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THEMA: Salewa KS und Tegelbergsteig

Salewa KS und Tegelbergsteig 13 Okt 2013 21:08 #1

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Salewa Klettersteig

Start am Parkplatz: 6:00 Uhr
Einstieg Klettersteig: 07:30 Uhr
Ende der 3 Klettersteigabschnitte: 10:00 Uhr
Ziel Parkplatz: 12:30 Uhr

Offizielle Schwierigkeitsbewertung: -C-
Meine Bewertung: -C/D-

Zustieg:
Da die Bergbahn auf den Iseler erst um 8:30 Uhr fährt, entschieden wir uns für den Fußweg, der laut Klettersteigführer mit 1 Stunde Mehraufwand deklariert ist. Diese Zeitangabe ist im Normalfall gut einzuhalten, sodass man zeitig an der Bergstation ankommt, um dann ca. weiter 20 min. bis zum Einstieg zu laufen. Der gesamte Zustieg ist spannend gestalltet (an einem Bachlauf auf schmalen Pfaden entlang), sodass nie Langeweile aufkommt. Leider geht das Ganze doch sehr auf die Konditionspumpe. Als Endschädigung hat man den Steig aber dann um halb 8 für sich alleine! ;)

Klettersteig:
Der Klettersteig unterteilt sich in 3 Steigabschnite, wobei der erste Abschnitt der anspruchsvollste, der zweite der im Abstieg zu meisternde und der dritte der leichteste und unschönste ist. Trotzdem ergeben alle zusammen eine tolle Klettersteigrunde mit einer ungefären Zeit von 2 - 2,5 Stunden am Stahlseil (inkl. kleiner Pausen an schönen Aussichtspunkten)

1. Steigabschnitt
Es fängt relativ einfach mit einem geringen Abstieg auf ein Band an. An der sogenannten Biwakhöhle dann die erste etwas steilere Seilpassage -B/C- die aber ohne größere Probleme auch von Anfängern zu meistern seien sollte. So eine Wand wiederholt sich dann im weiteren Verlauf noch zwei weitere Male (jeweils -B/C-). Unterbrochen werden die Aufschwünge von Bändern oder leichten Querungen die max. -A/B- sind. Kurz vor erreichen des Gipfels trifft man auf ein Schild mit der Aufschrift "Bergführerplatte". Hier endet dann das Genussklettern für Anfänger (Für die merkwürdigerweise dieser Steig auch ausgelegt wurde). Wir bekommen es mit einer, leicht diagonal querend, zum Ende hin auch geringfügig überhängender, 5 Meter hohen Wand zu tun. Lediglich 5 sehr kleingeratene Tritthilfen unterstützen das Weiterkommen an dieser kniffeligen Kletterpassage. In vielen Klettersteigführern und auch am Steig selber ist die "Bergführerplatte" als -C- Stelle ausgeschrieben. Ich möchte dringend darauf hinweisen das dies meiner Meinung nach (mit Entsprechender Erfahrung im -C- Schwierigkeitsbereich) eine Fehleinschätzung ist und mindestens mit -C/D- bewertet werden muss. Somit ist auch das Thema Anfängertauglichkeit abgehakt. Ein Klettersteiganfänger, der nich gerade Extremsportler ist, wird in dieser Passage an seine Grenzen stoßen, was schlussendlich magels fehlender Technik/Armkraft mit einem Sturz enden könnte. Leider kann ich nicht verstehen, warum man hier keine Umgehung eingebaut hat. Fortgeschrittene werden gefordert aber nicht überfordert, sodass sie mit ein wenig Technik die Armkraft reduzieren, um gekonnt die wenigen Tritthilfen auszunutzen. Nach der Schlüsselstelle ist man in wenigen Metern am Gipfel angelangt von dem der zweite Abschnitt startet.
2. Steigabschnitt
Es wird stetig abgeklettert. Verhäuft auf glatten Platten die aber nie zu steil werden und immer wieder durch kurze Rastmöglichkeiten unterbrochen werden (max. -B/C-). Trotzdem arbeitet man hier viel mit den Armen. Weiter unten kommt man nun zur "Schusterplatte". Eine leicht abdrängende 4 Meter Querung auf Tritthilfen an einer steilen Wand. Keine waschechte Herrausforderung, trotzdem eine spannende Einzelstelle an der man schon etwas mehr zupacken muss. Alles in allem jedoch immer noch im -B/C- Bereich. Nach kurzem Aufschwung befindet man sich auf dem Grad des Berges und hat eine schöne Rundumsicht. :silly:
3. Steigabschnitt
Etwa 10 min. auf dem Grad gelaufen, trifft man auf den Einstieg in Teil 3. Leider kann und brauche ich über diesen Teil nicht allzuviel Worte verlieren, da er weder schön noch spektakulär ist. Er dient lediglich einer spannenderen Wegführung als über den Grad zum Kühgrund und ist nie schwerer als -A/B-.

