goerte schrieb:
Ich war September diesen Jahres in Südtirol und habe eine Woche lang Klettersteige erklommen bzw. wegen höhenangst versucht
Von Erfahrung kann ich also noch nicht sprechen und kann das Klima halt noch absolut nicht enschätzen.
Meine nächsten Ziele sind die Touren um Garmisch bzw. Allgäu, mit dem Plan mich weiter Richtung Insbruck vorzuarbeiten.
terry schrieb:
Gardasee!
Viele KS aber auch ne Ecke weg...
...Wo ist dein Problem genau? Exponierte gesicherte Stellen oder nur die ungesicherten?
Das war bei mir am Anfang ganz genau so - Höhenangst und trotzdem den überaus starken Wunsch (wieder) einen Klettersteig in den Bergen zu machen.
Ich sag' Dir gleich: in einer Saison wirst Du die Angst nicht vollständig los.
Und solange Du noch nicht absolut kapitelfest bist, musst Du auch am Anfang jeder Saison auch noch mit einer gewissen Eingewöhnungszeit rechnen.
Mich würde auch interessieren, wie Dein Problem genau gelagert ist?
Kannst Du differenzieren, ob es Höhenschwindel ist, aus dem die Höhenangst entsteht?
Bist Du schwindelfrei ("zieht" die Tiefe an Dir)?
Hast Du
irrationale Höhenangst, wenn Du
gesichert bist?
Hast Du
rationale Höhenangt, wenn Du Dich
ungesichert in Absturzgelände befindest?
Die rationale Höhenangst (ungesichert in Absturzgelände) ist bei mir nie völlig verschwunden.
Ich denke, da ist nur bedingt etwas dran zu ändern.
Trotzdem habe ich den starken Wunsch nach ausgesetzten Stellen, weil ich keine irrationale Höhenangst mehr habe.
Naja, insofern ich das nach den paar Steigen sagen kann...
Der Knackpunkt wäre in diesem Fall zum Beispiel das Materialvertrauen.
Wenn Du
wirklich weisst, dass das Drahtseil hält und Dein Gurt nicht reisst, ist das schon wesentlich mehr als nur die halbe Miete.
Da hilft es schonmal, in relativer Höhe die Rastschlaufe einzuklinken und in aller Ruhe eine Banane zu essen ohne sich irgendwo festzuhalten;
und wenn's nur im ersten Teil des Höhenglücksteiges ist. Nur deshalb bitte keinen Stau verursachen
Wenn Du schreibst: "erklommen, bzw. wegen Höhenangst
versucht",
heisst das dann, dass Du auch einige Klettersteige fertig gemacht hast oder dass Du alle abgebrochen hast?
Für die Dolo-Erfahrenen unter uns kannst Du ruhig ein konkretes Beispiel (Steig und Stelle) nennen, dann wird wegen weiterer Tips schnell klar,
wo Deine Grenzen (
zur Zeit) liegen.
Zu Riva:
Diesen Tip hätte ich auch gegeben.
Allerdings fallen mir in Riva nicht besonders viele Klettersteige ein, bei denen man Höhenangst haben darf.
Selbst beim "Anfängersteig" Fausto Susatti kann man eine gewisse Ausgesetztheit spüren, wenn man die Antennen dafür hat.
Beim "Rio Sallagoni" (dieser führt durch eine enge Schlucht/Klamm) hat man das Gefühl nicht, da die theoretische Fallhöhe wegen des 'mitansteigenden' Bodens schätzungsweise nie 8m übersteigt. Landschaftlich aber eher was für schlechtere Tage.
Wenn Du Dein Klettersteigset aus dem Effeff beherrschst und Dich auf Deine Höhenangst, bzw. deren Bekämpfung konzentrieren kannst,
ist Riva auf jeden Fall die erste Wahl für's Frühjahr.
Vielleicht kannst Du ja auf dem Hinweg im Allgäu beim
Salewa-KS (eher nicht, weil 1876m), im Ötztal beim
Stuibenfall-KS (1460m) oder ebenfalls im Ötztal beim
Lehner Wasserfall (1500m) (die alte Variante ist 'C' und weiterhin begehbar) einen Zwischenstopp einlegen, wenn das Wetter passt und der Schnee weg ist. Das gibt auf jeden Fall Routine und liegt vielleicht sogar auf dem Weg.
Aber beim Stuibenfall hat man allerdings eine Stelle mit gehörigem Tiefblick dabei.
Auf jeden Fall viel Spaß bei Deinem neuen Hobby!
LG, Markus