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THEMA: "Extreme Klettersteige in den Ostalpen"

"Extreme Klettersteige in den Ostalpen" 14 Dez 2015 22:03 #1

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Anfang Dezember 2015 ist die zweite Auflage des Klettersteig-Führers "Extreme Klettersteige in den Ostalpen" aus dem Alpinverlag Jentzsch-Rabl erschienen. Wir haben uns das Buch genauer angeschaut.  


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Was draufsteht, ist auch wirklich drin. Der Führer lässt keinen extremen Klettersteig der Ostalpen aus. Die beschriebenen Klettersteige aus den Westalpen und den Mittelgebirgen dürfen als Bonus betrachtet werden, denn gerade in der Schweiz erscheint die Sammlung etwas unvollständig (ich vermisse hier den Klettersteig Allmenalp und die Via Ferrata de Cascade). Wer jedoch möglichst viele extreme Klettersteige abhaken will, liegt mit diesem Buch goldrichtig.  

Optisch kommt der Klettersteig-Führer sehr ansprechend daher. Das klar strukturierte Layout lässt viel Raum für die aussagekräftigen und qualitativ hochwertigen Fotos. Manche könnten sich an den Action-Posen stören, aber diese sind wohl auch nicht das Zielpublikum.  

Inhaltlich haben wir ein sauber recherchiertes Werk mit aktuellen Daten vor uns liegen. Natürlich kann man die fehlende Variante "Knackiger Herzog" am Höhenglücksteig bemängeln, aber dafür sind andere Steige so aktuell beschrieben wie sonst nirgends (z. B. die Via Ferrata de Moiry).  

Als Zeichner habe ich mir natürlich die Topos genauer angeschaut. Hier finde ich, dass die Ausführung qualitativ erhebliche Unterschiede aufweist. Es gibt sehr plastische Topos, die absolute Massstäbe setzen (z. B. Lehner Wasserfall, Ferrata Olivieri/Aglio) und andererseits gibt es recht schlichte und eintönige Zeichnungen, die schon in die Jahre gekommen sind (z. B. Goldweg-Klettersteig, VF Cesare Piazetta). Hier würde ich mir mehr Homogenität wünschen, wobei das natürlich sehr aufwändig ist. Inhaltlich gibt es an den Topos kaum etwas zu bemängeln.  

Mir gefällt das Buch auch sprachlich recht gut. Es wird ein sachlicher Stil gepflegt, der zwischendurch auch durch Hintergrundinformationen aufgelockert wird. Es darf aber kein "Hüsler" erwartet werden. Manchmal ist es etwas störend, dass im Text beschrieben wird, was ohnehin schon viel besser aus dem Topo ersichtlich ist (z. B. Kristall-Klettersteig). Einige Bemerkungen zu den Steigen kommen etwas aus dem Bauch (z. B. Beim Braunwalder Klettersteig, wo sich der Autor über eine Kasse für freiwillige Spenden ärgert. Etwas Recherche hätte ergeben, dass der Klettersteig und die Bergbahnen nicht aus dem selben Topf finanziert werden).  

Der Klettersteig-Führer "Extreme Klettersteige in den Ostalpen" ist ein rundum gelungenes Werk, nicht perfekt, aber genau das richtige "Sprungbrett" für jeden Eisenfresser, der in einem Sommer 81 extreme Klettersteige rocken will.
"Wenn du allein bist, bist du still, und wenn du still bist - vor allem wenn du zwei Monate still bist-, bewegen sich Dinge in dir."
Silvia Vidal
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