Allgemein ist noch zu sagen, dass der gesamte Steig sehr geröllastig ist was nicht gerade angenehm ist, jedoch an fast keiner Stelle Steinschlaggefahr herrscht.

Abstieg:
Der Abstiegsweg zieht sich weiter über den Grad zum Wannenjoch und hinuter zur Wiedhagalpe. Der Abstieg zieht sich schon enorm in die Länge und geht auch gut in die Knie. Ich empfehle deshalb ab Ende des zweiten Kletterabschnittes wieder zurück zum Gipfel zu wandern und auf dem Normalweg neben dem 1 Teil abzusteigen. Wer jetzt noch seine Beine schonen möchte fährt mit der Iselerbahn wieder runter zum Parkplatz.

Abschlussbewertung:

+ + + + + + + - - - von + + + + + + + + + +



Tegelbergsteig

Start am Parkplatz: 11:00 Uhr
Einstieg Klettersteig: 12:30 Uhr
Ausstieg Klettersteig: 15:00 Uhr
Ziel Parkplatz: 16:30 Uhr

Offizielle Schwierigkeitsbewertung: -C- teilw. -C/D-
Meine Bewertung: min. -C/D-

Zustieg:
Vom Parkplatz aus folgt man einem langen steilen asphaltierten Weg ca. eine halb Stunde lang :S bis man am Einstieg des Lehrpfades Gelbe Wand ankommt und abbiegt. Ab hier bekommt die Wegführung Flair und wird immerwieder von kleinen Bachüberquerungen oder Wurzelanstiegen aufgelockert, sodass es nie langweilig wird. Anstrengend ist der Zustieg jedoch schon. Man wird die ein oder andere Pause benötigen um bis zur Einstiegsleiter des Tegelbergsteiges zu gelangen. Immerhin legt man fast 500hm zurück. Das Set sollte bereits vor der letzten Bachüberquerung angelegt werden, da es anschließend in leichten Stahlseilpassagen weiter geht wo mitunter auch Steinschlag droht. Nach 3 bis 4 Aufschwüngen im Schwierigkeitsbereich -A- kommt man dann endlich am Einstieg an.

