute 3:45
www.youtube.com/watch?v=y-nNgkxD8Ro

Wer ist da auch schon rüber?
VG
Micha
Letzte Änderung: 12 Aug 2016 08:55 von scanline.
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5-Gipfelsteig am Achensee 12 Aug 2016 12:14 #2

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Servus Micha,

ja ich kenne ich das Teilstück und kann schon verstehen was du meinst..

Ich bin den Fünf Gipfel im Herbst 2011 komplett von der Haidachstellwand zum Hochiss gegangen, da war eben der Spieljoch Westgrat (mit besagten ungesicherten GratPassagen) ganz neu eingerichtet und ich war damals schon auch etwas überrascht wie ausgesetzt es dort schlagartig wurde – war damals auch etwas feucht durch Schneereste und doch recht heikel...

Dieses Jahr im Juni war ich wieder im Rofan unterwegs – einerseits zum Wandern (Vorderes Sonnwendjoch – Sagzahn – Rofanspitze) und bin dann anschließend nur mehr einen Teil des 5Gipfel gegangen (Rosskopf, Seekarlspitze und eben wieder vom Spieljoch über den besagten Westgrat runter und dann zurück zur Seilbahn) – diesmal bei sehr guten Verhältnissen.

Was soll ich sagen... zuerst muss ich vorausschicken, dass ich nicht nur Klettersteige gehe, sondern auch Bergtouren wo öfters mal ungesicherte exponierte Passagen vorkommen – insofern war dieser Abstieg für mich subjektiv jetzt nicht so eine Besonderheit, aber ich kann schon nachvollziehen für jmd. der hauptsächlich gesicherte Steige geht und das vielleicht im Rahmen eines Urlaubes von 1-2 Wochen im Jahr muss sich dort plötzlich „wie im falschen Film vorkommen“ - ich merk das ja selber auch etwas bei mir: Je mehr bestens versicherte KS mit Wander Zu und Abstiege ich gehe desto mehr leidet die Sicherheit und Selbstverständlichkeit im ungesicherten Gelände – alles im Grunde eine „Kopfsache“ und hat auch viel mit Routine zu tun... und ja auch mir ist schon mehr als einmal das Herz in die Hose gerutscht am Berg wo andere „problemlos drübergetanzt“ sind – eben immer eine Frage der eigenen Perspektive und meistens ist es dann ganz gut dann auf das eigene Gefühl zu vertrauen..

Nochmal zu dem Teilstück: Sicherungstechnisch kann man dort den Erbauern wohl keinen Vorwurf machen – die steilen Grataufschwünge unten bzw. wo es der Fels zulässt sind ja vorbildlich gesichert – die Grasschneide oben würde man ohne riesen Aufwand kaum sichern können und objektiv handelt es sich dabei um Gehgelände wenn auch ein sehr exponiertes Gehgelände... Man könnte sich einzig fragen: War es überhaupt sinnvoll diesen Grat im Rahmen des 5-Gipfel KS einzurichten? (Es gibt ja bereits einen markierten Steig weiter zum Hochiss - zwar länger und mit Gegenanstieg) v.a. weil man damit rechnen musste das der Steig viele KS Geher anziehen wird und nicht wenige dabei die Erwartungshaltung haben: „Überall wo es exponiert ist, soll auch ein Stahlseil sein“ und dann von so einer Passage eiskalt erwischt werden...? Die Gegenmeinung dazu wäre: „Von jmd. der alpine KS begeht darf man auch erwarten dass er sich im ungesicherten Gelände sicher bewegen kann...“

Ich persönlich möchte mich jetzt da gar nicht so sehr auf die eine oder Seite stellen hat alles sein Für und Wieder.. in die selbe Richtung geht es wohl auch bei den von dir erwähnten Hindelanger und Mindelheimer KS (die kenne ich leider nicht) und eben auch bei vielen anderen alpinen Klettersteigen...

