Seit drei Jahren habe ich mir jetzt die Watzmannüberschreitung vorgenommen und immer ist etwas dazwischen gekommen - nachdem dieser Sommer nun auch schon ohne "Watzmann" vorübergezogen ist habe ich mir gestern ein Herz genommen und bin um 6 Uhr morgens bei der Wimbachbrücke gestartet
Ich wollte die Tour immer schon grunsätzlich als Tagestour machen - gestern waren halt doch einige Fragezeichen offen vor allem aber: Wie sind die genauen Verhältnisse (Schnee, Eis) am Grat und im Abstieg nach dem Wettersturz vom Mittwoch?
Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen bis zur Mittelspitze zu gehen und dann je nach Uhrzeit und Verhältnissen zu entscheiden die Überschreitung fertig zu machen und über die Südspitze ins Wimbachtal abzusteigen oder eben auf gleichen Weg wieder zurückzukehren.
Sicherheitshalber habe ich mir auch noch meine Steigeisen eingepackt - ursprünglich habe ich noch gedacht - ich schleppe die Dinger wahrscheinlich zu Trainingszwecken 2000hm rauf und runter - das sollte sich aber im Laufe der Tour aber als Irrtum herausstellen...
Ich beginne meine Bildgeschichte (keine Sorge so viele Bilder wie beim Ramsau Bericht sind es diesmal nicht
) kurz vor dem Hocheck, dass ich nach ca. 4h erreiche - wer den Watzmann kennt weiss dass bis hierher der Aufstieg nicht sonderlich spannend ist - allerdings war ab dem Watzmannhaus doch schon etwas Schnee der mengenmässig nach oben immer mehr wurde - die Steigeisen habe ich dann auch schon etwas unterhalb des Hocheck ausprobiert - wirklich notwendig waren sie da natürlich nicht - aber wenn man sie schon mithat...
Das Hocheck hatte natürlich auch an diesen schönen Sonntag einige Besucher - vielleicht aber nicht ganz so viele als an anderen schönen Wochenenden...
Am Hocheck habe zum 1. Mal den Blick auf den Grat zur Mittelspitze - 2 Bergsteiger sind gerade gestartet auf der Mittelspitze sind vielleicht 5-6 Leute (sind sicher Übernachtungsgäste die auch die Überschreitung machen wollen)
Die 2 habe ich bald eingeholt und 3 Leute kommen mir entgegen - die Steigeisen habe ich wieder abgelegt - auf den Grat ist der Schnee weich - die Eisen eher ein Nachteil beim Klettern...
Ich schaue den beiden noch im Rückblick beim Klettern zu - dann habe ich den Grat ganz für mich alleine - dies sollte auch bis zur Südspitze so bleiben..
Nach einiger Zeit weicht die Route wieder auf die Westseite aus und die liegt im Schatten - der Schnee zum Teil angefroren einzelne Stellen auch etwas vereist - es hilft nichts - hier fühle ich mich mit den Steigeisen einfach wohler und beschließe auch die Felspassagen am Grat mit den Steigeisen zu klettern - etwas gewöhnungsbedürftig ist das schon - aber ich kann nicht alle 5min die Eisen an und ablegen
Nach einer Stunde vom Hocheck habe ich die Mittelspitze erreicht - und habe den Gipfel ganz für mich alleine
die Gruppe die ich vorher gesehen habe ist bereits am Weg zur Südspitze es ist 11 Uhr - ich rechne mit 2h bis zur Südspitze dann ist es 13h - da ist Spielraum für den Abstieg daher will ich weiter zur Südspitze
So schön wie es auf der Mittelspitze ist ein Blick auf den Weiterweg zur Südspitze zeigt mir deutlich das die Tour noch lang ist und eine gemütliche lange Gipfelrast hier nicht wirklich eine gute Idee ist..
Nach der Mittelspitze geht es eine Zeit lang sehr eindrucksvoll am Grat abwärts...
Fortsetzung folgt....