Klettersteig:
Direkt am Einstieg gehts erstmal eine 15 Meter 90 Grad Leiter hinauf die einem schonmal ein luftiges Gefühl verschafft. Nun folgt eine Querung mit einem sehr schwierigen Umhängepunkt ohne Tritthilfen, der einiges an Armkraft kostet (-C/D-). Das war der Vorgeschmack auf das was einem eigendlich ununterbrochen im Steig begegnet. Nicht viel leichter ist der direkt darauf folgende 20 Meter Steilaufschwung der teilweise nur mit Reibungsklettern zu absolvieren ist (-C-). Auf einem Graßband angekommen läd eine ziemlich unbequem hohe Bank zum kurzen Verschnaufen ein, bevor man sich in die nächste diagonale Querung begiebt, die meines Erachtens nach schon deutlich mehr natürliche Tritte offenbart als die Startquerung (-C-). Jetzt gehts etwas gemächlicher meist querend und einmal Ansteigend zu einem Felsvorsprung (max. -B/C-). Dies ist eine relativ erdige Passage auf der man aufpassen muss dass man vor lauter Dreck nicht wegrutscht. Kommen wir nun wieder zu einer Actionwand. Eine glatte Verschneidung die wieder mal mit wenigen bis gar keinen Tritten oder Tritthilfen augestattet wurde und die meiste Zeit durch hochreißen am Stahlseil überwunden wird (-C/D-). Auch diese Einlage kostet wieder Kraft. Ohne Verschnaufpause geht es nach dem Steilstück wieder in 2 Wandquerungen die zwar nicht sonderlich schwer sind (-B/C-), jedoch durch die erdigen Tritte einen rutschigen Wegverlauf darstellen. Am Steigbuch angekommen merkt man langsam dass die Arme heute mehr getan haben als sonst, wenn man nicht gerade Möbelpacker von Beruf ist. Die zwei Wandecken die man anschließend rund quert tragen ebenfalls dazu bei. Aufgrund der leicht überhängenden Position die man durch das abstehende Stahlseil an den Steilwände hat wird das ganze trotz genügend (künstlicher)Tritte ein Balace/Kraftakt (-C-). Kommen wir nun zum Finale einem fast 90 Grad Felsenturm mit kleiner Höhle am Ende. Die (-C/D-) Steilwand ist ca. 25 Meter hoch und kommt mit nur sehr wenigen Verschnaufstellen, dafür aber vielen schweren Umhängepunkten daher. Auch hier läuft wieder viel über Reibungsklettern. Außerdem hat man als kleine Person erhebliche Nachteile, da einzelne Bügel immer sehr weit auseinander liegen. Teilweise wird auch die Länge des Klettersteigsets voll ausgenutzt, um eine logische Schrittabfolge zu gewährleisten. Im Felsenfenster oben angekommen gilt es dann nocheinmal psychisch stark zu sein, da man kurzeitig eine ungesicherte Wandquerung ohne festen Halt meistern muss, die sich aber auch max auf (-B/C-) Niveau bewegt. Trotzdem ein mulmiges Gefühl. Wohl dem der eine zusätzliche Bandschlinge zum Verlängern an Bord hat...
Nach kurzem leichten Aufschwung ist man durch und weis jetzt was man geleistet hat. Der Blick auf die Uhr verrät einen Steig der länger war als er scheint. Das selbe gilt für den Schwierigkeitsgrad. Dies ist wahrlich kein Anfängersteig und ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, behaupte ich mal das auch Fortgeschrittene und Profis hier ihren Spass haben werden trotz fehlender Ausgesetztheit. Als Tipp ist noch zu sagen: Lieber nicht bei Nässe begehen! Dann sind die Schlüsselpassagen eher (-D- bis -D/E-) und die erdigen Abschnitte noch rutschiger als sie ohnehin schon sind.

Abstieg:
Kurz versichert (max. -B-)steigt man auf den Gelbe Wandsteig ab und kommt nach 2 bis 3 weiteren versicherten Stellen wieder am Einstieg aus. Von dort aus gehts auf dem Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz. Insgesamt ein spannender und abwechslungsreicher Zu und Abstiegsweg der bis auf die geteerte Passage nie langweilig oder besonders anstrengend ist.
Als kleine Belohnung kann man kurz vor dem Parkplatz seine geschundenen Füße und Arme mittels einer Kneiptour am Wegrand wieder auffrischen...

Abschlussbewertung:

+ + + + + + + + - - von + + + + + + + + + +



Die gesamten Bewertungsprofiele basieren auf den Erfahrungen eines fortgeschrittenen Anfängers mit ca. 15-20 begangenen Steigen im Schwierigkeitsbereich bis (-D-)
Immer auf der Suche nach Klettersteigfans und Neulinge (Raum NRW)für Kurzurlaub in den Alpen/Dolos
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Salewa KS und Tegelbergsteig 13 Okt 2013 21:26 #2

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:-)... hihi... schon mal geschaut, wie wir diese Steige bewerten...
"Ich wurde oft falsch verstanden. Häufig unternahm ich Dinge, die für andere eine Provokation waren."
Walter Bonatti (1930-2011)
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