wobei ich jetzt speziell den 5 Gipfel KS mit dem Spieljoch Westgrat als nicht so problematisch sehe – denn dort kann man relativ problemlos umkehren und ausweichen (auch das kann mitunter eine lehrreiche Erfahrung sein) – auch wäre mir jetzt nicht bekannt dass dort seit der Grat eingerichtet wurde viel passiert ist – man kann es vielleicht einfach auch als eine gute Übung und Erfahrung sehen – bzw. auch ein wenig als eine persönliche Richtungsentscheidung: Sprich, entweder nach dem Motto: „Einmal und nie wieder – in Zukunft suche mir eher bestens abgesicherte KS bzw. umgehe solche Passagen – recherchiere noch intensiver und verzichte im Zweifel auch auf eine bestimmte Tour“ oder aber ich möchte mich so weiterentwicklen das auch ungesichetes Gelände zur Selbstverständlichkeit wird. Beides ist ja absolut ok und ein Restrisiko wird sowieso immer bleiben....

lg. Thomas
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5-Gipfelsteig am Achensee 12 Aug 2016 15:04 #3

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Tjoar, stimmt alles aus meiner Sicht.
Kann dem nichts mehr hinzuzufügen (kommt nur selten vor, aber Du hast es geschafft) ;)
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5-Gipfelsteig am Achensee 12 Aug 2016 18:18 #4

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scanline schrieb:
Kann dem nichts mehr hinzuzufügen (kommt nur selten vor, aber Du hast es geschafft) ;)

ich hoff mal ich hab dich jetzt mit dem vielen Text nicht regelrecht erschlagen... :lol:

aber meine Erinnerung ans Rofan ist ja noch recht frisch - und wenn dann komm ich meist nicht mit 2-3 Sätzen aus und es wird etwas länger....

Aber jedenfalls finde ich es sehr gut dass auch mal solche "Passagen" aus einer Tour herausgehoben und in den Mittelpunkt bzw. zur Diskussion gestellt werden - die Anforderungen einer alpinen Klettersteigtour werden sicher von sehr vielen KS lern unterschätzt, bzw. mitunter die Schwierigkeit auch unterschätzt von den Verantwortlichen einer Steiganlage die eben aufgrund ihrer eigenen Bergerfahrung gar nicht auf die Idee kommen, dass da nicht jeder mit festen Schritt und einem Lachen den Grat entlangschwebt.. ;)

ich denke ist auch schwer das vorher zu simulieren - werdet ihr ja selber auch gemerkt haben - talnahe KS, Klettertraining etc.. hilft da wohl nur bedingt - hilft eigentlich nur seine eigene Touren in der Hinsicht langsam und defensiv zu steigern und Erfahrung und Routine sammeln...
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5-Gipfelsteig am Achensee 12 Aug 2016 19:03 #5

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Genau so isses :silly:
Hinzu kommt noch mecshnliches Versagen. Ich erinnere mich da lebhaft an meinen allerersten KS: Mittenwalder Höhenweg. Der SCHnee hielt weit bis in den Juni hinein. Irgendwann hieß es dann: Der KS ist freigegeben!

Das war er wohl, aber das Seil lag leider noch tief im abschüssigen Schneebrett vergraben auf den ersten 100m, und auch immer wieder zwischen drin.
Das hat mir natürlich niemand erzählt. Ausgerstet mit einfachen Bergschuhen bin ich da in DAS Abentuer meines Lebens geschlittert. Das war so heikel, ich hätte das garnicht angehen dürfen ohne Winterausrüstung, war aber völlig grün hinter den Ohren. Und schließlich war er durch die Profis freigegeben.
Ich bin echt gestorben vor Angst, mutterseelenallein und den ersten Tag überhaut in den Bergen. Das enzige das mich da durch trieb waren Spren im abscüssigen Schneebrett, die mir sagten, hier ist schon vor Dir jemand durch. Und er hat es übrlebt. Also überlebst Du es auch. Mit dem Satz habe ich versucht mich zu beruhigen :silly:
www.youtube.com/watch?v=5oBqA3-o5IE&list...7_Y1sGk-dPO&index=15
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