Tag 2
Talbach Klettersteig
Nächsten Morgen ging es dann um 7 Uhr zum Talbach nach Zell am Ziller. Und direkt am Parkplatz schon der erste Rekord
Wenn man früh genug da ist und ganz am Ende vom Grünstreifen parkt, läuft man ca. 25 Schritte vorbei an der Bogenschießanlage bis man sein Klettersteigset an der Seilbrücke einhängen darf.
Das nenn ich mal kurzen Zustieg! Nach der Seilbrücke die relativ wackelig war, aber noch im Rahmen, begannen die Übungsklettersteigroute. Landschaftlich ist das Gebiet eine Zumutung. Alles wurde abgeholzt, zerstört und liegengelassen. Sieht ein wenig so aus als wäre ein Wirbelsturm hindurch gefegt. Ich nehme allerdings gleich vorweg, dass sich das Ganze nach Oben hin bessert.
Die Übungssteige sind von A-D/E ansteigend spannend und sinnvoll konzipiert. Ob jetzt die genauen Bewertungen auf die heweiligen Stellen passen möchte ich nicht beurteilen. Fakt ist, es wird nach oben hin immer schwerer und alle 5 Meter kann man austeigen. Sehr gut durchdacht. Der letzte Block hat es dann in sich und beinhaltet eine kurze "D" Querung um ein Eck, an der man sich nicht unbedingt sichern brauch, da der Boden in Absprughöhe ist. Sobald man dann allerdings auf dem kleinen Felsen steht zwischen der "D" und dem stark überhängenden "D/E" Aufschwung muss man sich wieder einhängen! Unter der folgenden Passage ist ein Sturz lebensgefährlich, da zwar der Boden relativ nah am Fels ist, man jedoch beim unkontrollierten Sturz die stark abfallende Böschung runterpurzeln wird. Geklettert bin ich die Stelle selber nicht, da ich meine Kräfte für den Hauptsteig sparen wollte. Meine Freundin ist aber relativ gut durchgekommen. Der Hauptsteig ist dann nochmal gegliedert in 2 Teile, bei denen beide gleich schwer sind, die Schlusswand nach der Seilbrücke jedoch ein absolutes Highlight darstellt. Das offizelle Topo hängt ebenfalls schon am Einstieg aus und beinhaltet meherer "C/D" und "C" Passagen. Es geht zimlich einfach aber sehr feucht und rutschig los. Man sollte zusehen das man schnell seine Schuhe wieder trocken bekommt, weil es danach gut zur Sache geht. Die "C"s sind meistens steile trittarme Aufschwünge die man teilweise auf Reibung gehen muss und die "C/D"s mit kleinen U-Bügeln versehende überhängende Querungen um steile Kanten herum (siehe Foto1). Denke die Bewertung passt ganz gut. Bei Nässe wird das Ganze dann natürlich schwieriger. Für Einsteiger und Kinder ist der Steig definitiv nicht geeignet. Und dann kommt die längste 3 Seil Brücke Österreichs. Aber auch eine der schwierigsten, da wackelisten Österreichs
Also ich bin nicht fies vor Seilbrücken oder Ausgesetztheit allgemein, aber diese Brücke macht echt Angst. Man kommt sich vor wie im Circus auf einem Seiltanz.
Zur Belohnung gibts dann aber die traumhaft schön zu kletternde Schlusswand (Foto2). Knackig durchweg anstrengend aber nicht zu lang.
Beim Abstieg kann man sich nochmal in Ruhe den gesamten Steigverlauf anschauen.
Fazit:
Für mich einer der spassigsten Sportklettersteige! Nie zu schwer aber immer fordernd...Topo passt (bis auf die Seilbrücke die ist "E"
)
Für Fortgeschrittene ein absolutes Muss
(Bitte auf Klettersteige.de Beschreibung aktualisieren)
Huntelaner Klettersteig
Und wieder hatten wir nachmittags noch ein wenig Zeit. Weil wir jetzt eh schon in der Ecke waren fuhren wir in den Nachbarort Mayrhofen um einen der drei talnahen Klettersteige zu absolvieren. Ich hatte mich vorher eigendlich auf die Pfeilspitzwand festgelegt, was mir aber ehrlich gesagt zu viel des Guten, nach unserem morgendlichen Programm, war. Nun gut, so ging es dann zum immerhin auch noch mit "C/D" bewerteten Huntelaner. Die ersten Meter verliefen übrigens steiggleich mit einer nagelneuen Familien Klettersteigroute im "A-B" Bereich (Siehe Foto1) Genauere Infos hab ich leider nicht bekommen, da beim ersten Steilaufschwung des Huntelaners der Familiensteig geradeaus abzweigt und dann immer mal wieder parallel verläuft. Sicherlich eine tolle Berreicherung für den doch recht anspruchsvollen Klettersteigpark. Somit verlaufen sich auch blutige Anfänger nicht direkt auf dem Huntelaner KS.
Ebenfalls bald neu wird es wohl einen Klettersteig in einer Staumauer geben (siehe Foto2). Aber auch hierzu wollten sich die Beteiligten vor Ort nicht äußern.
Nun aber zum eigendlichen Steig...
Nie allzu schwer aber interessant schlängelt sich die Route durch den Wald und hat die ein oder andere Überraschung parat. Der kurze wenn überhaupt C/D Überhang ist sicherlich für normal große Personen kein Problem und besitzt so viele Eisenelemente, dass es technisch gesehen gar keine Herausforderung mehr gibt (Foto3). Kleinere Personen tun sich hier meines Wissens nach erheblich schwerer. Als Highlight möchte ich die Efeuwand nennen. Durchweg "C" und extrem spannend und klasse konzepiert. Zuerst eine steile Wand hoch dann immer wieder um Ecken herum und in Nieschen hineien, bis man wieder Boden unter den Füßen hat.
Das gleiche gilt für den Steilaufschwung mit 90 Grad Querung nach der Seilbrücke.
Besonders lang ist der Steig nicht, was er aber auch nicht sein muss, da es ja noch viele ander Steige zu erkunden gibt.
Anfängern würde ich raten erstmal woanders Efahrungen zu sammeln, da die kurzen "C" Stellen dann doch in der Menge etwas zu viel werden könnten.
Fazit:
Nettes Steiglein zum Aufwärmen um anschließend das Zimmer zu betreten oder den Pfeil zu schießen. Leider blieb mir das verwehrt
Ich komme wieder...
Tag3...